Wednesday, August 22, 2007

Interessant an dieser Liste "der gesündesten Städte Deutschlands" ist eigentlich aus meiner Sicht nur das Süddeutschland besser abgeschnitten hat. Ein bisschen Regionalpatriotismus darf bei so etwas unpolitischem doch mal angebracht sein =)

Was mich jedoch ein bisschen verwirrt, ist das Resümee, speziell der letzte Teil:

Für die Studie wurden auch Punkte berücksichtigt, die erst auf den zweiten Blick Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wie Straftaten und Theaterbesuche: «Kognitive Auseinandersetzung, beispielsweise durch kulturelle Veranstaltungen, ist gut für die Gesundheit im Alltag», sagt Ulla Walter von der Medizinischen Hochschule Hannover.

Hüstel, Hüstel, das kann ich mir schon vorstellen, nur gibt es heute nur noch wenige sog. "kognitive Auseinandersetzungen" im kulturellen Bereich, zumindest dort wo ich lebe. Hier im Süden begrenzt sich das auf mittelmäßiges Theater (wenn man mal von ein paar spassigen Komödianten wie dem Hurst absieht) und Kunst die zum Schreien un-kognitiv ist und gerade durch ihren Anti-Tiefsinn glänzt. Anstatt Kunst mit Anspruch, scheint es oft anspruchslose Kunst in die großen Museen des Karlsruher Ländles zu ziehen. Diese "moderne Technokunst" des ZKMs ist da gepaart mit dem anguggen schöner Autokonzepte des Herrn Colani bis hin zur oberflächlich-recherchierten Imperium Romanum im Schlossmuseum. Dazwischen gibt es noch allerlei einfallslose Bilder in den verschiedenen kleineren Museen zu beschauen. Wahrlich, von einer kognitiven Herausforderung kann man da nicht sprechen, es sei denn ein blinkendes Tamagotchi gilt schon als solches.

Hingegen Sport, ja, Sport kann man hier schon treiben, und tut man (Student) auch immer mal wieder. Dazu lädt die Landschaft hier auch tatsächlich ein, denn ob Bergschen oder lange Ebene, beides kann man mit dem Rad um Karlsruhe erkunden (Rheinebene besagt schon das ein Gebirge in der NÄhe sein muss). Und auch in Sachen Bädern sind wir wohl reichlich ausgestattet, was man als fiskal-konservativer Mensch auch ein bisschen beklagen kann.
Ob das jetzt jedoch maßgeblich für die Gesundheit der Menschen ist, oder die Tatsache, dass jemand der seinen Kindern eine gute Schulbildung angedeihen lassen will und gleichzeitig noch Geld vom Staat zurück haben möchte, lieber in den Süden zieht und dabei in eine Umgebung kommt, in der Technologiefirmen von jeher zukünftige Besserverdienende akkumulieren, das kann ich jetzt nicht beurteilen und ist mir auch scheiß egal.

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