Diese Art Bürgergeld-Idee flirrt schon einige Zeit nicht nur durch die sozialistische, sondern auch durch die libertäre Bloggerszene und wir selbst von langjährigen Liberalen als gute Idee willkommen geheißen. Dabei geht es darum, dass es einen Fix-Einkommenssteuerbetrag gibt und wer darunter liegt bekommt die Differenz gut geschrieben, d.h. jeder Bürger hat so zusagen ein Mindesteinkommen x. Bekanntester Vertreter dieser Idee ist der Gründer der Drogeriekette DM, aber auch unter Liberalen liebäugeln viele mit dieser Theorie. Dabei liegt dem ganzen die berüchtigte Automatisierungs-Theorie zugrunde. Diese besagt, dass mit wachsender Automatisierung durch technologischen Fortschritt auch die Arbeitslosigkeit gesteigert würde, da der Mensch einfach als Arbeitskraft ersetzt wird.
Populäre links-gerichtete Denker (z.B. aus der Zeit) sehen zwei Alternativen, entweder ein umverteiltes Grundgehalt für jeden Menschen, um den Konsum künstlich am Leben zu erhalten und eine sozial-gerechte Welt einzuläuten, oder die Verhinderung von technischem Fortschritt, damit wieder mehr manuelle Arbeit zur Verfügung steht.
Gegen die 2. Alternative spricht, dass es früher keinesfalls weniger Arbeitslosigkeit gab, aber selbst für die Armen einen schlechteren Lebensstandart. Zweitens fokusiert diese Idee eindeutig auf das produzierende Gewerbe und lässt die verbleibenden Sektoren ausser Acht, ebenso wie den Charity-Gedanken. Denn das Dienstleistungsgewerbe wird wohl so schnell nicht automatisiert werden können und auch sonst gibt es viele Aufgaben, die zwar nicht anspruchsvoll, aber dennoch höchst komplex für Nicht-Menschen sind: LKW fahren z.B.
Die erste Idee wurde schon in den USA mit wenig Erfolg probiert, da sich offensichtlich die Preise an den neuen subventionierten Mindestlöhnen orientieren. Es erinnert mich ein bisschen an eine Futurama-Folge, in der es einen Tax-refund gab, in Höhe von 300 Dollar.
Sobald dieser Refund offiziell ausgeliefert wurde, schossen die Preise von 1 Dollar auf 301 Dollar hoch, d.h. der Markt hat sich dieser künstlichen Situation angepasst.
Ein ähnliches Bild wird sich wohl auch bei einem sogenannten Bürgergeld einstellen.
Ein weiterer negativer Effekt ist, dass dieses Mindesteinkommen von den besserverdienenden bezahlt werden muss. Jedoch würden wahrscheinlich bald viele Reiche sich überlegen, ob sie das noch zahlen wollen und es würde zu einem Money-drain kommen.
Die Schwelle, an der die Mitbürger noch bereit waren den Staat voll und ganz zu tragen, ist in Deutschland schon lange überschritten und jedes weitere erhöhen der Steuern würde die Zahlungsmoral weiter verringern.
Dies sind natürlich alles etatistische Argumente gegen das Bürgergeld, die liberalen Gründe sollten ja hinlänglich bekannt sein: gewaltsame Umverteilung ist immer schlecht, egal wie viel, da es dem Eigentumsrecht widerspricht.
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