Thursday, September 11, 2008

Steuern und Diebstahl - Unterschiede?!

Tja, genau das ist die Frage? Gibt es Unterschiede zwischen Diebstahl und Steuern, der gemeine Anarchist würde diese Frage mit nein beantworten. Ich hingegen sage schon das es einen Unterschied gibt, über Diebstähle regt man sich mehr auf und erwartet Besserung, bei Steuern wird nur müde mit den Schultern gezuckt oder gar grummelnd ignoriert.

Doch fangen wir von vorne an. Vergleichen wir doch einmal einen normalen Taschendiebstahl mit Steuern. Wenn man alle Steuern in Deutschland zusammen nimmt, also nicht nur direkte Steuern wie Einkommenssteuer oder Sozialabgaben, sondern auch indirekte Steuern wie Benzin- und Mehrwehrtsteuer bzw. GEZ (ja, denn es gibt keinen Haushalt mehr in D der sie eigentlich nicht zahlen müsste (auch PCs und Handys fallen ja schon darunter)), dann kann man festellen, dass sie etwa 50% des Einkommens ausmachen (je nach Reichtum sogar mehr oder aber ein bisschen weniger). Gut der gemeine Bürger sagt, er zahlt diese Steuern durchaus, wenn er ja dafür was zurück bekommt:

- Nutzung eines sozialen Sicherheitsnetzes im Falle des Falles
- gesetzliche Krankenkasse, d.h. er wird auf jeden Fall behandelt
- Inhaltsstoffe von Medikamenten und Essen müssen auf Sicherheit geprüft werden
- Schutz vor Beschädigung des Eigentums (auch Diebstahl)
- kostenlose Bildung

Dies sind so ungefähr die Dienste, die man vom Staat für die 50% erhalten möchte. Natürlich würde der Markt die meisten davon preiswerter und effektiver anbieten, aber das sei hier mal dahin gestellt.
Jetzt ist der Staat aber mit seinem Verwaltungsapparat inherent ineffizient, was hinlängst bei Autobahnprojekten oder aber auch Infrastrukturprojekten allgemein aufgezeigt wurde und nicht zu letzt durch die Apperate GEZ und Finanzam. Man kann also gut und gerne davon ausgehen, dass 1/4 der Steuereinnahmen nicht zur Verbesserung oder Instandhaltung dieser Aufgaben benutzt werden (man muss ja auch Schulden tilgen).
25 % von 50% sind, ja genau, etwa 12% des Einkommens wird also verschleudert. Nehmen wir jetzt als Beispiel einen Bürger der 1000 Euro pro Monat verdient. Es macht also

$1000 Euro * 0.12 = 120 Euro$

Es gehen also 120 Euro verschütt, sei es im Verwaltungsapperat oder durch unsinnige und überbezahlte Projekte bzw. durch Aufwendungen für Politiker oder deren Schuldenpolitik.
Die Aufregung über den Steuersatz hält sich jedoch in Grenzen, wenn man nicht gerade bei der FDP oder Unternehmern anklopft.

Als nächstes betrachten wir doch einmal einen Diebstahl, sagen wir das Portmonnaie wird geklaut und damit geht ein Wertverlust von 50-60 Euro einher. Man regt sich auf, möchte von der Polizei sofortige Klärung und der Dieb soll seiner gerechten Strafe zu kommen.

50 €/1000€ = 0.05 = 5 %

Ah ja, man regt sich auf weil man 5 Prozent seines Monatseinkommens an einen Dieb verliert, der damit schlimmstenfalls Alkohol kaufen wird und bestensfalls einen Teil seines Lebensstandards finanziert. Dies soll nicht heißen, dass die Tat vertretbar ist, jedoch ist das so verlorene Geld im Allgemeinen karitativer angelegt, als über Steuern.
Jedoch regt man sich über eine solche Tat, die noch dazu nur sehr selten auftritt (im Gegensatz zum monatlichen bzw. letztlich jährlichen Abbuchen der Steuersumme) viel mehr auf als über hohe Steuern bzw. auch nur die Verluste aus den Steuern!!!

Und das verstehe ich persönlich nicht. Ich kann nicht glauben, dass ich jedesmal angeschaut werde als ob ich etwas total weltfremdes erzähle, wenn ich sage das Steuern nicht wirklich etwas anderes als Diebstahl sind. Es ist krass, dass sich der moderne Mensch bis zu 50% seines Arbeitsjahres als Sklave für seine Herren halten lässt. Im Gegensatz zu dem Boss in der Privatwirtschaft kann nämlich der Politiker durchaus eine höhere Verfügungsgewalt über das Privatleben eines jeden Bürgers haben!

Man sagt gemein hin, dass die Demokratie viel besser ist, weil man den Klerus und Adel abgeschafft hat. Ach ja, hat man?

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