Tja, man feiert ja nicht nur die Geburtstage von großen Persönlichkeiten, sondern eben auch die Todestage, besonders vielleicht sogar im Hinblick auf Heinrich Heine, diesen politischen Literaten, der das Pamphlet noch weiter verbreitet und künstlerisch akzeptabel gestaltete. Dieser politische Kommentator, der es in schönen Versen vermochte das entstellte Gesicht des politischen Deutschlands aus der Distanz und doch mit Nähe im Herzen zu beschreiben.
Damit machte er sich im nationalistischen Deutschland nicht gerade Freunde unter den Herrschenden, weshalb er alsbald im Exil in Paris lebte, als seine Schriften 1935 verboten wurden.
Auch wenn man nicht mit vielen seiner politischen Einstellungen einverstanden ist oder sein muss (schon gar nicht als Liberaler), so sind doch seine Schmähungen des politischen und religiösen immer wieder erhellend und treffsicher.
Und doch ist es, meiner Meinung nach (BOCTAOE), sein größtes Vermächtnis, diese Streitkultur in Deutschland etabliert zu haben und gleichzeitig wesentlich eleganter als wir es heute sehen, darzubieten.
Wie es Heine selbst sagte:
"Sie wissen, ich prahle nicht, aber ich bin diesmal sicher, dass ich ein Werkchen gegeben habe, das mehr Furore machen wird, als die populärste Broschüre und das dennoch den bleibenden Wert einer klassischen Dichtung haben wird!" - Heinrich Heine in einem Brief an seinen Verleger, 17. April 1844 (1 Jahr vor den Bauernaufständen in Baden)
Gerade in Zeiten, in denen politisch/religiöse Satire und Karikatur, gejagt wird und mit Morddrohungen verboten wird, oder gar wegzensiert wird, finde ich sollten wir uns an Heine erinnern.
(Deutschland. Ein Wintermärchen)
No comments:
Post a Comment