Tuesday, September 28, 2010

Winnenden, PC-Spiele und Tatwaffen

Es scheinen sich die Experten mal wieder zwischen zwei Fronten aufgeteilt zu haben, ohne der Wahrheit näher zu kommen. Die Medien, Politiker und ein Haufen besorgter Eltern sind entgeistert über die Freizeitbeschäftigung des Täters. Sie glauben das Action-Shooter an allem Schuld sein (gerade die Eltern sollten sich hier jedoch an die eigene Nase fassen, bevor sie irgendein Unternehmen beschuldigen!!!).

Sie glauben, entgegen wissenschaftlichen Ergebnissen, dass tatsächlich die Anzahl der gewalttätigen PC-Spiele (nicht etwa Horrorfilme) daran Schuld sein, indirekt scheint das auch ein Freund des Täters zu bestätigen (“Er hat mit mir Horrorfilme geschaut und Counter-Strike gespielt”). Da fragt man sich dann natürlich auch, warum nur der Täter gewalttätig wurde und nicht der Freund?

Die zweite Front baut sich auf Seiten der Pazifisten, Grünen, Kirchen und PC-Spieler auf. Die sagen nämlich, dass das ganze nicht an den Spielen, sondern an der Verfügbarkeit von Schusswaffen, dem Zugang zu diesen und dem Training mit selbiger liegen.

Auch hier bestätigen wissenschaftliche Ergebnisse eben nicht dieses Argument (vor allem Statistiken aus den USA zeigen eher das Gegenteil: Der verantwortungsvolle Umgang mit Schusswaffen senkt die Mordrate).

Bei beiden Argumenten kann man nur eines herausstellen, beide gehen von NICHT verantwortungsvollem Umgang mit dem Subjekt aus, d.h. letztlich ist die Tat eben eine Folge von unsachgemäßem und falschen Umgang mit PC-Spielen, Waffen und dem Kind selbst. Denn hätte der Vater oder die Eltern besser auf sein Kind aufgepasst und sich um es gekümmert, dann wäre es (wie tausende Kinder jeden Tag) nicht in die Versuchung gekommen so zu reagieren.

Weder Waffen noch Videospiele bringen Leute um, gehässige, verlassene und suizidgefährdete Kinder/Erwachsene tun es.

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