Sunday, March 24, 2013

Energieeffzienzhaus Plus - Eine Bilanz

Zur Hintergrundgeschichte eignet sich der Artikel auf Welt.de ziemlich gut. Er war auch für mich noch einmal eine Art Denkzettel auf Wiedervorlage. Das war dann so ein Aha-Erlebnis, im Sinne von: Das habe ich ja schon wieder ganz vergessen gehabt.

Zu dem Sinn oder Unsinn dieses Hauses kann man viel schreiben. Als ich mit dem Blogpost anfing, bin ich gleichzeitig auch über einen Post bei Zettel's Raum gestolpert, der in etwa das gleiche geschrieben hat. Auch dort ist man ein bisschen verwirrt, dass scheinbar im Mainstream nur darüber nachgedacht wird, ob man statt einer Stromheizung doch vielleicht eine Wärmepumpe nutzen sollte. Wenn das das einzige Problem wäre, dann hätte man das technisch und wirtschaftlich sogar diskutieren können.

Ist es allerdings nicht, es ist nur die Spitze des Eisbergs. Wer sich so ein Haus leisten kann, dass kann man sich dann auch gleich fragen. Die Baumaterialien sind teuer und werden sich auch nach Jahren eingesparter Heizleistung nicht rechnen, es sei denn der Strompreis steigt auf EEG-Vergütungsniveau (das Alte, nicht das Neue). Es ist ein Spielzeug für Reiche Millionäre aus der grünen Bürgerschicht. Es ist keine Lösung die skalierbar ist oder gar von Arbeiterfamilien (man weis schon, die anderen 50% der Gesellschaft!) bezahlbar ist.

Das Problem mit diesem Pilotprojekt (einem von 10) ist nicht das ich generell gegen means-testing bin. Ich bin sogar ein richtiger Befürworter dieser Strategie, da man so Systeme raus finden kann, die man nicht umsetzen möchte bzw. verschiedene Möglichkeiten gegeneinander abwägen kann. Alles in allem ein wesentlich besserer Ablauf als sich direkt auf eine Lösung festzulegen. Das Problem hier jedoch ist die Tatsache, dass eben schon die Konzeptphase nicht durchdacht war. Es ist kein gutes Konzept und hätte so eigentlich nicht einmal in eine Prototypenphase gehen sollen.
Es wurden keine echten 10 verschiedene Pilotprojekte mit sinnvoller Zielstellung aufgestellt, sondern es wurde einfach das nächstbeste Wolkenkuckucksheim gebaut. Die Folge ist, dass heute selbst die Architektin zurück rudert und meint es war keine gute Idee.

Das Fazit dieses Projekt ist jetzt recht eindeutig ausgefallen. Die Kosten lohnen sich nicht, es war eine Verschwendung und das Konzept ungeeignet. Ein Glück das dieses Projekt nicht ausgedehnt wurde.
Leider wird die Idee jetzt nicht verschwinden, sondern nur umdefiniert werden.

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