Sunday, March 20, 2005

Buch Review

Aus der Reihe Bücher die ich mag, möchte ich heute noch eine epische Buchreihe präsentieren, die mir persönlich sehr am Herzen liegt:

Das Schwert der Wahrheit

.

von Terry Goodkind
Genre: Fantasy
Homepage: hier klicken

Nach dem sie das Genre sehen, werden wohl viele schon stöhnen. Ja, es ist Fantasy, aber weder ist es Tolkienesk, noch ist es 08/15 "Ich schlage Drache und klaue Freundin" - Romatik.
Ich habe selten eine Fantasy-Reihe gesehen, dessen Plots so lupenrein und logisch aufgebaut wurde und dessen Autor es schafft innerhalb von 2 1/2 Seiten lebendige und unterschiedliche Charaktere zu schaffen, mit denen man sympathisieren kann. Der Author selbst beschreibt sich als Freund von Wahrheit und Vernunft. Er hatte vorher nie von Ayn Rand gehört und dennoch in seinen Büchern die Essenz ihrer Philosophie eingebaut. Mr. Goodkind meinte, dass er selbst nach diesen Regeln gelebt hatte, die er in seinen Büchern verwendet und er somit unabhängig von Rand objectivistisch lebte.

Nun würde ich gerne eine kurze Zusammenfassung, ohne viel zu verraten, geben, doch das ist glaube ich nicht sehr gut. Sagen wir nur soviel, es geht um Richard Cypher, der von seinem Vater im Kernland aufgezogen wird. Nachdem er eine Frau, Kahlan, vor mehreren offensichtlich feindlich gesonnenen Soldaten rettet, suchen sie zusammen den Großen Zauberer. Mit seiner Hilfe müssen sie versuchen die drei großen Länder Dhara, die Midlands und Kernland vor dem bösen Magier Darken Rahl zu retten.
Natürlich ist dieser übermächtig und sie müssen sich auf ihren Kopf verlassen, da nicht einmal die Magie des großen Zauberers etwas ausrichten kann. Auf der Suche nach den Kästen der Ordnung, mit denen es ihnen gelingen könnte, eben jenen Zauberer auszuschalten, verändern sich nicht nur die Umstände, sondern auch die Charaktere.
Was sich jetzt wie ein schnöder Fantasy-Plot anbahnt, endet doch spätestens nach dem ersten Band mit einer großen Überraschung. Es gibt tatsächlich mehrere philosophische bzw. ethische Unterthemen, die Terry Goodkind geschickt in die Geschichten einflicht und so zu einem ungewöhnlich komplexen Gesamtwerk zusammensetzt.
Selten habe ich erlebt, dass jemand eine Fantasy-Geschichte schreiben kann, die nicht nur 12 jährige, sondern auch Erwachsene lesen können, ohne gelangweilt zu sein. Das Alter, bzw. der Reifegrad, spielen eine sehr große Rolle, wie viel man hermeneutisch aus dem Buch entnehmen kann. Viele komplexe Subplots und kritische Entscheidungen und Auftretensweisen der Protagonisten eröffnen dem älteren Leser viele neue Interpretationsmöglichkeiten und ein größeres Verständnis für die Welt (nicht nur die Fantasy-Welt). Die Regeln, die Mr. Goodkind dabei aufstellt, mögen nicht die modernsten sein oder unbedingt Knüller der Weisheit, aber dennoch sehr präzise, vielleicht so präzise und verständlich wie noch nie.
Das ist es, was diese Serie so interessant und gut zu lesen macht, Mr. Goodkinds leichter und präziser Umgang mit der Sprache. Man merkt, dass hinter den Worten ein Verstand arbeitet, der sich jedes Wort genau überlegt und ich hoffe, dass er die Serie in den nächsten beiden Büchern zum verdienten Abschluss bringt. Es lohnt sich nicht, die Serie noch länger zu machen (wie zB. Wheel of Time von Robert Jordan), da damit die Essenz verloren ginge.

Bisher erschienen:

Wizard's First Rule
Stone of Tears
Blood of the Fold
Temple of the Winds
Soul of Fire
Faith of the Fallen
Pillars of Creation
Naked Empire
Debt of the Bones (short story)



Commentary: smg.max@gmx.net

No comments: