Friday, December 04, 2009

Euro und Spannnungen in Europa - EZB - Griechenland Edition

Und noch ein spannender Artikel aus der WiWo. Es geht um Zinsstrukturen bei der EZB und deren Einfluss auf Länder bzw. die Konsequenz das es für alle Länder nur noch 1 Währung gibt.

Ich kein großer Freund der "modernen" Systems der Fiat-Zentralbanken. Zu oft in der Vergangenheit hat es sich gezeigt, dass dieses System in Haute Zeiten zwar durchaus effektiv dafür sorgt, dass die Produktion hoch bleibt, jedoch gleichzeitig aus jeder kleinen Baisse einen tiefen Absturz macht (Ölpreiskrise, Dotcom und Immobilienkrise). Es wäre interessant zu sehen, wie dies in einem System mit verschiedenen Commodity-bezogenen Systemen ablaufen würde, da ein einfaches Drehen an der Zinsspirale nicht mehr funktioniert.

Wenn wir jedoch jetzt systemimanent bleiben, so hielt ich die EZB und die Einheitswährung immer für etwas gutes, da sie eben den einzelnen Ländern die Möglichkeit nimmt einfach an der Zinsschraube zu drehen, ohne dabei die eigenen Finanzen einmal auszugleichen. Griechenland wäre jetzt eben genau an einem solchen punkt, an dem die EZB hart bleiben muss und Griechenland schmerzliche Reformen endlich durchziehen uss. Hätte Griechenland noch ihre eigene Währung, dann würde sie an diesm Kurs knallhart vorbeigehen, weil eine Demokratie immer den einfachen Weg aus der Krise wählt (Geldentwertung und Leverage).

Der Weltwoche-Autor bringt jedoch ein paar interessante Argumente auf. Er zielt dabei auf das Handelsdefizit und seine Konsequenzen für einzelne Staaten ab und das eben hier eine eigene Währung tatsächlich Unterstützung liefern könnte, wenn sie mit einer rationellen politikfernen Zinspolitik geführt wird. Er argumentiert, dass eine Baisse z.B. in Spanien dazu führen würde, dass der Neo-Pesos an Wert verliert, weshalb Investitonen in Spanien plötzlich preiswert werden. Es würde den Tourismus stärken und viele Firmen dazu Veranlassen in spanien vermehrt zu produzieren. Es würde so zusagen den Export Spaniens im Verhältniss zu seinen Nachbarn stärken und somit eine Recovery unterstützen, da Einkäufe in Spanien wesentlich preiswerter würden. Ohne diese Möglichkeit der eigenen Währungsunterstützung, bleibt nur das Preisgefälle bei den Löhnen.

Ich finde diese Überlegung sehr gut, wobei ich weder ein positives noch ein negatives Aussenhandelsdefizit für besonders tragisch finde. Mehr kann dazu bei Don Boudreaux @ CafeHayek gelesen werden.

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