Wednesday, April 26, 2006

Unheilige Parallelen: Hitler's Sozialstaat machte es vor

Es wird immer deutlicher, gerade wenn man jetzt die neuen Studien, die auf zeitliche Distanz erstellt wurden und dadurch weniger emotionalisiert daher kommen und freier sprechen können, anschaut, dass es sich bei Hitler's Sozialstaat doch bzw. bei der gesamten Nazi-Herrschaft um Gefälligkeitsdiktatur (Götz Alys), die wohl von der Mehrheit der Deutschen Bürger mitgetragen wurde.

Die Gründe für diese Unterstützung sind wohl die selben, die es auch heute für die (vermeintlich bessere) Sozialdemokratie gibt: Vorteile für die Mehrheit auf dem Rücken einer oder mehrere Minderheiten. Was damals die Juden waren, sind heute die Unternehmer und andere Minderheiten. Sicher ist die Ausprägung, und dafür möchte ich hier auch warnen, nicht zu vergleichen, da Hitler's rassistische Massenvernichtung wohl noch 1000 mal schlimmer ist, als die Diskriminierung des Individuums im heutigen Deutschland. Dennoch ist der Trend und die Mechansimen der beiden Reiche doch vergleichbar. Man könnte also die BRD (DDR light?!) im Großen und Ganzen als viertes Reich bezeichnen, denn dank der indirekten Demokratie und großzügiger Machtbefugnisse, sind Volk und Regierende fast wieder soweit von einander entfernt, wie sie schon zu Hitler's Zeiten waren. Oder ist da doch keine Entfernung? Spiegelt sich etwa darin nur der Wille des Volkes von seinen Regierenden diskriminierende Vorteile zu erhalten, quasi Interessensvertretung gegenüber den Interessen von Minderheiten?

Denn die neuen Studien weisen klar nach, dass wesentlich mehr Leute von der Judenverfolgung wussten und sie stillschweigend duldeten, oder gar als nicht so schlimm erachteten, als man bisher glaubte. Deutschland das Tätervolk? Vielleicht in Hinsicht auf die Belohnungen und Bequemlichkeiten des Sozialstaates gar nicht so abwegig...

Der Artikel in der Welt ist auf alle Fälle lesenswert, auch wenn er sich hauptsächlich mit der Dynamik des Leugnens bzw. Ignorierens der Judenverfolgung beschäftigt, so klingt doch hier auch durch, warum die Deutschen dies taten und das ist kein gutes Zeugnis für die Deutschen und eine schlechtere Vorraussage für einen Sozialstaat.

P.S.:

Auch interessant, die Referenz zur "Kraft durch Furcht" Kampagne, welche die NS-Propaganda inszinierte, da dies doch eindeutig zeigt, dass "Shock and Awe" auch domestisch genutzt werden kann... (Tja, lieber Bush ;) ).

No comments: