So, da hier die Heizung zur Zeit nicht geht, habe ich mich an einen Leserbrief gesetzt, damit zumindest meien Finger warm bleiben. Anlass ist ein recht polemischer Bericht auf SpiegelOnline über die Strommisere in France.
Sehr geehrter Herr Simons,
sie scheinen kein Fan von Atomstrom zu sein, wie man dem Artikel entnimmt. Trotzdem ist schon ihre Überschrift nicht ganz richtig. Erstens ist kaltes Wasser für die Produktion von Atomstrom besser als wärmeres Wasser (größeres deltaT und dadurch besserer Wirkungsgrad). Das Kraftwerke Probleme bereiten ist gänzlich unabhängig von Atomstrom ein Fakt mit dem auch Deutschland zu kämpfen hat (sei es bei Wasserkraftwerken mit Turbinenproblemen bis hin zum Windkraftwerken bei zu hohen Windstärken).
Normalerweise sollten natürlich Atomkraftwerke im Sommer in Revision gehen und notwendige Wartungsarbeiten durchführen, da jedoch die Vorschriften für Atomkraftwerke doppelt so streng sind, wie für alle anderen Kraftwerke, kann hier schon eine Sache wie z.B.: "Hausmeister vergisst Schlüssel abzuziehen" zu einem Stillstand des Kraftwerkes führen (nur ein wenig übertrieben).
Ähnlich lapidar, wie sie, hätte man auch argumentieren können, dass durch mehr CO2, die Temperatur (nach IPCC) um bis zu 6 °C steigen soll und es somit nicht zu solchen Problemen kommen würde. Es ist sogar ein sehr gutes Beispiel dafür, warum kältere Temperaturen für den Menschen viel gefährlicher sind.
Man sollte ausserdem darauf hinweisen, dass Deutschland übers Jahr gesehen ein Netto-STromimporteur aus Frankreich ist und das mit der Schließung unserer AKWs nur noch verschärft wird. Letztlich werden wohl die EVUs in Deutschland doch noch ihre Rücklagen für die Endlagerbildung ausbauen müssen, da die Franzosen uns ihren Atommüll aufdrängen werden, da wir ja ihren Strom auch mitnutzen. Das sich dies jetzt einmal umkehrt und vor allem hier auch die Schweizer sich ins Fäustchen lachen (kassieren sie ja bei den Deutschen schon normalerweise doppelt ab), da diese einfach ihre Stauseewasserlaufwerke einschalten und den Spitzenstrom zu Spitzenpreisen abgeben können.
Im nächsten Artikel sollten sie weniger Schadenfreude präsentieren als die Dinge hintergründiger zu untersuchen. Denn eine Alternative zur Elektroheizung heißt Gas- und Erdöl und das wollen sie damit ja sicher nicht suggerieren.
Mit freundlichen Grüßen,
M.S.
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