Sunday, November 18, 2012

Kolumnen und wir man sich es mit 50% der Leser verscherzt.

Tja, Silke Burmester gehört wohl eher zu der Sorte Menschen, die wenn es andere schwierig haben, erst Recht den Finger in die Wunde steckt. Es mag etwas übertrieben sein, aber gleichzeitig ist der Artikel von Ihr auf SPon nicht gerade ein Leichtgewicht und schon gar nicht deeskalierend. Es geht natürlich wieder mal um die alte (besonders bei Frauen beständige) Diskussion wer besser ist: Mann oder Frau.
In diesem Fall lohnt es sich das gesamte Traktat einmal durchzugehen und ihr in einem Art von offenem Brief zu antworten.


Lieber tapferer, weißer Mann!
Seitdem der Affe die aufrechte Fortbewegung gelernt hat, warst Du das Wesen der Stunde. Stark, dominant und zum Führen geboren. Weil Führen quasi Deine Natur ist und die Dominanz über Frauen nur die halbe Miete, bist Du mit Freude in die Ferne aufgebrochen und hast Dir die Ureinwohner ganzer Kontinente untertan gemacht. Und nun ist alles hin. In quasi nur einer Woche bist Du vom Olymp des Superhelden herabgestürzt, um als armes kleines weißes Männerwürstchen übrig zu bleiben. Die 46. Kalenderwoche des Jahres 2012 wird als Deine Schicksalswoche in die Geschichtsbücher eingehen: Sie läutet den Anfang Deines Endes ein.


Natürlich in der Anfangszeit war körperliche Stärke ein durchaus probates Mittel und damit auch ein Mittel zur Unterdrückung. Allerdings sind Frauen nicht weniger unterdrückerisch gewesen, wie man Kleopatra sieht, aber auch durchaus an der Verhaltensweise einiger Kaiserinnen (Katherina, Elizabeth zum Beispiel). Weder kann wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass Frauen weniger zur Unterdrückung neigen als Männer, noch das Männer aussergewöhnlich darin sind. Dann musste natürlich bei dieser Anti-Amerikanerin noch eine Referenz auf die in Europa präferierte Wahl des Präsidenten kommen. Oh ha, Obama hat gewonnen, weil der Schaumschläger natürlich weniger Macho-Mann ist als Romney. Wer das glaubt, naja, der fällt eben auf die Machosprüche rein, denn um Präsident zu werden, muss man immer eine gewisse Menge an Charisma und Arroganz mitbringen. Obama ist eben nur der bessere Schauspieler. Cowboy ist er in manchen Fällen sogar mehr als George W. Bush.

Konntest Du in den vergangenen Jahren in der US-Fernsehserie "Mad Men" noch einmal sehen, wie schön es früher war - konkurrenzloses Abgott-Dasein in Ermangelung der Akzeptanz Andersfarbiger, Frauen in der Küche statt bei der Arbeit - und wenn am Schreibtisch, dann nach Dienstschluss auf dem eigenen, liegend; auf Betriebskosten ab mittags dun als Zeichen der guten Sitten - siehst Du jetzt im Spiegel das Abbild einer Spezies im Untergang.

Sie hat wohl MadMen nie richtig gesehen, denn besonders schön war es da nicht. Eine Hauptplotline war auch gar nicht der Machoman, sondern eine selbstbestimmte Frau. Insofern sollte doch eigentlich diese Sendung Hoffnung geben. Und dann wird Männern auch noch der Rassimus untergeschoben. Dabei gab es den bei Frauen genauso wie bei Männern, auch heute noch. Besonders dann wenn mal eine Beziehung zu Bruch geht und der Mann sich wieder nach Tunesien abgeseilt hat. Dann wird die miese Einstellung von einer Person auf eine ganze Gruppe übertragen. Aber auch hier denke ich nicht, dass Frauen anders als Männer sind (Man(n) denke nur an Frauen aus Thailand und alte Männer).

Hatten die Frauen Dir seit gut hundert Jahren das schöne Dasein bereits etwas madig gemacht, in dem sie das Wahlrecht für sich erkämpften, das Recht, unabhängig von Deinem Einverständnis ein Bankkonto zu führen und sogar Geld zu verdienen, und hatten dann auch irgendwann noch die Schwarzen behauptet, die Menschenwürde gelte auch für sie, hat ein einziges Wahlergebnis die Tür, hinter der Dein Machtanspruch in unkontrollierte Höhen herangewachsen ist, zugeschlagen: die Niederlage Mitt Romneys. Es war das letzte Mal, darin sind sich die Klugen einig, dass ein weißer Mann mit weißer Denke - Aufteilung der Welt in heterosexuelle Männer auf der einen Seite, Frauen, Farbige, Einwanderer, Homos und Behinderte auf der anderen - versucht hat, mit eben dieser Haltung Mehrheiten zu akquirieren.

Seltsam, in manchen Staaten gibt es das Frauenwahlrecht noch nicht mal seit 100 Jahren, aber lassen wir das bei Seite. Besser ist dadurch nichts geworden, schlechter auch nicht, nur anders. Erstaunlicherweise ist das mit dem getrennten Bankkonto gar nicht mehr so wichtig, zumindest schienen Frauen neuerdings wieder konservativer zu werden. Passt Ihnen das etwa nicht? Auch hat die Emanzipation nichts mit männlich oder weiblich zu tun. Diese Behauptung zeigt nur, dass ungebildete Schreiberfrauen vielleicht nur durch die Quote in den Beruf kamen. Die bösen Männer haben nämlich vor den bösen Frauen den schwarzen Sklaven die Freiheit geschenkt. Und während in den USA die Sklaverei diskutiert wurde, haben die doch so emanzipizierten Franzosen in St. Dominique (Haiti) mehr Sklaven umgebracht als es in der USA gab.
Die Klugen sind sich also einige, dass der Wendehals schlechter war als Obama (der auch Wendehals ist und genauso schlecht). Aha, die Klugen, und woher kommt das mit der Klugheit? Wie unglaublich wertend kann denn jemand sein, der selbst nicht viel Bildung erhalten hat.
Es gibt auch keine "weiße Denke", dass ist unglaublich rassistisch und zeigt eben genau das: Frauen sind bzw. können genauso rassistisch sein, wie Männer. Amen.
Ach ja, Obama war kein sehr großer Freund von Schwulen, wenn bei der letzten Amtszeit überhaupt mal aufgepasst haben.

Frauen. Überall Frauen. Und die benehmen sich schlecht. Fangen an, Forderungen zu stellen, für die sie erst mal die Gesetze verbiegen. Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Viviane Reding, hat im vierten Anlauf einen Gesetzesvorschlag zur Quote für börsennotierte Unternehmen durchgebracht.Dessen Umsetzung allerdings noch am EU-Parlament und Ministerrat scheitern könnte. Jetzt, an diesem Wochenende, haben die Weiber des deutschen Pro-Quote-Vereins, die süße 30 Prozent Führungsfrauen in den Medien fordern,die "taz" übernommen und füllen Seite um Seite mit ihrem Anspruch auf Teilhabe.

Meine liebe Dame, ich hoffe nur Ihre Quoten-Frauen sind besser in Logik als sie, sonst sehe ich schwarz für die DAX-Unternehmen. Wenn Frauen so viel besser sind, warum schaffen sie das nicht alleine? Es ist nicht so, als wäre die Akzeptanz heute nicht da (rechtlich zumindest!). In Österreich werden Frauen zum Medizinstudium zugelassen, die 7 Pkt. schlechter sind als Männer. Da möchte man doch nur noch zu männlichen Dr. med. gehen!

Was mich jedoch aufhorchen lässt und was ich gut finde ist, dass heutzutage fast 49% der Unternehmensgründungen durch Frauen getätigt werden. Es scheint also doch nicht so weit her zu sein, mit der Benachteiligung. Aber es ist auch kein Problem, denn wie zu erwarten haben Männer und Frauen unterschiedliche Präferenzen, etwas wovon die Kolumnistin wohl überfordert ist(komplexe Zusammenhänge scheinen nicht ihre Stärke zu sein).

Der Rest des Artikels war dann leider nicht mehr diskussionswürdig. Generell muss man jedoch sagen: Wenn die Frau gewonnen hat, warum dann diese wutentbrannte Kolumne? Hasst Sie denn den Mann so stark, dass sie noch weiter auf ihn einprügeln muss.
Heißt das wir haben ab sofort ein Recht für Männerquoten zu streiten, bis alle nur noch durch irgendwelche Quoten definiert werden? Es ist verrückt, als ob das Verständnis zwischen Mann und Frau oft so nicht schon schwer genug ist. Jetzt wollen diese verrückten deutschen Feministinnen (ist sie dann auch lesbisch, wenn sie Männer so haßt?) auch noch einen tatsächlichen Graben zwischen die Geschlechter ziehen, auf das nicht einmal mehr gemeinsames Arbeiten möglich ist.

Zum Abschluss möchte ich einen berühtmen Comic zitieren, der doch in so vielen Lebenslagen recht behalten hat:

Die spinnen doch die Frauen!


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