Monday, September 11, 2006

5th Anniversary

Eigentlich wollte ich heute doch noch etwas zum 5. Jahrestag dieses schrecklichen Terroranschlags, der nicht nur New York und die USA, sondern auch mich damals vor dem Fernseher in Atem hielt und von nur wenig in seiner Schrecklichkeit übertroffen wurde., sagen, leider fehlt mir die Zeit im Moment.
Sicher, der 2. Weltkrieg war schrecklich, der Mord an Millionen Chinesen unter Mao war unglaublich barbarisch und auch die Vernichtungscamps Hitler's und Stalin's waren unmenschlich grausam, trotzdem kommt keines dieser Ereignisse an die Emotionalität von 9/11 heran. Es mag wohl auch daran liegen, dass jene Ereignisse für mich nur Eintragungen in Geschichtsbüchern sind, wohingegen dies etwas war, was zu meiner Lebzeit geschah.

Selbst heute erinnere ich mich noch zurück, als ich zu Hause das TV-Gerät angemacht habe, in der Hoffnung mich etwas ablenken zu können. Im ersten Moment trafen mich die Bilder unvorbereitet, ich dachte Pro Sieben will mich verarschen, doch auch auf den anderen Sendern lief ein nichtendender Live-Stream in die USA.
Und als ob dies nicht reichen würde, entwickelten sich die Ereignisse noch weiter. Ein weiterer gestohlener Todesbomber schlug in die Türme ein und nur wenige Minuten später brach der erste Turm zusammen.

Es ist unfassbar sich Menschen vorstellen zu können, die dies mit gutem Gewissen tun können. Es müssen kranke Persönlichkeiten sein, denen das menschliche Leben weniger Wert ist als Dreck. Gemeinhin nennt man so etwas Psychopathen, aber im Anblick der Klarheit mit der sie ihre irrationalen religiös-motivierten Ziele verfolgen, kann man fast schon nicht mehr davon sprechen.
Leider ist der Kampf gegen den Terrorismus von damals nie fortgeführt worden, stattdessen hat sich die USA und ihre willigen Helfer auf unbedeutende Schauplätze verzettelt, sich in Nation-Building-Maßnahmen einspannen lassen und ist weit vom eigentlichen Ziel abgekommen.
Anstatt den Terror zu besiegen, hat man ihn geformt und professionalisiert und nun ist er mehr denn je vertreten in der Region, die man eigentlich vom Gegenteil überzeugen wollte.

Die Situation hat sich damit auch für Israel, einem der strategischen Partner der USA in dieser Region verschlechtert. Dennoch sind die Auswirkungen von 9/11 und seiner Folgen selbst heute noch nicht absehbar, auch wenn man erkennen kann, dass sie offensichtlich wenig positives und kaum Optimismus erkennen lassen.

Mehr dazu, wenn ich morgen meine Klausur geschrieben habe.

2 comments:

Anonymous said...

Hm, ich hab's erst nen Tag später gesehen, aber gefühlt hab ich nix dabei.

Tja, haben halt ein paar Leute ein Hochhaus zerballert und dabei 5000 Menschen getötet. Viele sind weggelaufen in dramatischen Amateurfilmen. Aber dafür sterben jeden Tag was weiß ich wieviele an Hunger oder Krieg... Irgendwie geht die Emotionalität von 9/11 an mir vorbei. Liegt vielleicht auch daran, daß ich nicht soviel von unserem christlichen Abendland (als absolutes Ideal) halte, und daher auch dessen Untergang nicht immer paranoid kommen sehe...

Max said...

Ach, der Untergang vom Abendland wurde schon so oft beschworen, aber noch nie ist es untergegangen ;)

Naja, für mich ist es ein Symbol mit welcher Niedertracht man Zivilisten angreifen kann.
Man kann ihnen ja nicht einmal unterstellen, dass sie ausversehen Zivilisten zerbombt haben, sondern es war volle Absicht.

Natürlich gibt es Krieg überall (vor allem in Afrika), aber erstens kann ich nichts für den Hunger der Welt, und auch nichts dafür das offensichtlich in Afrika/Persien/Naher Osten eine Affinität zur kriegerischen Lösung von Problemen herrscht.

Es ist jedoch noch lange kein Grund Zivilisten in fremden Ländern zu bomben, weil man an einem starken Minderwertigkeitskomplex litt und einem sonst keiner zuhört...