Immer wieder lese ich diese Worte in Blogs und Nachrichtenportalen, darin berufen sich besonders konservative, aber auch liberale, Kommentatoren auf diesen, oft auch Kanon genannten, Werte-Katalog.
Meist wird das ganze noch mit einem Hinweis auf 3. Weltländer, Arabische Kultur oder dem fernen Osten begleitet, die ja nicht über diese Werte verfügen und deshalb nicht so weit entwickelt sind.
Hierbei wird auf die christliche Tradition verwiesen oder auch nicht und es werden vor allem die Errungenschaften wie Rechtsstaat, Demokratie, Freiheit, Gleichheit vor dem Recht und Religonsfreiheit werden hier als unbedingte Vorteile des westlichen Wertekanons beschrieben.
Jetzt überrascht das vor allem unsere östlichen Nachbarn, die doch erst Anfang letzten Jahrhunderts mitbekommen durften, wie das mit diesem Wertekanon so ist. Denn, und das fasziniert mich, es wird gerne ausgeblendet für was die westlichen Werte auch stehen und welche auch aus der Historie belegt sind. Die westlichen Werte, wenn sie aus der Tradition Europas abgeleitet werden (und Amerikas) sind keinesfalls so klar formuliert wie Karl Marx “Kommunistisches Manifest”, oder das Libertäre Manifest.
Denn was diesen westlichen Werten geschichtlich auch anhängt, sind Jahrhunderte des Kolonialismus, der Unterdrückung, der kirchlichen Hegemonie, Genozide, 2 Weltkriege, Rassismus, Feudale Willkür und einiges davon bis hin in die letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.
Ist dies wirklich der schöne Wertekanon, auf den man sich berufen sollte?
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