Die Grünen haben meiner Meinung ein großes Problem. Sie sind sich zwar in manchen Themen treu, aber dennoch schwanken sie bei auf der gesamten Linie doch sehr stark. Dies liegt wohl hauptsächlich darin, dass sie gerne Fakten ignorieren, die ihrem öko-wohlfühl-Sinn wiedersprechen oder zumindest ihrem bisherigen Vorgehen. Dies sieht man bei Atomkraftwerken und Co2-Emissionen, aber eben auch bei der Bahn.
Der durchschnittliche Grüne ist ein großer Fan der Bahn, ist sie doch die “ökologische” Konkurrenz zum bösen bösen Auto (oder noch schlimmer dem Diesel-Automobil).
Dennoch finden sich eine Mehrheit der Grünen-Anhänger unter den Gegnern von Stuttgart 21. Dies liegt vielleicht daran, dass jetzt erstmals vor ihrer Haustür ein Mammut-Bahnprojekt gebaut wird und sie merken erstmals was für eine Geldverschwendung der Personentransport auf der Schiene eigentlich ist. Viele mögen auch den Bericht des Bundesamts für Verkehr gelesen haben, in dem aufgezeigt wird, wie der Frachtverkehr durch diesen Prunkbau vernachlässigt und geschädigt wird.
Doch neben diesem Problem in der Grünen Seele, spricht leider auch der ehemalige S21-Sprecher ein weiteres Problem an: Während der ganzen mehrjährigen Planungsphase hat sich kein Widerstand geregt von der Grünen Fraktion. Ob dies in der Bevölkerung genauso war, ist mir leider nicht bekannt (da kann es schon geschwellt haben, vor allem hier in Karlsruhe war unsere Abneigung gegen das Verschleudern von Milliarden zu spüren, dafür hat Stuttgart uns aber mit einer Mini U-Bahn gekauft).
Es ist ein bisschen seltsam, dass ausgerechnet beim ersten Spatenstich plötzlich das Blut der Bürger in Wallung gerät und somit auch das der Berufspolitiker. Der Zeitpunkt ist deutlich opportunistisch für die Partei (Wahlen nächstes Jahr) und auch ein bisschen heuchlerisch.
Und dennoch können die Bürger Stuttgarts dieses Mal auf meine Unterstützung zählen, denn auch ich halte das Projekt für überflüssig und viel zu teuer. Weder aus Gründen des Umweltschutzes, noch aus Gründen der Infrastruktur wird uns dieses Projekt weiter bringen. Denn trotz des riesigen Bahnhofes wird dafür der Ausbau verschiedener Bahnstrecken auf Eis gelegt oder vertagt, was nicht nur die SBB auf die Palme bringt, sondern auch die Logistik-Sparte der Bahn.
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