Monday, June 15, 2015

Geübte Intoleranz von Toleranzfordernden

Die Spiegel-Meinungsbildner zeigen mal wieder was sie können und was nicht. Es überrascht mich immer wieder wie intolerant Menschen sind, die für Toleranz streiten. Da reden diese von Diversifizierung und Meinungsvielfalt, aber die einzige Meinung, die sie zulassen, ist die eigene.

Das beste Beispiel findet sich hier. Die Autorin beschwert sich darüber, dass Europa immer stärker bürgerlich-konservative Parteien bzw. liberale Parteien wählt, anstatt die freischaffenden Spinner aus dem linken Spektrum. Dies merkt man auch, wenn Sie eben jene aufzählt, die sie nicht mehr sieht, ihrer Meinung nach:

gäbe es doch sicher für jeden Geschmack etwas, ein wenig Christentum und Tierschutz, eine Frauenpartei und eine für Rentner, junge Nazis und stramme Linke, ein wunderbares Gemisch, in dem sich die Zusammensetzung der Bevölkerung spiegeln würde.

Diese Parteien gibt es, meine liebe ungebildete Frau. Diese Parteien sind nur partikulärinteressiert und somit für die große Mehrheit uninteressant. Deshalb wählen auch gestandene Kommunisten manchmal SPD oder Grüne anstatt die Linke. Es nennt sich Pragmatismus und der kleinste gemeinsame Nenner. Mathematik ist hier allerdings vielleicht etwas fehl am Platze, würde es doch eine gewisse Grundausbildung voraussetzen.

Stattdessen kritisiert sie die Schweizer und Österreicher Konservativen und versteift sich natürlich mal wieder auf Haider und Blocherianer. Was sie dabei jedoch nicht sieht, ist das es auch rechts vom linken Rand viele unterschiedliche Meinungen gibt, die genauso ein Recht darauf haben als unterschiedlich und wichtig wahrgenommen zu werden. Natürlich kann das die Frau nicht abhaben, dazu müsste man wahrlich tolerant sein und so wird das ganze wieder in die braune Nazi-Ecke gedrängt.

Doch zwischendurch versteigt sie sich dann auch noch in ein paar mutige Behauptungen. So würden ebene jene rechten Regierungen besonders Diktatoren begünstigen und milde Gesetze für Organisationen wie die Fifa erlassen. Wenn das tatsächlich die einzigen Probleme von konservativen Regierungen sind, dann können wir uns glücklich schätzen und werde sie jeden Tag vor Regierungen bevorzugen, die uns in den realen Sozialismus geführt haben und Diktatoren vorbringen anstatt nur mit Geld zu zuschmeißen.

Denn weder haben die linken Parteien die Abschaffung der Entwicklungshilfe gefordert (welche nachweislich Diktaturen und Unrechtsstaaten unterstützt), noch haben Sie die Fifa in die Schranken geworfen, als sie an der Macht waren.

Ich nenne so etwas: Auf einem Auge blind Frau Sibylle.
Setzen 6.