Sunday, January 08, 2006

natürliche Ressourcen und der Staat

Der Economist stellte vor kurzem die Frage (genauer in seiner Weihnachtsdoppelausgabe), warum rohstoffreiche arme Länder nicht von ihrem natürlichen Reichtum profitieren können. Dabei verwies er auf die teilweise chaotischen politischen Zustände, die Beteiligung ausländischer Firmen und generell einer Geldverteilung vom, wie er schreibt, Big Business zum Big Man, wobei letzterer der durchschnittliche Diktator in Afrika ist.

Doch nicht nur solche Regionen, die unter teilweise extrem unfreiheitlichen Umständen leben sind davon betroffen. Es ist generell für Staate ein Problem ihre natürlichen Rohstoffe sicher zu verwalten, so dass sie für die Unternehmen und Leute den größtmöglichen Nutzen haben.

Als bestes Beispiel können hier zwei Länder aufgeführt werden, einmal das immer noch sehr autokratische Russland, dank der Gewaltenvereinigung Putin und das sozialdemokratische Norwegen, welches dank seines Ölreichtums zur Zeit besser da steht, als andere europäische Sozialdemokratien, respektive Deutschland, Frankreich oder Schweden.

Russland besitzt selbst ausreichend Öl- und Gasquellen, um damit nicht nur den Eigenbedarf zu decken, sondern auch noch andere Länder Europa’s zu beliefern. Genau hier setzt auch die nationale Gasgesellschaft Gasprom an, in der nun auch Altkanzler Schröder tätig ist, sie hat auch das Monopol für den Verkauf und die Festsetzung der Verkaufspreise.

Putin hat während seiner Amtszeit sichergestellt, dass jeglicher private Wettbewerb ausgeschaltet wurde und hat hierzu sogar prominente Öl- und Gashändler/unternehmer verhaftet und anklagen lassen, meist mit fadenscheinigen Vorwänden.

Doch schon jetzt zeigen sich die ersten Nebenwirkungen seines staatlichen Tuns, denn nicht nur kriegen andere Länder, welche nicht auf russischer Linie liegen, dies zu spüren, auch der Bürger kriegt immer noch nichts von dem eigentlichen Reichtum des Landes mit. Weder geht es den Russen, außerhalb der westlichen Hochburgen Moskau und St. Petersburg, viel besser als unter Gorbatschow oder Jelzin, noch können sie ihre eigene Situation groß verändern, da der Staat jegliche private Konkurrenz auf diesen Basisressourcen nicht zu lässt.

In Norwegen haben wir ein noch viel verworreneres Bild, da wir hier eigentlich eine Demokratie mit mündlichem Bekenntnis zur Marktwirtschaft haben. Auch kann Norwegen im Vergleich zu Russland als relativ freiheitlich gelten, was eigentlich zusätzlich dem Reichtum Norwegens zugunste kommen sollte. Dies tut es aber nicht direkt, obwohl die Norwegische Regierung extra für ihre Bürger einen Erdöl-Fond eingerichtet hat. Jedoch greifen hier genau die selben Mechanismen, die in jedem Sozialstaat mit demokratischer Regierung auf parlamentarischer Ebene zugegend sind, der Populismus der politischen Kaste. Offensichtlich ist keine sozialdemokratische Regierung in der Lage eine strenge fiskalbegrenzende Politik zu machen. Im Gegenteil, sie greifen immer wieder auf diesen Fond zurück, um populistische Interventions und Spendenmaßnahmen durchzukriegen und damit die Chancen auf Wiederwahl zu erhöhen.

Das Kapital, welches Norwegen’s Zukunft nach dem Öl, sein könnte wird also schon heute von demokratischen Mehrheitsregierungen verprasst und genau so etwas ist auch im Nahen Osten, Afrika und Südamerika zu beobachten, wo entweder „demokratische“ oder diktatorische Regierungen die Zukunft der Bewohner verprassen.

Gerade Norwegen, dass auch noch klimatisch für viele andere Produktionsformen ungünstig liegt, muss jedoch darauf achten, dass ihr wichtigstes Ressourcengut nicht sinnlos verplempert wird.

Wir sehen an diesen zwei Beispielen sehr schön das Problem eines demokratischen Sozialstaates, der eben nicht eine Strenge Trennung von Staat und Wirtschaft vornimmt. Er kann nicht wirklich im Sinne des Individuums entscheiden, sondern wird immer die Freiheiten und Eigentümer der jeweiligen Besitzer ausbeuten und verschleudern. Es liegt im Aufbau des demokratischen Staates, dass er Gelder umlenkt um den Interessen des Staates zu dienen und somit für eine gute Wirtschaft verloren ist.

Genau deshalb ist es wichtig, dass Deutschland wieder zu mehr Freiheit findet, denn unser einziges Gut ist unsere gute Ausbildung, die uns auf einigen Sektoren vorne hält, wie z.B. im Maschinenbau oder der Energietechnik.

Es ist eine Rückkehr zur ursprünglicen Marktwirttschaft der Nachkriegszeit zu empfehlen und zu erhoffen.

No comments: