Friday, June 05, 2009

Die Schweizer - ehemalig freisinnig, heute auf dem Weg in den Sozialismus

Wie neidisch und vorurteilsbehaftet und missgönnisch können denn Menschen sein? Wenn man dem Spiegel glaubt, ganz schön. Sogar in der geselligen Schweiz. So schafft es dort ein Blogger sogar sich über die geplanten "Reichenwohnflächen" zu beschweren, während er selbst wahrscheinlich auch nicht in den armen Vierteln der Zuwanderer wohnt. Doch es geht noch besser, er schreibt dazu:

Der 62-Jährige schrieb unlängst, dass Sonderwohnzonen für Reiche "nichts anderes als Apartheid" seien. Und fragte: "Ist denn ein Autorennfahrer so viel nützlicher als eine Krankenschwester?


Was hat es denn mit nützlich zu tun, wo jemand wohnt? Wenn er fragen würde ob ein Autorennfahrer produktiver ist als eine Krankenschwester, dann müsste es wahrscheinlich heißen: Für die Wohngegend ja, bei der Arbeit nein. Denn er wird sich wesentlich mehr Luxus leisten und der kommt nicht von irgendwo, da werden dann Handwerker und Bauleute wesentlich mehr arbeiten können, als wenn eine Krankenschwester dort hinziehen würde. Aber das ganze kann man doch eigentlich nur debattieren, wenn man eine sehr neidische und eifersüchtige Ader in sich trägt. Ist denn auf dieser Welt nicht für jeden Platz?

Mit Apartheid hat das nichts zu tun, wenn man durch Frankreich fährt, dann kommt man auch an Monaco vorbei, wo "extra wohnplätze für reiche leute" geschaffen wurden. Oder schauen sie sich doch mal die Wohngegenden in Zürich an, wo auch kaum eine Krankenschwester leben kann. Apartheid ist das nicht, wohnen unter Gleichgesinnten wohl eher. Dies gilt aber im gleichen Maße auch Mittel- und Unterschicht. Wohnen denn nicht auch alternative zusammen in Kreutzberg? Studenten in Friedrichshain? Grüne im schönen Basel? Ingenieure in Erlangen?
Ist das alles Apartheid? Nein, weil niemand gezwungen wird oder davon abgehalten wird, solange er es sich leisten kann.

Das sich die meisten Schweizer und die Umweltminister-Blogger Socke über den kantonalen Wettbewerb echauffieren ist mir vollkommen unverständlich. Dieser Wettbewerb ist der einzige Grund, warum die Schweiz in den letzten Jahren nicht genauso nach unten gesegelt ist wie Deutschland. Das die Schweiz noch Wachstum und Wohlstand erfahren hat, wo andere europäische Staaten um 1 % Wachstum kämpfen mussten. Im Gegensatz zu Irland, hat die Schweiz nicht auf Pump gelebt. Jedoch hat sich dieses Bild in den letzten Jahren zu ungunsten der Schweizer weiter entwickelt. Das Bankgeheimnis ist adé und wird noch für böse Überraschungen bei den Schweizern sorgen. Die Annäherung an die EU bringt der reichen Schweiz höchstens Kosten und einen hohen Verlust an Unabhängigkeit bei gleichzeitig fast keiner Mitbestimmung.
Und jetzt die Aufgabe des kantonalen Föderalismus, um die Nöte und Besorgnissen in finanzieller Hinsicht der Bürger zu bereinigen. Damit folgt man Frankreich und Deutschland, die ja gerade dadurch glänzen, dass sie im Verlgeich zu dem etwas freieren USA noch tiefer in die Krise schlittern. Beide Staaten stehen vor riesigen Schuldenbergen und deren sozial Systeme stehen noch schlechter da. Und das wollen die Schweizer kopieren, in dem sie das einzige Instrument aufgeben, dass ihnen bisher Wohlstand gebracht hat?

Die Spinnen die Schweizer und ich hoffe sie sind nicht so naiv und sozialistisch, wie sie in der Deutschen Presse rüber kommen...

Dem Spiegel selbst kann man in seinem Bericht soviel ankreiden, dass es sich fast nicht lohnt ihn zu erwähnen. Selbst wenn durch Briefkastenfirmen keine Arbeitsplätze entstehen, so nimmt doch der Kanton dadurch Steuern aus dem Gewinn der Firmen ein. Auch ist eine Flat Tax keinesfalls ungerecht, wie es im Spiegel dargestellt wird, weil ein Reicher den selben Prozentsatz zahlt wie ein ärmer, sondern GERECHT. Ja, nach dem alten oft vergessenen Ausspruch: Vor dem Gesetz sind wir alle gleich. Das dies natürlich als sozial ungerecht ausgelegt wird ist klar, weil reiche Menschen = böse Menschen, die müssen auch mehr zahlen, weil sie es ja könnten und es ihnen (nach der Meinung der armen Menschen) nichts ausmacht, da sie ja immer noch gut leben...

Gleichfalls muss man natürlich anprangern: Das viele Steuern (u.a. Mehrwertsteuern) vor allem auch die ärmeren Leute überproportional treffen. Warum also nicht diese Steuern auch mal kappen?

"Das Nachsehen haben in diesem Fall die Luzerner: Ihre Stadt blutet in dem gnadenlosen Steuerwettbewerb aus, zurück bleiben die Gutmenschen, Studenten, Ausländer, Schlechtverdienende und Beamte mit Wohnsitzpflicht im Kanton. Sie dürfen die teuren Zentrumslasten mit vergleichsweise hohen Steuern bezahlen."


Oder, die Stadt Luzern könnte ihre Steuern senken! Undenkbar? Ja, unmöglich, nein!
Die Frage ist also, warum bleiben diese Leute in der Stadt und warum sind sie plötzlich Gutmenschen? Warum sind die Kosten in den Städten so hoch, wenn doch jeder nach draussen mag? Und wenn sie in Luzern einkaufen, die bösen Reichen, wo geht dann das Geld hin? Ahhh, nicht in die Stadtkasse, sondern in die Kasse von normalen Menschen.. schrecklich...

Schulpolitik Deutschland - Gedanken über Bildung

Der Spiegel wärmt mal wieder Geschichte einer bayrischen Lehrerin auf, die sich dem strengen Bildungsministerium einfach widersetzt. Sie würde zu guten Unterricht machen und zu wenig schlechte Noten verteilen, ist das Fazit des Spiegels. Gleichzeitig wurde die Lehrerin für Zivilcourage ausgezeichnet (von der Kirche) und stellt sich selbst als renitenter Gegner von Benotungen und vor allem von zu früher Selektion da. Für sie gäbe es keine dummen Schüler, sondern nur noch nicht genug geförderte Schüler.

Auf der einen Seite kann ich die Denkweise der Frau loben, wenn sie neue Methoden versucht, da die alten bei den Schülern offensichtlich nicht funktionieren. Und auch gute Noten sind keine schlechte Sache, wenn sie denn begründet sind. Ob man jetzt Noten oder Beurteilungen schreiben sollte, ist schwer zu sagen. Im späteren Leben bekommt man beides (Gymnasium/Hochschule Noten und im Job Beurteilungen). Es ist also nicht so einfach zu entscheiden was besser ist.

Eines ist jedoch wichtig, es darf nicht bessere Noten für geringere Leistung geben! Denn wenn es eine sinnvolle Zeit in der verschulten Bildung Deutschlands gibt, dann ist das die Grundschulzeit. Hier werden die Grundlagen für die spätere Entwicklung gelegt. Lesen, Rechnen und Schreiben, keine späteren Fächer werden so wichtig sein wie diese 3.

Und genau hier hab ich so meine Zweifel über die liebe Lehrerin. Es kann schon sein, dass sie ihre Ansprüche senkt, im Vergleich zu anderen Klassen, und dadurch bessere Noten vergibt, was dann auf dem Gymnasium schnell zu einer Überraschung für die Kinder führen kann.
Man kann es leider aus dem Bericht nicht entnehmen, in welcher Weise ihr Unterricht anders war als der der anderen Lehrer. Wenn sie hingegen nur bessere Noten vergibt, weil sie Noten und Bewertungen für Böse hält, dann ist das keine Auszeichnung wert...