So, jetzt ist es wieder soweit, in Frankreich gehen die Gewerkschafter und "Arbeitnehmer" mal wieder auf die Barrikaden und zwar nicht so friedlich wie in Deutschland. Immer mal wieder höre ich bewundernde Worte der deutschen Sozialisten (< SPD, sprich: Linke, Grüne) für diese Art von Protest.
Mal abgesehen davon, dass sie dabei die Grenzen zur Straftat überschreiten, wie z.B. hier und oft sogar gegen Manager (NICHT Eigentümer) einer Firma gewaltsam vorgehen. Freiheitsberaubung ist kein einfaches Delikt, auch wenn man Manager nicht sonderlich mag. Es sind immer noch Menschen, diese Leute, und haben deshalb ein Recht auf Freiheit, genauso wie ein Recht auf ein faires Verfahren. All dies ist hier nicht gegeben, stattdessen schneiden sich die Arbeiter immer mehr ins eigene Fleisch.
Nicht nur, dass zukünftig Firmen sich zweimal überlegen, ob sie nach Frankreich gehen, und ob sie dort eine Produktion/Service Halle unterhalten, nein, man wird sich auch überlegen, ob man Franzosen dazu anheuert, bzw. ob der franz. Markt nicht zu ärgerlich ist.
Ich kann den Ärger ja verstehen, da arbeitet man 30 JAhre für eine Firma und kann nichts anderes und jetzt wird man vor die Tür gesetzt (übrigens ist das für die Franzosen kein Problem, wenn es mit Ausländern passiert!!!). Natürlich ist das nur schlimm, weil es Franzosen betrifft, wenn eine franz. Firma das selbe in Polen macht, dann wird darüber kein Wort verloren, so gesehen sind sie also doch sehr opportunistisch und verdienen nicht viel Mitleid.
Doch wie kommt es soweit, dass diese Menschen anderen Menschen gewalt antun, das sie sogar bereit sind ihre Fabrik zu sprengen? Dies ist einmal der Erwartungshaltung in einem Sozialstaats zu zuschreiben, aber auch dem Bewustsein gegenüber Privateigentum in Frankreich. Es gibt kaum noch welches. Autos werden verbrannt, im Internet werden mehr Filme/Mp3s und Spiele geklaut, als in den meisten europäischen Staaten und offensichtlich schreckt man auch nicht davor zurück Häuser zu sprengen. Es ist nicht so, dass es daselbige nicht auch in D gäbe, der erste Mai in Berlin beweist das (hier). Hier jedoch ist es meist immer noch auf ein kleines linkes Spektrum begrenzt, in Frankreich gehört es fast schon zur allgemeinen Haltung.
Ja, die Franzosen legen viel Wert auf Privatsphäre und "laissez-moi faire", aber sie haben währendessen keinerlei Respekt für das eigentliche Eigentum des Anderen, dies zeigt schon das Verhalten beim Einparken (parken nach Gehör). Deshalb ist diese Einstellung auch nicht sehr liberal, womit ja gerne auf Frankreich verwiesen wird. Und wenn es um theoretisch gesichtslose Unternehmen geht, dann gibt es den Begriff Privateigentum für die Franzosen nicht mehr. Leider sind Unternehmen keines Falls gesichtslos und auch nicht vergesslich, d.h. es könnte sich hier noch einiges tun.
Es wird vor allem für franz. Konzerne schwerer werden gut ausgebildete Manager und Fachkräfte zu bekommen, da diese öffentlichen Angriffen ausgesetzt werden. Ein Schutz durch Polizei oder gar die Firma selbst, ist hier nicht vorgesehen. Ein Zustand, den Sarkozy untragbar findet, den er aber auch mit seiner Politik mit verschuldet hat.
Seine No-Toleranzpolitik in Paris hat den Leuten nicht gerade gefallen und auch sonst ist der Name Sarkozy vor allem in Verbund mit großen Konzernen genannt worden. Diese Nähe wird sich weder positiv auf die Konzerne noch auf die Situation in Frankreich auswirken. Und sollte uns hier zu denken geben, denn in nicht allzu ferner Zukunft werden auch wir dieses Problem kennen lernen... Die Jugend von heute probiert ja schon mal in Berlin und wir schauen tatenlos zu, gleichzeitig schafft es die Polizei nicht einmal Anwohner vor gewaltätigen Protestierenden zu schützen und konfisziert stattdessen eine israelische Flagge...
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