Ich habe ja generell nichts dagegen, wenn sich der Betriebsrat für die Erhaltung eines Standorts einsetzt, Kommunikation kann da nicht schaden (weshalb ich das Modell Betriebsrat ein bisschen zielführender finde als das Modell Gewerkschaft). Es ist auch nicht überraschend, dass der Betriebsrat hier im Sinne der Belegschaft argumentiert und herausstreicht um wieviel effizienter der eigene Standort ist (wobei natürlich wenig über Methoden der Messung u.ä. gesagt wird, jedoch das Untersuchungspaper von GM etwa das selbe sagt, was wiederum bei GM nichts zu sagen hat ;) ).
Das wirklich problematische ist jedoch diese überzogene Reaktion gegenüber der staatlichen Förderung eines konkurrierenden Werkes in Österreich. Natürlich hat er Recht, dass dies schlecht ist, aber er würde das selbe nicht zu einer Förderung in D sagen. Gleichfalls sollte er sich überlegen, was normalerweise eine solche Subvention nach sich zieht. Der Fall des Nokia-Werkes, lustigerweise auch in Bochum, zeigt doch das eine Firma solche Werke, die nur mit Subvention überhaupt entstanden sind, als erste schließt.
Es zeigt sich das eben nur solche Investitionen überleben, die auch ohne fremden Eingriff profitabel sind, gerade dann wenn mal schlechte Zeiten angesagt sind.
Natürlich kann man argumentieren, dass einmal Subventionen durchaus einen kurzfristigen Wettbewerbsnachteil ausgleichen können, d.h. das nach einiger Zeit ein so subventioniertes Werk sich als profitabel herausstellt. Die Anzeichen für so etwas sind aber gering, denn auch das Nokia-Werk war keine Dauerfortzahlung. Nach dem Aufbrauchen der Subvention für das Werk in Österreich, würde sich also herausstellen, dass man entweder jetzt Überkapazitäten hat oder plötzlich die Kosten so hoch sind, dass es nicht mehr profitabel sein wird. Die Folge wäre eine verspätete, dafür aber um so drastischere Kürzung.
Ich denke der Betriebsrat hat dies nicht deutlich gemacht um damit generell Subventionen an Standorte zu verbieten. Sie verzerren immer das Marktbild und führen zu viel Gram im Nachhinein.
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