Da hab ich doch heute Abend den Kulturteil des DLF-Abendprogrammes gehört und während durchaus interessante Beiträge, wie die mutmaßlich echten Tagebücher von Mussolini oder die Aufführung von Richard Wagner in Israel dabei waren, gab es auch einen Beitrag der schlechter nicht hätte sein können. Sicher, ähnlich wie bei Kinofilmen, kann man nicht erwarten das alle Beiträge gleich hohes Niveau haben: M. N. Shyamalan ist hier ein sehr gutes Beispiel.
Dennoch hätte ich mir von einer Rezension des “Götz von Berlichingen” mehr erwartet, als ein Vergleich mit S21-Gegner. Denn dieser könnte nicht unzutreffender sein. Auch der Vergleich des Theaterstückes hinkt, hierbei wird der Götz in die post-moderne, pardon, in die Nachkriegszeit katapultiert. Dort ist er ein Politiker der zwischen seiner Abneigung gegen den Staat und einer steilen Karriere schwankt. Er ist damit aber eben kein S21er sondern viel mehr ein liberaler/libertärer Politiker (Oxymoron?).
Während mich das Theaterstück jetzt hier nicht weiter interessieren soll, muss ich doch einige Worte zu dem “Verdacht” äußern, dass der Götz ein S21-Grüner sein könnte. Mal abgesehen davon, dass die Parteisoldaten der Grünen ganz sicher eher dem Weisling ähneln als dem Götz, ist auch die Charakterisierung der S21-Bodensoldaten in diesem Bezug falsch.
Der Götz ist gerade in seinem Wesen eher anti-staatlich eingestellt (auch wenn er eher dies auf den Filz im Staate bezieht denn auf die Aufgabe des Staates selbst) und das sind eben die Verfechter von S21 nicht. Sie protestieren nicht GEGEN den Staat, sondern wie so oft bei lechts und rinks nur GEGEN die ART wie der Staat Politik auslegt.
Es ist nicht die Exekutive, die sie kritisieren, sondern die Legislative und die Ideologie. Wenn die selbe Art und Weise der Projektgestaltung für ein Solarkraftwerk oder einen Naturpark (gegen eventuell vorhandene “Vereine” oder andere interessierte Personen) anstehen würden, dann sind sie gleich dabei und dafür das der Staat das Projekt möglichst schnell ausführt.
Ich denke gerade aus diesem Grund passt der Götz und seine Ansichten eher zu apolitischen Liberalen, denn zu den S21-Protestlern. Denn wie sonst lassen sich die beiden letzten Sätze des Götzen und seiner Frau deuten:
„Himmlische Luft – Freiheit! Freiheit!“ - „Nur droben, droben bei dir. Die Welt ist ein Gefängnis.“
Wenn das nicht “anarchistisch” im besten Sinne Tolkiens ist, dann weis ich auch nicht…
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