Im ersten Satz stimme ich dem Herrn Cyphil noch zu, denn es ist tatsächlich eine Unverschämtheit die Kosten für Uranaufbereitung und Entsorgung dem Bürger allgemein aufzuzwängen (vie Steuern usw.). Tatsächlich sollte sich die freie Wirtschaft selbst darum kümmern, die kann es eh billiger und besser als der Staat. Es stimmt auch das viele Argumente der AKW-Lobby schlecht gewählt oder aber auf die deutsche Öko-Nation abgestimmt sind. Anders lässt es sich nicht erklären, wie man auf die doofe Argumentation mit Artensterben und Windrädern kommen könnte. Es stimmt zwar, dass der Lärm der Windräder und auch die Gefahr für Vögel groß´ist, aber das ist nicht das entscheidende Problem an ihnen, denn über die Ästhetik eines AKWs kann man sich schließlich auch noch streiten.
Dann jedoch beginnt das Versagen der Analytik eines Telepolis Leser's einzusetzen, wenn er dazu ausholt, dass Grundgüter der Bevölkerung an die Wirtschaft verhökert werden. Welche "Grundgüter" sind denn das, die da verhökert werden? Und wie kommt man darauf, dass die einer Bevölkerung gehören und nicht etwa Individuuen? Dem Staat gehört nur, was er schon geraubt hat und auch die Bestechungen werden nicht weiter charakterisiert, sondern einfach unterstellt.
Dann kommen jedoch diese genannten Güter: Wasserwirtschaft, Privatfernsehen, Autobahnen und Atomkraft.
Er hat damit gegen alle tollen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts gewettert: Moderne Kläranlagen, die das Wasser sauberer machen, als es die Natur könnte, Privatfernsehen, dass eine Pluralität der Meinung und ein Mehr an Fernsehen gebracht hat (nebenbei die Preise drückte), die Autobahnen, die seit Jahren nun schon in gräßlichem Zustand sind und Atomkraft, die es Leuten wie ihm erlaubt unglaublich preiswert in Wohnungen und Häusern zu hausen, ohne gleich ein Millionen-Säcklein zu besitzen.
Jaja, die technologiefreundliche Linke...
Update:
Ein Freiheitsfreund hat auch gleich darauf geantwortet:
Ich will auch endlich wählen ... welchen Strom ich kaufen kann und nicht
vorgeschrieben kriege, was ich gut zu finden habe.
Daher: Atomstrom auf den Markt!
und die Antwort blieb natürlich nicht aus, wie immer unterstes Niveau:
ich will auch endlich wählen, dass ich meinen ehemaligen Nachbarn, der mich
immer schon nervte, mit einer handlichen kleinen Atomwaffe endlich zur
Ruhe bringe... und nicht immer vorgeschrieben kriege wie ich mich zu
verhalten habe ... wo isser denn nu der freie Markt..
Offensichtlich hat dieser Kollege vergessen, zwischen freier Marktwahl und politischer Demokratie zu unterscheiden, sonst hätten ihm so kapitale Denkfehler nicht unterlaufen können. Erstens hat er freien Markt und Liberalismus nicht verstanden, sonst wäre er nicht mit diesem Vorschlag über das Leben eines anderen abzustimmen, gekommen. Zweitens zeigt es, dass er offensichtlich die Kritik an einer Mehrheitsdemokratur versteht, also genau das, wogegen der Liberalismus ist (weshalb ich ihn in die selbe Sparte wie George Orwell Stelle, nur nicht ganz so überragend).
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