Schon in den ersten Vorlesungen in Thermodynamik, Elektrotechnik, Technischer Mechanik und Maschinenkonstruktionslehre wurde mir vor Augen geführt, dass dieses Semester bzw. dieses Jahr viel los sein wird. 2 Übungsblätter mit zusammen 7 Aufgaben müssen pro Woche bearbeitet werden (ungefähr 15 -30 Blätter Papier je nach Aufgaben) und ein großes Projekt für MKL. Gerade letzteres wird wohl die meiste Zeit konsumieren, da es sich anschickt uns drei Konstruktionszeichnungen und eine Freihandskizze anfertigen zu lassen. Dazu noch die Projektsitzungen und die Zwischenklausuren in Thermo und das Maß ist voll.
Nebenbei ist mir wieder mal etwas bei meinen Mitkomilitonen aufgefallen, was ich gerne als "Internet-Liberale" nenne. Diese Leute sind im ganznormalen Leben entweder Konservativ oder Sozialistisch und recht jung (quasi in das Internetzeitalter hineingeboren). Doch sobald es um PCs, Internet, Microsoft und Datensicherheit geht, sind sie waschechte Libertäre:
rangarig:
"doch, ist sogar sehr klug *g*
klar, deaktivieren würde reichen, aber die liveupdates gehen auch ohne, wenn man weiss wie *g* - gibt entsprechende tools.....
ich lasse zumindest nichts, was nicht unbedingt muss von MS ins internet..... is ne prinzipssache
mfg hnmn"
Wenn die Leute nur auf die Idee kämen, diesen Internet-Liberalen auch mal auf das "echte" Leben anzuwenden. Es zeigt sich doch, dass Freiheit nichts ist, was unbedingt niedrig eingeschätzt wird, das Internet beweist das gerade, sondern dass es mehr oder weniger durch jahrundertelange Indoktrination im realen Leben vernichtet wurde. Das selbe würde ich auch gerne den Leuten von heise.de und telepolis.de wünschen, die gerade wenn es um I-Net Angelegenheiten geht, auch gerne libertär oder liberal argumentieren, aber bei sozialen Themengebieten sofort wieder ins 08/15 Grünen Gelaber zurückfallen (eigentlich schade!).
2 comments:
Sind Internet-Liberale wirklich liberal?
- Die theatralische Ablehnung von Microsoft und das ganze Monopol-Theater finde ich nicht so sonderlich liberal. Die Leute wollen ja meistens nicht, dass der Markt ueber Microsoft entscheidet, sondern sie wollen den Staat in die Wirtschaft eingreifen lassen (Kartellamt, 'Zerschlagen' etc)
- Viele derjenigen, die beim Thema Urheberrecht am lautesten sind, sind auch zugleich diejenigen, die es am staerksten verletzen. Ich frage mich da immer, zu wieviel Prozent es ihnen um das Prinzip oder den Wohlstand der Gesellschaft geht, und zu wieviel Prozent einfach nur darum, ihre eigenen Taten rechtzufertigen und zu legalisieren
- Beim Thema Datenschutz/Privatsphaere kann ich bei solchen Leute meist wenig liberales entdecken. Selbst 'richtige Liberale' schreien bei diesem Thema oft nach dem Gesetzgeber und Regulierung. Am lustigsten finde ich bei 'Internet-Liberalen' aber immer die Verbindung zwischen der Urheberrechtsfrage und dem Datenschutz: sie koennen beim Thema Urheberrecht noch wenige Minuten zuvor darueber philosophieren, dass man das Kopieren und Weitergeben ohnehin nicht verhindern kann und Daten frei sein wollen, und daher auch Gesetze nichts bringen. Wenn dann aber das Thema Datenschutz aufkommt, dann soll ploetzlich der Gesetzgeber jegliches Kopieren und Weitergeben von Daten verbieten und moeglichst jede Nutzung unterbinden. Und aufgrund irgendeiner Wunschvorstellung scheinen sie nicht zu begreifen, dass es dem Computer egal ist, ob er Musik oder eine Kreditkartenabrechnung kopiert, und man entweder beides verhindert (technische Moeglichkeit dazu mal vorrausgesetzt), oder keines von beidem...
Quote:
"- Die theatralische Ablehnung von Microsoft und das ganze Monopol-Theater finde ich nicht so sonderlich liberal. Die Leute wollen ja meistens nicht, dass der Markt ueber Microsoft entscheidet, sondern sie wollen den Staat in die Wirtschaft eingreifen lassen (Kartellamt, 'Zerschlagen' etc)"
In der Tat haben wir hier ein Problem, allerdings ist auch Microsoft zu dieser Rolle nicht ganz alleine gekommen. Der Staat hat hier ja jahrelang Rückendeckung gegeben. Die meisten "M$"-Hasser versuchen sich mit alternativer Software einzudecken, weil diese billiger und funktionstüchtiger ist, als die MS-Produkte. Natürlich schreien viele auch nach dem Kartellamt, aber das sind dann doch meistens Mainstream-Medien und weniger die kultigen Internetuser.
Quote:
"- Viele derjenigen, die beim Thema Urheberrecht am lautesten sind, sind auch zugleich diejenigen, die es am staerksten verletzen. Ich frage mich da immer, zu wieviel Prozent es ihnen um das Prinzip oder den Wohlstand der Gesellschaft geht, und zu wieviel Prozent einfach nur darum, ihre eigenen Taten rechtzufertigen und zu legalisieren"
Indeed, eine schwere Frage, da man es nicht genau feststellen kann. Wenigstens ist hier ein Anfang getan, als Apple mit ihrem iTunes den ersten Vorstoß gegen die Musikmonopolie und ihrer sehr seltsamen Preispolitik, gewagt hat.
Ob und wie viele der "Internet-Liberalen" wirklich "uneigennützig" sind, ist etwas, dass ich nicht beurteilen kann.
Im letzten Absatz nun muss ich ihnen teilweise zustimmen, denn hier tut sich ein Widerspruch vieler "Liberaler" auf. Andererseits kann ich nicht erkennen, dass besonders viele echte Liberale nach dem Staat schreien? (Ich zähle hier die FDP schon nicht mehr zu den Liberalen)
Andererseits lohnt sich ein Blick zu Heise.de oder Telepolis.de, die bezüglich der Datensicherheit immer wieder gute Artikel in Umlauf bringen, auch wenn sich dieses Gejaule wieder einmal nur auf das Internet und nicht auf die "reale" Welt (SCHUFA, ID-Card, Biometrische Daten) ausweitet. Wie gesagt, eben hier seh ich ein Problem und man muss doch als Liberaler auch versuchen Menschen klar zu machen, dass das was sie hier auf digitale Weise glauben auch auf die echte Welt übertragbar ist (sonst wird man diese Sichtweise nie weiter verbreiten können). Und um diese "Missionar"-Einstellung zu exportieren, muss man eben auch gemeinsame Themengebiete und Ansätze finden, auch wenn sie nicht kontinuierlich Liberal denken.
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