Ein alternativer Titel wäre: Der Spiegel kennt schon nicht mehr den Unterschied zwischen Konservativen und Rechtsextremen.
Sicher, wenn man die deutsche Betrachtung des “Rechtsextremismus” anschaut (alles links von der SPD), dann ist so ziemlich jeder Amerikaner rechtsextrem. Hier greift der Spiegel aber mal wieder zur Ignoranzkeule und vergießt Angst und Häme über ein Konglomerat von Konservativen, Libertären und Idioten, ohne dabei zu differenzieren oder das Problem überhaupt zu verstehen.
Es ist für nicht sehr belesene Europäer schwer die USA und ihre Geschichte zu verstehen. Die wenigsten Leute wissen heute noch, dass die Demokraten früher in den Südstaaten dominierten und für die Sklavenhaltung waren. Aber das hindert offensichtlich gewisse Leute nicht, trotzdem einfach mal als “Experte” aus den USA zu schreiben.
Es wird wieder die Tea Party Bewegung angegriffen (eine der friedlichsten Bewegungen der letzten 30 Jahre) und der Konservative Grass-Root Kentucky-Gewinner Rand Paul. Natürlich ist er den Spiegel-Redakteuren und Big Government-Fans ein Dorn im Auge, will er doch eine Art Lean State einführen, der ähnlich zu Toyotas Lean Production in erster Linie den Staat verschlanken, optimieren soll und mehr Eigeninitiative und Verantwortung an seine Bürger geben will (Eben das was das Toyota Produktionssystem auch macht, nur eben industriell).
Es wird ein Einzelfall zitiert, in dem ein Idiot und sein Sohn eine Polizeikontrolle angreifen und erschossen werden. Hierbei wird dann, ähnlich wie bei Computerspielen, die Vergangenheit des Täters durchleuchtet und alles auf seine Anti-Staatshaltung projiziert. Jetzt sind natürlich alle ähnlichen Personen genauso im Visier und das obwohl sie immer friedlich waren.
Aus Einzelfällen eine Epidemie zu konstruieren, darin sind die Medien und besonders auch der Spiegel gut, sei es nun H1N1 oder Computerspiele oder Gotcha/Paint Ball Spieler. Und so wird auch dieser Einzelfall wieder unwirklich aufgebauscht. Dabei geht eine ganz reale Gefahr unter: Polizeikontrollen sind in den USA tatsächlich gefährlicher geworden, was am War on Drugs liegt und der Militarisierung der Polizei (Wenn man schönes neues Spielzeug hat, möchte man es auch einsetzen).
Dann werden im Artikeln kurz noch die Gesundheitsreform-Gegner als Verrückte dargestellt, weil sie einen “Armageddon” befürchten, was sich aber nicht auf den Untergang des Menschen, sondern auf den Zusammenbruch der Staatsfinanzen bezieht. Und in der Tat sollten hier Europäer den Mund halten, sehen doch unsere Renten- und Gesundheitssysteme alles andere als robust aus!
Es ist interessant zu sehen, wie sehr sich der Spiegel in den USA auf eine Fringe-Bewegung einschwingt, die in dieser Form von einer Minderheit befürwortet wird. Die Mehrheit der Tea Party Leute sind friedlich und wollen nur Ihre Sorgen zu gehör bringen.
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