Das zumindest muss das Fazit sein, dass man aus dem bei der Achse des Guten abgedruckten Briefes zum Thema "Munich" (dem neuen Film von Steven Spielberg über die Ermordung der Israelischen Olympiamanschaft in München).
Ich gebe Mr. Pears in seiner Betrachtung des Films und auch der Kultur im Westen recht, wir sehen den Terrorismus zu unkritisch. Man sieht immer nur die armen hilflosen Palästinenser im Gazastreifen, eingesperrt von den bösen Israelis (was so ganz falsch ist). Man verschließt jedoch seine Augen vor der anderen Seite, dem unabdingbaren Fanatismus und Terrorismus, der durch nichts mehr zu rechtfertigen ist. Denn Israel hat seinen Klammergriff um Palästina gelockert und den Menschen eine Möglichkeit gegeben ihren eigenen Staat zu errichten, doch offensichtlich wollen diese die Chance gar nicht wahrnehmen.
Damit ist das einzige Argument gefallen, dass einen Terroristen von einem Freiheitskämpfer unterscheidet: Der Wille sich selbst zu regieren und nicht nur blind gegen eine Ideologie zu sprengen.
Leider ist diese Ansicht im Westen und speziell in Europa nicht weit verbreitet, teils aus Ignoranz der Medien, teils aus Anti-Amerikanismus.
Ich kann Herrn Pears Hass auf die Kleriker und damit die ideologischen Ursprünge des Fanatismus und auch dessen was Mr. Pears Sohn passiert ist, nachvollziehen. Ich kann ihm sogar verstehen und akzeptieren was er am liebsten sehen will, jedoch ist es für jeden Liberalen auch ein gefährlicher Zug. Denn es würde bedeuten, dass nicht Menschen Menschen umbringen, sondern Ideologien und das wiederum würde bedeuten, dass Meinungsfreiheit nicht erlaubt sein dürfte, bzw. in besonders "radikalen" Fällen (wie auch immer man und wer auch immer die definieren kann und soll!) bestraft werden müssen. Problematischerweise führt jedoch genau dies zu einer Denkweise, die den Deutschen nicht ganz unbekannt sein sollte und die auch von den Italienern in unguter Erinnerung behalten wird: dem Faschismus.
So bedauerlich es auch ist, aber solange die Kleriker nicht persönlich eine Straftat begehen und zwar eine physische und nicht intellektuelle, kann man und darf man sie nicht unterdrücken. Jedoch sollte man ihnen auch kein Forum bieten um sich auszudrücken, oder ihre Ideologie zu verbreiten, bzw. man ist nicht gezwungen dies zu tun, denn genau diese Bereitwilligkeit sie gewähren zu lassen und nicht gegen sie auch intellektuell und in Schrift und Wort zu urteilen, ist das eigentliche Problem in Europa. Die USA ist hier schon lange einen Schritt weiter, auch wenn sie an der Grenze vom Schritt-zu-weit steht.
Wann ziehen wir denn endlich nach?
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