Friday, February 12, 2010

Euro in der Eurozone

Tja, da haben wir den Salat, es ist passiert was Eurokritiker und Liberale schon seit Jahren vermuten. Die Griechen sind beinahe Pleite und wurden jetzt auch von den staatliche kontrollierten Ratingagenturen abgestraft. Jeder der nur ein bisschen auf Griechenlands politische Landschaft geschielt hat, der wusste, dass dies früher oder später passieren würde. Die Griechen sind sehr großzügig im Verteilen von sozialistischen Geschenken an ihr Volk, ohne dabei an die fiskalen Folgen zu denken. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Schuldenberg der europäischen Sozialdemokratien in einem Land so drückend wird, dass dieses ohne Sparvorhaben kollabieren wird.

Was also sind die Möglichkeiten der Griechen:

  1. Sie fangen an zu sparen, auch weil die EU sie massiv dazu zwingen wird – Verdict: unwahrscheinlich
  2. Sie verlassen die Eurozone und versuchen ihr Staatsdefizit per Inflation des Neo-Drachmen abzutragen – Verdict: unwahrscheinlich, das wird die EU nicht zu lassen
  3. Die Nordeuropäischen Staaten springen in die Bresche, versuchen ein Sparpaket in Griechenland zu oktroyieren und finanzieren das Staatsdefizit erst einmal mit. – Verdict: Wahrscheinlich

Warum die 3. Möglichkeit am wahrscheinlichsten ist? Es ist der leichteste Weg aus der Krise, ohne dabei tatsächlich Sparen zu müssen. Die Folgen sind jedoch für die Bevölkerungen der reichen Staaten tragisch und weitreichend.

Bisher wird die EZB in ihrer Zinspolitik von den zwei großen europäischen Staaten gedeckt: Deutschland/Frankreich. Dadurch ist es nicht möglich, dass die Griechen/Spanier/Italiener/Portugiesen mit politischem Druck das Gelddrucken ausweiten können und sich somit per Inflation von ihren Schulden zumindest teilweise zu lösen. Jedoch stehen auch die Nordeuropäischen Staaten, allen voran Frankreich, nicht gut da. Auch sie haben in der Krise massive Schulden aufgetragen und stehen damit vor einem langfristigen Problem. Wenn sie nun auch noch die Schuldenlast der Griechen übernehmen, werden auch sie in die gefährdete Zone rücken. Sollte dann noch Spanien oder Italien kippen, dann könnte auch Deutschland die Last nicht mehr tragen. Die Folge ist, dass der Schutz der EZB durch Deutschland wegfällt und sie sich massiven Druck zum Gelddrucken ausgesetzt sehen.

Und dies ist im Interesse aller Politiker, denn mit der dann kommenden Inflation können sie ihre Staatsschulden leichter abtragen und der Euro wird im Vergleich zur chinesischen und amerikanischen Währung wieder wettbewerbsfähiger. Für die Bürger bedeutet dies jedoch, dass mehr als die Hälfte ihres Vermögens in kurzer Zeit verloren geht und gleichzeitig die Preise für alle Produkte sehr stark ansteigen werden. Der Lebensstandard in Europa wird rapide fallen und das nicht nur kurzfristig. Dies werden die Länder natürlich ausnutzen und versprechen, dass der Staat das schlimmste auffängt, d.h. die Steuern werden weiter steigen. Es könnte also, wenn die Bürger bis dahin nicht aufbegehren zu einer Armutsspirale kommen.

Schöne Aussichten? Man kann nur hoffen, dass die Staaten sich dagegen entscheiden und stark bleiben.. man kann nur hoffen.

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