Diese Überschrift könnte wohl einen der besten Artikel in eigentümlich frei beschreiben, den ich seit einer langen Zeit gelesen habe. Henry H. Bauer hebt in diesem Artikel hervor, dass staatliche Forschung generell unter einem Mangel an Ideen-Wettbewerb leidet. Dies läge vor allem daran, dass Gelder oft verbunden sind mit einem thematischen Schwerpunkt, der gerade von “Experten” und Medien als trendy und wichtig gesehen wird. Dies lässt jedoch Außen vor, dass Grundlagenforschung vor allem von einem lebte, einer Verschiedenheit von Ansätzen und Ideen.
Der Konkurrenzkampf der Ideen wird hierbei von dem Konkurrenzkampf um Gelder für 1 Idee ersetzt. Dies hat zur Folge, dass generell die Forschung in Top-Themen stagniert, während es immer krude unterfinanzierte Seitenthemen sind, bzw. gar Amateure, die eine neue Denkrichtung anstoßen.
Der eherne Schein, der über staatliche Forschung gerne propagiert wird, ist, dass sie (im Gegensatz zu Unternehmen) frei von wirtschaftlichen Zwängen forschen können und somit sich auch nicht so erfolgsversprechenden oder abseitigen Themengebieten widmen können, auf denen aber überraschende Erfolge dennoch möglich sind. Natürlich wird dieses Ideal gerade von staatlicher Forschung nicht erreicht. Denn durch Fördergemeinschaften wie den DFG werden politisch-korrekte Zielvorgaben erstellt, die in einem Themengebiet Geldkluster entstehen lassen.
Beispiele hier für gibt es genügend und zwar nicht nur in der Klimaforschung (wo ich mit genug Expertenwissen zustimmen kann), sondern auch in eigentlich wenig politikabhängigen Richtungen, wie Astronomie und Physik. Der moderne Bedacht auf Konsens als Leitmedium ist genau eine der Probleme, die dazu geführt haben, denn selbst in der Vergangenheit war es nicht der Konsens, der neuartige Ideen schuf, sondern eben der Konkurrenzkampf und die Überzeugung von Individuuen.
Der Autor führt auch noch AIDS als Thema an, zu dem ich persönlich (meine Biologiekenntnisse beschränken sich auf die Oberstufe des Gymnasiums) wenig sagen kann, er jedoch klar herausstellt, dass nicht die Krankheit in Frage gestellt wurde, sondern die Entstehung. Wenn man auf den bescheidenen bzw. kaum vorhandenen Erfolg in der HIV-Forschung (nicht in der Verlängerung des Lebens eines infizierten) anschaut, wären vielleicht neuartige Ansätze gar keine so schlechte Idee.
Generell müsste das jetzige Forschungssystem erneuert werden, da es ähnlich dem militärisch-industriellem Komplex dazu neigt verschworene Grüppchen zu bevorzugen und alle neuartigen Ideen außen vor zu lassen, wenn sie nicht dem Konsens entsprechen.
Wie man dies gestalten kann, ist jedoch eine andere Frage und keine einfache. Man könnte sagen, dass private Forschung wieder mehr Einzug in die Grundlagenforschung halten sollte, da diese nur deshalb nicht existiert, weil der Staat das Thema monopolisiert. Es gab sie vor 1930 und auch dort hat sie funktioniert, jedoch war damals auch die staatliche Forschung mehr auf Konkurrenzkampf ausgelegt als heute.
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