... Offensichtlich war weder der VDI noch der Spiegel in einer der großen deutschen Hochburgen der Ingenieurswissenschaften, ob es nun TU München, TU Darmstadt, TU Aachen oder auch die TU Karlsruhe ist, überall sind die Ingenieursstudiengänge überlaufen und die Hörsäale überfüllt. Nach den mauen 90er Jahren, in denen tatsächlich ein Rückgang der Studentenzahlen in den Ingenieurswissenschaften zu sehen war, hat sich dies wieder extrem erholt. Das Problem ist eben, dass ein Studium 5 Jahre dauert und deshalb frühstens 2007-2008 mit den ersten Absolventen aus diesen Jahrgängen zu rechnen.
Ich kann zwar verstehen, dass es der VDI und die Industrie schön fänden, wenn mehr Absolventen da wären, aber dazu müsste man auch die Mittel der Universitäten aufstocken. Doch diese Ansicht ist im Zeitalter der staatlichen Grundversorgung mit Bildung wohl etwas aus der Perspektive der großen Unternehmen gewandert.
Vielleicht ist es einmal Zeit für die Industrie hier umzudenken!
2 comments:
Die Industrie heult natürlich gerne rum. Wenn's mal zuviele Absolventen gibt (sagen wir... Informatik?), dann kann man die ja einfach dem Arbeitsmarkt überlassen (bzw. der BA für Arbeit), und ganz nebenbei senkt das die Löhne, die man zahlen muß. Also lieber zuviele Studis als zuwenig!
Die dürften selbst ganz gut wissen, wann wieviele Studenten ihren Abschluß machen. Bei wirklicher Knappheit wird denke ich auch gezielt Werbung an den Unis gemacht, um eben die guten Studis in die eigene Firma zu locken. Aber zumindest in Informatik scheint die Knappheit nur Gerede zu sein (sonst würden die Firmen, die mehrere Aushänge an der Uni haben, z.B. auf meine Bewerbung mal antworten; oder sonst würde die eine oder andere Firma einfach mal mehr zahlen, wenn's denen wirklich wichtig ist).
In Sachen Alternative zur staatlichen Bildung passiert auch viel. Es hat sich wohl rumgesprochen, daß man an der Uni nicht immer viel lernt (ok, Maschbau gibt's glaube ich nicht wirklich anderswo), weshalb die Firmen durchaus 30k€ für eine Ausbildung an einer BA bezahlen. Natürlich verpflichten sich die Jungs dann auch, für ein paar Jahre bei der Firma zu arbeiten, und natürlich müssen sie die Kurse auch bestehen (nix durchfallen), sonst gibt's Ärger vom Chef. Natürlich alles nur das norddeutsche Hörensagen im Fach Informatik...
Naja, die Industrie hat es halt im Allgemeinen in Deutschland recht einfach, da sie große Ausgaben bei der Heranbildung von Nachwuchs scheuen kann und gleichzeitig den Staat für die Misere verantwortlich macht.
Ich seh es auch nicht als Verknappung, Airbus scheint halt einfach nicht genug zu zahlen, damit es sich für Studenten lohnt aus dem Süden in den Norden zu ziehen, wobei ja die TU Aachen ja eigentlich recht nördlich liegt.
Airbus scheint wohl primär an Elektrotechnikern und Maschbauern interesse zu haben (vor allem Materialforscher), aber die Studenten zahlen sind erst 2001 stark angestiegen, weshalb wohl die ersten großen Abgänge noch auf sich warten lassen.
BA ist meiner Meinung nach (und vieler BA Studenten sehen das ähnlich) ein Versuch einen abgespeckten Bachelor zu bieten, der jedoch viele Grundlagen auslässt, die man als Unistudent noch bekommt. Man wird halt wirklich für die Arbeit in einem Betrieb vorbereitet und nicht für eine breite Fächerung der interessen (d.h. die Vertiefung wird normalerweise im betreffenden Betrieb vorgenommen!).
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