Monday, November 22, 2010

Ireland - ein unnoetiger Bailout?

Das ist doch die Frage, die sich bestimmt viele stellen. Wie konnte es nach dem wiederholten ringen zwischen Irland und der EU dennoch dazu kommen, das Irland den leichten Weg aus der Krise gewaehlt hat (zumindest kurzfristig leichten Weg - auf lange Sicht wird es Irland durch die Mittbestimmung der EU schlechter ergehen).

Nun erstmal waere da die Tatsache, das ein Bailout wesentlich einfacher ist fuer die Regierung selbst. Anstatt seine eigenen Finanzen und den Finanzsektor zu verbessern und erneuern, muss man nur das Geld anderer Leute annehmen, um die Probleme zu uebertuenchen.

Dann waere da noch die Tatsache, dass die EU wahrscheinlich darauf gedraengt hat und zwar aus machtpolitischen Gruenden:

  1. Die EU will keine alternativen Loesungen abseits ihrer vorgeschlagenen Doktrin aufzeigen ( nachher koennte noch jemand auf die Idee kommen, das die Bailouts oekonomischer Schwachsinn waren) und dem gemeinhin herrschenden und staatstragenden Keynsianismus.
  2. Die EU will zeigen, dass sie mit den Problemen umgehen kann und da muss dann auch Irland heim ins Reich geholt werden. Denn sonst saehe es langsam duester fuer den EURO aus. 
  3. Der EU sind Steueroasen und ins besondere der irische Sonderweg ein Dorn im Auge und die Krise bzw. der Bailout erlauben Eingriffe, die diese Sonderloesung der kontinuierlichen Verbesserung beenden
Man merkt das ich hier voreingenomen bin, aber meine Toleranz gegenueber Bullsh*t hat in der Krise rapide abgenommen. Genauso wie die deklarierung, dass nur hoehere Steuern uns sicher aus der Problemzone navigieren koennen und somit generell etwas gutes ist. Ich kann es nicht mehr hoeren, dass auf wettbewerbsfaehigeren Staaten wie Liechtenstein, Schweiz, Irland u.a. eingedroschen wird, waehrend man die eigentlichen Misswirtschafter und Geldverprasser einfach so ziehen laesst, seien sie in Spanien, Griechenland oder der BRD.

Es muss zu einem gewissen Teil politischer Druck gewesen sein, wenn man sich ansieht, dass Irland noch bis Mitte naechsten Jahres im gruenen Bereich mit ihren Schulden geblieben waere und das schon jetzt das Budget Irlands wesentlich besser aussieht als man dachte. Es ist also bei weitem nicht so dringender Handlungsbedarf wie beim Rekordsuender Griechenland. Wahrscheinlich wird man jedoch die wahre Geschichte erst in einigen Jahren erfahren, wenn die notwendige Distanz da ist.

P.S.: Rechtschreibfehler sind fast vollstaendig auf die franzoesische Tastatur zurueck zu fuehren ;)

No comments: