Tuesday, November 07, 2006

Nach langer Stille...

Erst einmal eine Seite, die wohl jedem Fan der Popkultur genauso gefallen wird wie mir: Television Theme Songs. Listen and Enjoy your favorites (Meine: Animaniacs, Loony Tunes, Cheers, Charles in Charge und Andy Griffith)


Desweiteren bin ich wieder einmal erschüttert darüber, wie sehr viele Menschen schon in ihren Denkmustern konditioniert sind. Davor haben die 68er damals gewarnt und auch Filmkünstler und andere Intellektuelle Personen aus dem Linken Spektrum, dass eben der Staat oder die Medien über kurz oder lang den Menschen konditionieren könnten. Meistens waren diese Allegorien in einem schlechten Sci-Fi Movie verpackt, wo ein böser Tyrann versucht mittels Gehirnmanipulation die Menschheit zu beherrschen, oder das Militär versucht seine Soldaten zu konditionieren, dass sie zu Killer-Maschinen werden.
Diese recht eindrucksvollen und schrecklichen Szenarien mögen abschreckend gewirkt haben, aber sie verzerren auch die wirkliche Gefahr der täglichen Koniditionierung.

Ein einfaches logisches Beispiel ist die Idee des Staatsüberschusses, der als "Einnahmen" deklariert wird. Woher kommt dieses Geld? In der Tat, es kommt aus den Taschen der Bürger, selten freiwillig, da die Alternative eigentlich nur Gefängniss oder Geldstrafen sind. Auch der Finanzdienstleister "Finanzamt" gibt sich als ob es ein seriöses Unternehmen ist, dass eben die ganze Bevölkerung als "Kunden" hat.
Und genau so wird dies in der Zwischenzeit auch von der Mehrheit der Bevölkerung gesehen. Man regt sich zwar gerne mal über das Zahlen von Steuern auf, als wären es Gebühren für die man sich freiwillig entschieden hat, aber keiner kommt mehr auf den ursprünglichen logischen Formalismus, der dem ganzen zu Grunde liegt.
Wenn ich jemandem erkläre, dass Steuern ja nichts anderes als Diebstahl ist, dann werde ich erschrocken und bestürzt angesehen, weil das doch nicht stimme. Doch wenn man die Definition von Diebstahl anschaut, dann ist dies das selbe wie Steuern eintreiben (durchaus wurde dieser Begriff früher richtig benutzt), nur muss perfiderweise das Opfer heute zum Eintreiber und nicht mehr anders herum. Wenn man sich jedoch die deutsche Definition von Diebstahl anschaut, versteht man schon warum es so wenigen Leuten auffällt:

Einen Diebstahl begeht, wer einem anderen eine fremde bewegliche Sache in der Absicht wegnimmt, sie sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen (§ 242 StGB).

Tja, vielleicht wäre stehlen wohl doch das bessere Wort:

jemanden etwas ohne dessen Einverständnis wegnehmen.

Wurden wir gefragt, ob wir unser Geld freiwillig an den Staat weggeben? Ich glaube nicht.
Wenn man also von "Steuern zahlen" redet, dann ist dies Orwell'scher Newspeek in Perfektion. Es ist etwa das selbe wie das Ministry of Peace als friedlich zu bezeichnen, wo es doch die gesamten Kriegsvorbereitungen unternimmt...

Und eben dies ist soziale Konditionierung, in diesem Fall durch den sozial-demokratischen Staat, und es funktioniert, noch besser als es sich jeder Intellektuelle ausmalen konnte. Doch was noch schlimmer ist, selbst jene, die sich immer gegen die Konditionierung ausgesprochen haben, fallen ihr selbst zum Opfer...

2 comments:

Hobel said...

Nein, die 68er freuen sich doch im Gegenteil sogar darüber.

Der Staat macht schließlich soviele tolle Dinge, die es sonst nie gäbe (klar), und er gibt vielen Nichtsnutzen, Klugscheißern und faulen Labertaschen immerhin erstklassige gutbezahlte Jobs (im öffentlichen Dienst, im staatlichen Bildungssystem etc.).

Sehen wir einfach mal darüber hinweg, daß wir die Dienste des Staates vermutlich für die Hälfte des Geldes auf einem hypothetischen ferien Marken kaufen könnten, ohne die ganzen Skandale, Probleme und Machtmißbrauch (wenn auch vielleicht mit einigen paar)...

Max said...

Natürlich freuen sie sich heute darüber, aber damals waren andere töne zu hören und damit mein ich nicht unbedingt die Politiker, sondern eher das ganze Feuilleton, dass sich überschlagen hat mit den Gefahren der Indoktrinierung, Konditionierung der "modernen Technologie-Gesellschaft".

Diese Radikalität hat natürlich nichts mit dem Grünen-Gewabbel von heute zu tun, noch mit der links-sozialistischen Grünen die wir kennen. Jedoch war sie etwas, dass man durchaus ernst nehmen konnte und ihre Warnrufe waren sogar nicht undurchdacht.

Jedoch sind die meisten Rufer von damals selbst in die Falle der Konditionierung getappt und hoffen heute auf einen starken Staat, der eben jene Konditionierung bewirkt.