Sunday, January 17, 2010

Käßmann und der EKD – Ihr Kriegsverständnis

Im Spiegel wurde auf die eigentlich aufregende Einstellung von Frau Käßmann hingewiesen. Es ist nicht ihre Empörung über den Afghanistan Feldzug (so man ihn denn so noch nennen kann), sondern ihre Ansichten über den 2. WK. Während die Ansichten zu Afghanistan wohl von einer Mehrheit der Deutschen geteilt werden, sieht dies im Falle des 2. WK anders aus.

Frau Käßmann ist nämlich generell auch gegen den Eingriff der  USA auf Seiten der Alliierten in den 2. WK. Ihrer Meinung nach hätte sich der 2. WK auch ohne den Einsatz so vieler Menschenleben beenden lassen, oder gar vermeiden lassen. Sie kritisiert besonders die fehlende Unterstützung des innerdeutschen Widerstands gegen Hitlers (genauer: besonders die Engländer hatten überhaupt kein Interesse daran) und die gezielte Verhinderung des Holocausts. Sie mag zwar damit Recht haben, aber sie setzt ganz und gar an der falschen Stelle ein.

Wenn es denn einen Zeitpunkt gab, um den Herrschaftsdrang Hitlers zu beenden, dann war dies zur Zeit der Invasion in Polen. Denn hätten hier GB und F sich nicht in den Krieg hineinziehen lassen, dann wäre es nie zu einer großen Eskalation gekommen. Gleichfalls wären wir heute wahrscheinlich auch nicht so frei, wie wir es sind.

Es ist meiner Meinung nach wenig aufregend, was Frau Käßmann hier vertritt oder fordert. Es sind nur natürliche Reaktionen, einer Generation, die selbst nicht an diesem Massaker beteiligt war. Und es ist glaube ich genug Zeit vergangen, um die Geschichte differenzierter zu betrachten, dass nicht alles was Alliiert war gut war und nicht jeder Deutsche ein böser Nazi.

Dies ist auf keinen Fall eine versuchte Entlastung des 3. Reich, sondern viel mehr ein Versuch für einen aufgeklärteren Blick auf die Geschichte.

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