Sunday, September 04, 2011

Israel–das seltsame Land

Was man heute so in der FAZ und anderen Nachrichtenmedien über die “Sozialproteste” in Israel liest mutet einem als Außenstehender seltsam an. Es waren ja Anfang Juli noch reine Studentenproteste, aber das scheint sich jetzt auch schon ausgeweitet zu haben, genauso wie die “Programmatik”.

Anfangs haben sich die Studenten über die hohen Mieten in Jerusalem und Tel Aviv beschwert, die sicherlich für junge Menschen ohne Job schwer zu bezahlen sind. Doch ähnliche Probleme haben ja auch Studenten in Deutschland, Frankreich und England, wenn sie in den großen Städte studieren wollen. Es gibt da meist auch keine Möglichkeit das zu ändern, der Mietpreis ist eben abhängig vom verfügbaren Lebensraum und der ist in Großstädten begrenzt, besonders auch noch in einem so kleinen Land wie Israel.

Doch dazu scheinen ja mit der Zeit noch ganz andere haarsträubende Forderungen gekommen sein, wenn man diese deutschen Artikel liest:

“Inzwischen sind die Forderungen viel umfassender und zum Teil auch unübersichtlicher geworden. Es geht nicht mehr nur um das Wohnungsproblem, sondern auch um die Lebensmittelpreise, die Gesundheitsversorgung, das Bildungssystem und vor allem auch die Steuerlast. Generell wird eine stärker lenkende Rolle des Staates verlangt.”

Was sie wollen ist also noch mehr Sozialismus mit einer Prise Faschismus. Es fasziniert mich (und stößt mich ab) zu sehen das es kluge Kinder sind, Studenten, die in einem schon jetzt im Vergleich zu den USA oder England sehr sehr sozialistischen Land leben und

a) die Probleme nicht richtig erkennen oder analysieren können. Das nämlich teilweise die horrenden Preise eben auf den “lenkenden” Staat Israel zurückzuführen sind und das mehr “Lenkung” das Problem nicht verbessern wird.

b) Das die Lösung so oberflächlich und offensichtlich fragwürdig ist, dass ich mich frage wie hoch denn die Qualität dieser Studenten wirklich sein kann.

Das alles sollte mich ja nicht stören, denn es ist in Israel, eine viertel Erddrehung entfernt. Es könnte mir doch egal sein, was die Leute in ihrem Land machen.