Friday, January 07, 2011

Vorlauf zur Bundesliga–Eine Analyse

Viel hat sich ja noch nicht getan in der Winterpause und dem Transferfenster, einiges kann sich aber noch tun.

Doch fangen wir vorne an. Der Trubel in Hoffenheim war beeindruckend, denn kaum hatten sich die Bayern die Defensivkraft “Gustavo” gesichert, als Rüpel-Ersatz für van Bommel, da flog der Laden dem Trainer um den Kopf. Nicht nur schien er nichts von dem Transfer gehört zu haben oder gar konsultiert worden zu sein, er musste auch erkennen, dass Herr Hopp eine ganz eigene Strategie verfolgt. Die Konsequenz war dann die Trennung und eine kleine Schlammschlacht in den Medien. Dies führte den DFB dazu den Transfer nach einem Verstoss gegen die 50+1 Regelung zu untersuchen, nach der kein Mäze seinem Klub einen Transfer vorschreiben darf. Trifft das die Hoffenheimer hart? Ich glaube nicht, denn ausser die erste “Boom-Saison” nach dem Aufstieg (die übrigens fast jeder 2. Ligist hat, bis sich die 1. Liga auf ihn einstellt) hockte Hoffenheim doch die ganze Zeit im Mittelfeld.

Es war also nur noch eine Frage der Zeit bis sich Herr Hopp aufrafft und mal etwas ändert in dem Laden. Ragnicke ist auch persönlich weder mein Favorit als Trainer, noch sehr sympathisch und ich denke er hat in strategischen Dingen seine Arbeit gut gemacht, aber auch schon abgeschlossen. Das Gesamtkonzept von Jugendarbeit und Stammsatz an Spielern hat er nach alter Stuttgarter Tradition aufgebaut und mehr konnte er hier auch gar nicht vermitteln. Es ist allerdings schade für den VfB, dass sie nun schon den Labbadia haben und somit nicht Ragnicke einstellen können.

Der FC Bayern hat nun endlich reagiert und die Defensive verstärkt, die mit van Buyten und dem jetzt nach Malaga wechselnden Demichelis lange mit C-Listen Spielern besetzt waren. Selbst der MIttelfeldspieler Antoli Tymoschchuk hatte einen besseren Innenverteidiger abgegeben als van Buyten. Es fehlt jetzt nur noch ein konstanter Spieler für die linke Abwehrseite, dann funktionierts auch mit der Abwehr. Jetzt da auch nach langer Verletzung Arjen Robben wieder ins Training dazu stösst, wird die Rückrunde heiß werden für die Konkurrenz. Auch der Tausch von Butt gegen Kraft ist nur folgerichtig, wenn man den Erfolg der jungen Wilden in Dortmund anschaut: Rechtzeitiges Umschalten der Stammkräfte von alt auf jung ist meist ausschlaggebend.

Auch wenn zur Zeit alle glauben Sahin oder Vidal wären die besten Mittelfeldspieler Deutschlands, so spricht einiges für die unglaubliche Konstanz eines Schweinsteigers. Denn gerade der viel gelobte Sahin bot gegen Ende der Hinrunde ein trauriges Bild: Abgekämpft und kreativ verloren stand er da. Man muss dazu sagen, dass zwar Leverkusens Vidal ausser in der BuLi auch noch international spielt, der BVB aber nur noch national spielt. In sofern muss Sahin nur noch ein einfaches Pensum in der Rückrunde abrufen. Und während Vidal gelobt wird, haben mich die Leistungen Leverkusens diese Saison bisher nicht begeistert. Es war eine große Portion Glück bei den meisten Spielen gegen Ende der Hinrunde dabei. Stark gestartet und jetzt am abflauen, so sah die Trendkurve von Leverkusen aus.

Deshalb ist Schweinsteiger, dessen Klub souverän in 3 Wettbewerben mitspielt und der immer noch Spiel für Spiel seine Leistung abruft eindeutig der bessere. Es hat eben schon einen Grund, dass von den 3en nur die Bayern in der CL mitspielen.

Wie sieht es bei den anderen Vereinen aus? Nun, Bayer wird versuchen mehr Konstanz in ihre Siege zu legen, Bremen sucht verzweifelt eine Verteidigung, hat aber gegen den BVB schon bewiesen, dass sie dort wo sie jetzt sind eigentlich nicht hingehören. Auch der VfB gehört dort unten nicht hin und wird sich in der Rückrunde nach oben arbeiten. Die Mainzer sind überbewertet und werden im Mittelfeld versinken, genauso wie der FC St. Pauli. Im Keller sitzt der FC Kölle ganz richtig und auch Mönchengladbach kann mit diesen Leistungen nichts gewinnen. Den FC Nürnberg kann ich aus persönlichen Gründen nicht leiden und sollte dort auch bald zu finden sein (Daumen drück!). Es wird sich zeigen wie Hoffenheim mit dem Trainerwechsel zu recht kommt. Es ist m.E. schön zu sehen, dass die Vereinsoberen keinen wilden Wechsel wollen, sondern eine Umstellung auf bekanntes und deshalb dem Co-Trainer vertrauen.

So kann man doch dann in die 2. Hälfte der Saison starten.

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