Saturday, August 22, 2009

Protektionismus in der Solarbranche

Tja, wurde sie noch vor ein paar Wochen als "Zukunftsbranche" Deutschlands gepriesen, so zeigt sie sich jetzt als das, was ich schon die ganze Zeit von ihr gehalten habe: Eine subventionierte Geldvernichtung.

Man jammert auf hohem Niveau, werden doch die Marktkonkurrenten in D dazu gezwungen ihren Strom zu einem hohen Preis abzunehmen, sie bekommen Milliarden Investitionen und sollen die Zukunft Deutschlands werden. Doch jetzt kommen die bösen Chinesen und produzieren fast ohne Subventionen Solarpanels, die um 50 % preisgünstiger sind. Das wird natürlich den Häuslebauer und Konsumenten freuen, für die übersubventionierte Branche in D ist das natürlich untragbar, da sie diesem Kostendruck nicht standhalten können und jetzt droht der Kollaps. Deshalb machen sie, was alle Firmen in dieser Situation machen, sie schreien nach Vater Staat, der sie vor den bösen (aber effizienteren) Chinesen beschützen soll. Siehe hier in der Weltwoche.

Das alles ist nichts neues und große Industriekonzerne oder Zusammenschlüsse von Industriekonzernen haben schon immer auf diese Art und Weise versucht Konkurrenten aus dem Markt zu drängen (Post und Mindestlohn, Walmart und Krankenversicherungspflicht).

Und jetzt möchte man in der Solarbranche das auch mit den Chinesen tun (die das Geld dringender brauchen und gleichzeitig auch besser wirtschaften), denn sonst lässt sich das eh schon unrentable Geschäft nicht weiter betreiben. Sind also auch Solarfirmen "too big to fail"?

Leider wird hier wiedermal mit den Argumentationsketten des Mittelalters gearbeitet, als ob es die letzten 200-250 Jahre GEschichte und vor allem Ökonomiegeschichte nicht gegeben hat. Wir sind nicht so reich und wohlhabend geworden trotz unserer Nachbarn und Mitkonkurrenten, sondern gerade wegen dieser (Division of Labor etc.). Zollschranken sollten heute als Armutförderndes Instrument aus der Zeit des Heiligen Römischen Reiches bekannt sein und gemieden werden, aber leider sind die ewig-gestrigen Nationalisten (ob jetzt CDU oder SPD) immer noch auf der Zeitgeistseite und so stehen die Chancen im neuen Ökoglaube nicht schlecht, das man es schafft....

Tuesday, August 04, 2009

George Orwell – Shooting an Elephant (1936)

Diese Geschichte stammt wieder aus seiner Zeit in den süd-asiatischen Kolonien Englands. Es geht um seine Zeit im Dienste der Kolonialmacht (als Polizist) und wie er nun diese Zeit als keine ruhmreiche Zeit seiner Vergangenheit ansieht bzw. wie er zu diesem Eindruck kam.

In dieser Kurzgeschichte erkennt Orwell die Probleme des Imperialismus und wie sich in dem Versuch der “gnädige” Imperialherr zu sein, sich ein Land bzw. seine dortigen Vertreter doch moralisch-ethisch an die Erwartungshaltung der Eingeborenen ketten. In der Geschichte geht es offensichtlich erst einmal um die Tötung eines Elefanten, der ausgebüchst ist. Die Einheimischen zeigen sich unkooperativ, bis der Elefant einen Toten fordert und sich Orwell bereit erklärt den Elefant zu schießen.

Die Einheimischen freuen sich und folgen dem Spektakel, weil Orwell die Erwartungen, die an einen weißen Eroberer gestellt werden, erfüllt. Er würde zwar lieber den Elefant nicht erschießen, doch würde er damit wahrscheinlich den Mob (laut seiner Beschreibung etwa einige Tausend Mann) gegen sich aufbringen. Die Einwohner werden dabei genauso stark durch einen zweiten Imperativ getrieben, seiner Meinung nach, nämlich dem Fleisch, dass durch den toten Elefant abfallen würde. Letztlich sieht Orwell keine andere Möglichkeit als den Elefant zu erschießen, auch wenn er sich selbst dafür verabscheut. Und da erkennt er, dass ein Imperialist mehr dem Eingeborenen dient, als anders herum. Denn eines mag kein Kolonialherr haben, eine aufständische Bevölkerung und so muss er sich an die Gepflogenheiten und Erwartungen anpassen, auch wenn er es verabscheut. Damit dient er natürlich weder den Einheimischen, noch sich selbst, verrät er doch so seine eigenen Ideale und Werte, die er gerne weitergeben wollte.

Dies ist natürlich nur eine Seite der Medaille Imperialismus und vielleicht auch die unschuldigste von allen, aber dennoch eine bemerkenswerte. Sie ist mehr aus der Sache heraus erwachsen, denn aus einer a priori Kritik am Imperialismus.

Orwell selbst sagt, dass er den Elefanten nicht hätte töten sollen, da dieses Tier teuer ist und noch dazu ein Arbeitstier, also eine Investition in zukünftigen Mehrwert. Dennoch wurde er durch die kulturellen Gepflogenheiten Burmas dazu gezwungen, genau das zu machen.

Und noch eine viel schlimmere, persönlichere Empfindung des Imperialisten Orwells kommt hier durch: Er hat es doch hauptsächlich nur gemacht, weil er nicht wie ein Idiot vor den Eingeborenen stehen wollte. Diese Egozentrik oder dieser Stolz ist es auch, die dem Imperialismus überhaupt zu Grunde liegt und ihn immer öfter aufheizt.

Gemeinderatswahl – Karlsruhe

Jetzt ist es ja schon eine Weile her, dass in Deutschland Komunalwahlen waren. Und auch die Ergebnisse sind ja schon eine Weile bekannt, doch hab ich mich erst jetzt damit auseinander gesetzt (tja, der Nichtwähler halt :D).

Es war auch mehr Zufall, dass ich es überhaupt mache. Denn eigentlich hat mich das nicht wirklich interessiert. Doch wenn ich hier jetzt die Bürgerzeitschrift vor mir habe, die ich im örtlichen Fächerbad gefunden habe und aus Langeweile lese, dann muss ich doch etwas dazu sagen. Jetzt könnte ich mich erst einmal darüber aufregen, dass jeder 5. Karlsruher offensichtlich ökonomischer Analphabet ist, aber das würde nichts bringen.

Tatsächlich haben über 20 % der Karlsruher die Grünen gewählt, jene Partei, die sich gerne als zukunftsgewandt und ökologisch-trendy darstellt, während sie Ideen und Ideale vertritt, die jetzt schon fast 100 Jahre alt sind und aus der Gegenströmung zur industriellen Revolution stammen könnten. Ich mag jetzt nicht sagen, dass sie Nazis sind, aber teilweise lesen sich die Programmpunkte wie aus einem NSDAP-Pamphlet oder einer DDR-Leitschrift.

Es ist auch interessant zu sehen, dass die Grünen besonders stark in den studentischen Wohnquartiers Karlsruhes abgeschnitten haben. Es zeigt sich wieder einmal, dass alleine klug sein nichts über Verständnis und Toleranz aussagt.

Ich verstehe die Grünen manchmal nicht, gerne verweisen sie auf ihre “grass-root” Unternehmungen und Vereine, die sie ganz ohne Staatshilfe aufgebaut haben und welche tollen Aktionen sie damit erreichen und wie sie ihr Leben danach ausrichten. Das ist doch schön, aber warum dann diese freiwillige tolerante Art und Weise eintauschen gegen diktatorische Wege der Politik?

Dieser Sprung zwischen privatem Arbeitskreis hin zum sozialistischen Volksgesundheitsdenken, dass sich so gerne im Grünenprogramm einnistet und jede oberflächlich vorhandene Toleranz Lügen straft, habe ich nie begriffe.

Ich verstehe schon, warum die Grünen so beliebt sind. Nicht so unkreativ wie die SPD oder die Linken, jünger und dynamischer sind sie. Dann vertreten sie hippe Projekte, wie alternative Energien, Sauberkeit und Umweltfreundlichkeit (sehr Deutsche Tugenden – Disziplin und Ordnung) und natürlich Risikolosigkeit. Das perfekte Kleinbürgertum in dem Risiko im Leben möglichst ein Fremdwort ist.

Dies funktioniert perfekt, solange man es mit Menschen zu tun hat, die entweder oberflächlich politisch interessiert sind, oder nur bedingt über Opportunitätskosten bescheid wissen. Denn was die Grünen sehr gut vermitteln, ist ingenieurhaftes Denken transportiert auf die politisch-menschliche Ebene. Es wurde jedoch schon von Ludwig von Mises in “Human Action” deutlich gezeigt, dass dies nicht funktioniert, da ein komplexes System, wie eine Gesellschaft nicht auf einfachen Gleichungen beruht. Auch Hayek hat sich mit dem Thema ablehnend beschäftigt und es die “Scientification of Human Sciences” genannt, die er als problematisch sieht, da die komplexen Gleichungen der Gesellschaft sich nicht einfach linearisieren lassen und oft außerhalb des erwarteten Resultats liegen.

Was hat dies jetzt mit den Grünen zu tun, fragt sich der geneigte Leser? Viel, denn einer meiner Freunde ist auf dem Weg ein Elektroingenieur zu werden und wählt Grün (u.a. wegen den alternativen Energiequellen). Rein technisch und vielleicht sogar ökologisch wäre es möglich mehr regenerative Energiequellen zu nutzen, jedoch vergisst auch er dabei: zu welchem Preis.

Ihm ist der Preis egal, er soll sozialisiert werden, d.h. durch Steuern auf die gesamte Bevölkerung verteilt werden. Ein anderer Freund ist nicht besser, er hat kein Problem mit einer Reichen oder einen Luxussteuer, da er meint, so etwas braucht man ja nicht und die Leute, die es wollen können ja durchaus extra zahlen. Auch hier wurde wieder nicht gefragt: zu welchem Preis.

Und der Preis ist klar: High-Tech und Luxusgüter sind noch die Produkte, die wahrscheinlicher in Deutschland gefertigt und erdacht werden, da hier die hohen Preise, die höheren Kosten der Produktion decken und ein hohes Know-How gefordert wird. Wenn man nun künstlich die Preise hebt, dann wird es einen Haufen Kunden geben, die auf den Kauf verzichten, d.h. der Absatz sinkt und damit die Gewinne. Was nun macht der Produzent? Er reduziert die Kosten, wo er kann: Automatisierung, Entlassungen zur Entschlackung der Unternehmensstrukturen etc.

Leider werden offensichtlich solche GEdankenspiele nur von 20 % der Wähler nicht gemacht, sonst würden sie sich zweimal überlegen, ob sie die Grünen wählen. Besonders eigentlich kluge Studenten fallen immer wieder auf solche “kostenlose” Angebote herein (KITA, Luxussteuer, “böses”-HFT etc.). Warum nur?

Do as you preach – environmental style

I’m not easily swayed by the rather alarmist arguments that come around on global climate change (before: global warming). And while I can argue with scientists and their findings and they usually believe what they say. It is hard to believe the more louder (and often shriller) spokesmen in the media and policy arena.

John Stossel from ABCNews made the same point along the line of “do as you preach”. And he is right that it is at least a bit bizarre that someone like Gore or Friedman live a most eco-unfriendly life-style while they want to foce me to live like the 13th century “hut” dwellers.

They have mansions (not houses) that are more befitting of a 18th century english lord and they speak about conservative usage of natures finite ressources. But what astounds me every time is the fact that the masses are willing to believe them.

I don’t always want to claim that the life-style or the persons means and ways of living have any meaningful influence on their arguments. If they had, then nobody would take Dickens seriously and other people (like Ayn Rand f.e.) would be disregarded outright. However, often it helps to show that you live by your arguments, especially when those arguments are readily applicable in an easy way.

Of course, Gore could say that it is really expensive to do this for his mansion. Indeed, right he is, and he also identified one of the biggest counter-arguments! You can’t ever neglect costs, all in life has a cost, not all is monetary, others cost time. But everything has a price, not even death is without a cost. You could call it the homo-economicus, but it is really just a scientific extension of the decision making everyone faces every day. What do I want? What do I prefer to do with my time? Do I want to work 12 hours a day and get rich, or do I want to just live on a modest salary and enjoy my free time. Is free time with less money now more important than free time later with a lot of money.

But obviously this argument has neither crossed the minds of Gore, nor the minds of most climate scientists (though in all earnesty, it is not really their field of expertise).

So, it would be very nice to at least see a commitment by Gore and Co. towards their proclaimed ideals. Otherwise, I know they have a different price-preference than they proclaim to have.

Monday, August 03, 2009

Kinderpornografie und Internetsperre

Ein kleiner Beitrag sei mir dazu doch gestattet, da mich das Thema wirklich beschäftigt. Falls ich hier irgendetwas falsches erzähle oder es etwas auszusetzen gibt, dann nur her mit den Argumenten. Ich kapiere nicht so ganz warum hier so ein tamm-tamm um Internetsperren gemacht wird.

Ich mein, außer das man damit das Recht von tausenden Menschen und deren Freiheit einschränkt, so richtet es gegen Kinderpornographie nichts aus. Liege ich denn falsch, ich hab dieses Argument oder auch nur die Bestätigung nirgendswo in der Diskussion gesehen, damit das diese Server keine Live-Streams haben sondern Aufzeichnungen?

Es sind also Aufnahmen, die schon geschehen sind, d.h. die Kinder wurden hier schon auf schändlichste Weise benutzt. Wäre es da nicht klüger sie online zu lassen und die Gruppe zu beobachten, bis man zu greifen kann? Bis jemand mal einen Fehler gemacht hat und etwas zu viel raus lässt?

Was würde denn eine Sperre bringen, außer schon gedrehtes Material aus dem Netz zu nehmen. Das rettet doch keine Kinder? Sondern öffnet Tür und Tor für die Zensur…

Ich könnte mir sogar denken, dass diese schon gedrehten Filme, bei denen die Kinder schon durch die Hölle gegangen sind, doch noch zu etwas nützen. Könnten sie nicht vielleicht sogar die Sicherheit für andere Kinder erhöhen? Was wenn der gemeine Kinderpornographie-Konsument sein Dosis nicht mehr bekommt? Wird er dann etwa aufhören darüber zu phantasieren, einfach so? Zack und er ward “gesund”? Ich bezweifele es, stattdessen wird er wohl aggressiver vorgehen. Wenn er keinen Ersatz mehr findet, ja, dann könnte er sogar selbst sich das Vergnügen besorgen.

Wie so oft wird dieses Verbot wahrscheinlich eher Kindern schaden, da er viele vorher passive Konsumenten dazu bringt sich aktiv zu versorgen, und wenn es nur mit dem Nachbarskind ist..

Diese scheußliche Option habe ich jedoch nie in irgendeinem Editorial gesehen, vielleicht weil es zu weit geht und nicht PC genug ist, oder weil man daran nicht denkt: zu rational, weniger emotional, zu lösungsorientiert (oder einfach nicht genug Zensurmöglichkeiten).

Liege ich damit jetzt etwa falsch? Wie man es dreht und wendet die Sperrung wird weder den armen Kindern helfen, noch ist es eine zulässige Einschränkung unserer Freiheiten. Es ist einzig und allein ein Machtinstrument der Herrschenden Elite. Ich möchte damit nicht Kinderpornographie verteidigen, keines falls. Für Kinderpornographen gibt es einen ganz bestimmten Platz in der Hölle, aber dort gehen sie nicht schneller hin oder langsamer, wenn man ihre Seiten im I-Net verbietet… Das ist als wollte man Autounfalltote verbieten, nur weil man sie nicht mehr sieht, heißt das nicht das nicht existieren.

Leider ist dies bei der Öffentlichkeit nur allzu leicht, die lässt sich dadurch nämlich sehr gut manipulieren…