Etwas hat mich schon immer an der Idee gestört, die Libertäre bezüglich der radikalen Imame entwickeln. Es handelt sich hierbei um die Anwendung der Meinungsfreiheit als Unterscheidung zwischen psychologischer und physikalischer Gewalt, d.h. ein Imam wäre nicht dafür verantwortlich, was seine Schergen tun.
Wenn man nun diese Haltung, dass ein Hassprediger niemals die Verantwortung für die Worte in seinem Namen übernehmen muss, da er sie nicht eigenhändig begangen hat, weiter spinnt, so kommt man leicht in die Versuchung dies auf andere schreckliche Männer der GEschichte zu applizieren.
Demnach wären also weder Stalin noch Hitler an den Toten Schuld, die unter ihrer Herrschaft erbracht wurden, da sie ja selbst nicht "den Abzug gezogen" haben. Wenn dem so wäre, dann wäre auch jeder Versuch diese Herren zu ermorden und als Rechtfertigung deren "Morde" heranzuziehen nichtig und der Täter müsste mit der vollen härte des Gesetzes bestraft werden, da er ja einen "Unschuldigen" umgebracht hat.
Dies ist natürlich etwas überspannt, aber genau auf diese Art und Weise kann das Meinungsfreiheits-Axiom einiger Libertäre angewandt werden, wenn es unkritisch übernommen wird.
Ich sehe das jedoch ein wenig anders, da in beiden Fällen (Hitler, Stalin) eine Art Kontrakt zwischen dem Herrscher und seinen Gefolgsleuten (NSDAP-Anhängern, Bolschwisten) herrscht, die Hitler bzw. Stalin mitverantwortlich machen. Genauso wie bei einem Auftragsmord eben auch der Auftraggeber schuldig ist, da er einen spezifischen Vertrag aufgegeben hat, der ihn mitschuldig macht.
Bei einem Imam ist das jedoch generell anders, da es sich hierbei um einen Prediger handelt, der in keinster Weise einen Vertrag mit seinen Gläubigen hat. Er hat keinerlei Autorität über seine Anhänger, bzw. diese erfolgt auf freiwilliger Basis, ohne das der Imam konkret ein "Arbeitsverhältnis" eingeht.
Dies ist wiederum jedoch nicht für alle Imame gleichbedeutend, da es vor allem im Nahen Osten viele gibt, die kein freies Verhältnis mit den Terroristen pflegen, sondern ein Arbeitsverhältnis, was sie wiederum zweifelsfrei als schuldig nach dem Recht brandmarkt.
So zumindest sehe ich das Problem und auch eine der Lösungsmöglichkeiten, um Meinungsfreiheit und libertäre Rechtsideen mit der Wirklichkeit zu vereinen, ohne dabei die grundsätzliche Ideologie aufzugeben.
Critizism welcome!
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