Wednesday, December 15, 2010

Grüne Energietechnik – Ein Kommentar zu EF-Online

Gar kein schlechter Artikel zur grünen Energietechnik findet man zur Zeit auf EF-Online. Abgeklärt und relativ sachlich (besser als bei manchen meiner Beiträgen) wird hier die Problematik von grünen Energietechniken geschildert und zwar am Beispiel der in D weit verbreiteten (und industrielle genutzten) Windkraft.

Ich möchte mich kurz zu einigen der Kritikpunkte an diesem Text durch einige Kommentatoren äußern, da diese nicht immer treffend sind bzw. arg unrealistisch:

Crisis Maven hält AKWs für gefährlich (mehrtausendfaches Atombombeninventar) und dadurch die Kernkraft für unwirtschaftlich, gefährlich und landesverteidigungsgefährdend.

Meine Antwort: Wenn es nur um das Potential der “Atombombe” geht, dann hat der liebe Herr nicht unrecht, nur ist das ganze wiederum nicht so einfach. Ungleich Atombomben ist es sehr viel schwerer einen modernen Atommeiler zur Explosion zu bekommen. Es ist wesentlich einfacher für Terroristen eine schmutzige Bombe selbst zu bauen und dann im Stadtzentrum zu zünden, weshalb dieses Risiko quasi null ist. Es ist heutzutage einfacher eine A-, C- oder B-Bombe aufzubauen und diese loszulassen, als in ein Nuklearkraftwerk einzudringen und dort dieses zur folgenschweren unkontrollierten Kernfission zu bringen.

Seinem PUnkt der “Selbstversorgung als Argument Hitlers” stimme ich allerdings zu. Es ist das denkbar schlechteste Argument m.E.

Zu 2. ist erst einmal zu klären, dass “die Bundesregierung” gar nichts in dem Markt verloren hat. Außerdem baut man AKWs NICHT über den GRundlastbereich aus, nicht mal als Backup für grüne Energien werden diese genutzt (Regelzeiten, Anlaufszeit etc.). Es liegt hier ein Mißverständnis vor, denn normalerweise werden Mittellastkraftwerke oder Schnellkraftwerke genutzt und das sind entweder Wasser- oder Kohlekraftwerke.

Ob Atomkraft unwirtschaftlich ist, ist so eine blödsinnige Frage, da man weder bei Windkraftanlagen noch bei AKWs gute Preisbildungen ohne Subventionen hat. Allerdings kann man sagen, dass Kohlekraftwerke etwa 30 ct/kWh billiger sind als Windkraftanlagen. Bei AKWs kommen hohe Investitionskosten und Recyclingkosten dazu. Eine reine Schätzgröße von etwa 1,5 – 2-fache eines KKW ist hier schon drin, was die Kosten auf 10-15 ct/kWh hebt (immer noch billiger).

@CARN:

Batterien sind wohl nicht der Faktor, der den grünen Technologien helfen wird, da er zusätzlich zu den schon hohen Kosten dieser Energielösung anfallen würde. Gleichfalls ist “Batterie” der falsche Ausdruck, denn es werden eher gasförmige Speicher bevorzugt, die dann in alten Höhlensystemen erstellt werden. Sind diese Speicher ungefährlich? Keine Ahnung, aber auch nicht gefährlicher als Endlager.

Selbst wenn man den Vorschlag einiger “Verkehrswissenschaftler” aufgreifen würde und Elektroautos als “fahrende” Batterien für das E-Netz nutzen würde, würde das Problem bleiben: Kosten hoch und in diesem Fall Umweltschutz gering (Lithium ist nicht gerade das umweltfreundlichste Metall der Welt). Die Stromspeicherung per hochgepumpter Wasserkraft hingegen ist eine Art der Speicherung, die zu teuer ist, wie die Schweizer es jede Weihnachten beweisen.

Die Idee einen Ausgleich der Last durch eine verknüpfung und Kopplung aller europäischer und nord-afrikanischer Stromnetze zu erreichen ist nett, aber unrealistisch und zwar nicht nur aus geopolitischen Gründen und wegen zivilisatorischer Unruhen (Geislnahme anderer Staaten durch E-Produzenten oder Speicherländer). Nein, das Problem liegt schon auf der technischen Seite. Denn selbst Deutschland und frankreich, die nun seit 60 Jahren friedlich nebeneinander sitzen und sich immer enger verflechten, haben ein schlecht ausgebautes Koppelsystem, das schon heute an den Grenzen des Möglichen arbeitet. Dazu kommen unzählige neue Freileitungen, die die Transfährleistung herstellen müssen und auch hier sind die Grünen ganz groß im Widerstand (Genozid von Vögeln durch Freileitung – heißes Thema für dämliche Idioten).

Ja, man kann Gas mit den in den Mix nehmen, ABER nur aus regenerativen und gasverbrennenden Kraftwerken kann man ein Energiesystem nur dann aufbauen, wenn man deutlich mehr Fläche bereitstellt und hier streuben sich wieder alle Ökos der Welt. Es ist nun mal so, dass der Heizwert von Gas wesentlich geringer ist, als der von Kohle oder Uranbrennelementen, d.h. für die selbe Leistung braucht man mehr Fläche. Es löst ausserdem nicht das Problem mit Schattenkraftwerken, d.h. den Systemreserven bedingt durch die Variabilität von regenerativen Kraftwerken.

Als Addendum mag ich hier mich noch kurz auf dezentralisierte Solarstromnetze einlassen, die ja durchaus in D immer weitere Verbreitung finden. Nicht nur, dass dieser Strom schon bei der Erzeugung schweineteuer ist, er ist auch noch schwer im Netz zu verwalten. Denn der Gleichstrom der Zelle muss per Wechselrichter in das Netz kommen und da diese Energie nicht nur in der Spannung schwankt, sondern auch in der Frequenz, kann dies zu Problemen im örtlichen Energienetz führen. Hier sind heute schon die großen Energieversorger an den Grenzen dessen was möglich ist und haben oft viel Verschwendung, etwas was nach den Regeln der lean production vermieden werden sollte (tja, die Neoliberalen sind halt doch die besseren Umweltschützer).

Wednesday, December 08, 2010

Steuerhinterziehung–Meine Meinung

Dislaimer: Ganz klar ist das hier meine Meinung und sonst nichts, weder sondrelich argumentiv noch mit Belegen (Achtung – bissige Polemik inbegriffen):

Nun wurde die Straffreiheit für Selbst-Anzeiger bei Teilveröffentlichungen aber auch bei zeitverzögerten Ganzveröffentlichungen der Konten zurückgenommen oder zumindest stark begrenzt. Die Folgen werden natürlich die Befürworter dieser Maßnahmen überraschen: Nächstes Mal wird sich keiner selbstanzeigen und keine Millionen reinspülen, denn jetzt ist es alles oder nichts. Ich wusste auch nicht, dass es neben einem Bund der Steuerzahler (quasi den Helden in weißer Weste) auch eine Vereinigung des Imperiums gibt, nämlich die Gewerkschaft der Steuerzahler (WTF, Orwell lässt grüßen). Meiner Meinung nach die perfekte Gruppe, wenn es in der Apokalypse mal ums aufräumen geht (Ein Baum – Ein Strick).

Doch zurück zum eigentlichen Thema: Steuerhinterziehung. Nun, ich bin kein wirklicher Freund von Steuerhinterziehung als Notwendigkeit, aber ich bin auf der Seite jedes Steuerhinterziehers, da er meiner Meinung nach das richtige macht: Dieser korrupte Staat hat es nicht auch noch verdient Millionen unrechtmäßig zu enteignen (egal von welcher Leistungsklasse). Dies ist übrigens ein Grund dafür, dass sich immer mehr leute über “Hungerlöhne” beklagen, denn früher war das Steueraufkommen nicht ganz so hoch (und teuer).

Generell bin ich ganz klar gegen den Kauf von Steuersünder-CDs, die über eine Straftat erlangt wurden (interessant: Grüne und Co. sind dafür, obwohl sie ja angeblich für “Privatsphäre” stehen – tja, Dummheit ist weit verbreitet).

Wer mich jetzt der Sünde beschuldigt alles doch nur negativ zu sehen, dem möchte ich natürlich einen Gegen-Vorschlag unterbreiten. Anstatt wie wild Leute dafür zu bestrafen, dass sie aus Angst vor einem undurchsichtigen und überzogenen Steuerrecht ins Ausland flüchten, sollte man doch einmal über die Vereinfachung des Steuergesetzes nachdenken. Durch eine Vereinfachung und dessen Transparenz wird viel Geld gespart (Steuerberater, Finanzamt, Zeit der Arbeitnehmer und Arbeitgeber!!!) und gleichzeit werden trotzdem die Einnahmen auf dem gleichen Niveau bleiben, weil sich viele Steuerhinterzieher wieder in D melden und gleichzeitig die Möglichkeiten Schlupflöcher zu nutzen wegfallen. Ich kann das nur gerne belgen, denn ich muss z.Z. meine eigene Steuerbescheinigung machen. Es gibt Ermäßigungen für alles mögliche: Umzug, Heimarbeitsmittel, Pendlerpauschale, Auslandsreisen, Rente, private Vorsorge, Berufsunfallsversicherungen, Kirchensteuer.

Dies verursacht nicht nur mir Kopfschmerzen, obwohl man sich ja darüber freut Geld zurück zu bekommen. Aber warum kann das nicht anders herum sein? Warum kann man nicht das Geld behalten und dann einen fixen Betrag an den Staat abführen, übersichtlich, einfach und direkt, kaum Vertuschungsgefahr.

Die Begürndungen dafür sind einleuchtend und einfach: Klientelpolitik von allen Parteien, Interessen von Lobbyisten (Steuerberater) und letztlich “Begnügung des Glücksspielgefühls” – man gewinnt ja was (das einem schon mal gehörte). Letztlich mögen die Parteien es natürlich auch nicht, da damit offenkundig würde, wie viel man eigentlich zahlt!

Mein fantastischer Vorschlag wäre ein Steuersatz von 15% für jeden (für alle Verfechter eines steigenden Steuersatzes: 15% sind fast fair, denn selbst darin ist eine Staffelung enthalten – geht zurück in die Schule wenn ihr das nicht versteht). Eine etwas relastischere Annahme: 25 – 20 – 15 als Staffelung, über die Einkommenshöhe pro Prozentssatz können ja die sozialdemokratischen Parteien würfeln (mehr ist das nämlich nicht).

Sunday, December 05, 2010

GDP Growth

Here is a chart I found from 1995 to 2010 on GDP growth in Europe:

image

It seems that the average is between 0 and 1 %, while inflation ranged between 4 and 1 %:

image

I’d really like some statistics going back just from 1900 to 2010, but of course, I don’t wanna pay a lot. At least, this is something the European statistic department could provide for its taxed citizens. But well, even that is a lot to ask, I think.

If I find more, I will of course make an update. But the gist is plainly visible. In 10 years, we have around 0.5 % less growth than inflation, meaning that we actually (and the state) lost wealth, ripping off creditors and the savings of people alike.

If we have 2 % inflation and 0.5 % growth, we lose a net of 1.5% wealth per year in order to reduce our debt. Of course, this hits the poor earlier then anyone else. Just to make it more plain, you lose 1.5 % of your net wealth per year due to the inability of government to allow for more growth and present a balanced budget.

Of course, there are even more factors that play a role, but this very “aggregate” simplistic model shows that something is going horribly wrong.

How Welfare States operate financially

This is a comment I posted over at Armed and Dangerous, which sums up my thoughts on how social democracies in Europe tend to work financially:

The idea behind running those states is that debt is not a problem for that states, because of two mechanisms:

a) Inflation actually reduces government debt (of course, this is on the back of their citizens, which will have to deal with losing wealth). And thus they can use it to limit their debt.

b) Growth is important, because the size of the yearly growth of the GDP is also an indicator to the rise in tax revenue.

In a "perfect" world, so their assumption, growth will outpace inflation and thus provide a safe way to reduce debt and yet have no pressure to actually get a balanced budget and thus make necessary cuts the government. Every one, however, who has witnessed more than a few years of world-wide politics knows at least several issues that are totally destroy this thinking. First, it is a static analysis, that doesn't include changes in laws, regulation and taxes and second it does assume that it is possible to target inflation and to know the actual "inflation" of the moment. Both ideas are highly uncertain, because measurements are indirect and prone to meddling.

If we look at the European welfare states in the last 50 years growth went down, expenditures went up (and so grew the debt) and inflation stayed high, which are primarily the symptoms that caused those nations to fall during a crisis.

At the moment I just try to get hold of all the data on GDP, Inflation and Rise in national debt via the ESTAT (European Statistics Department). Then I will reserve final judgment on my theory =)