Wednesday, December 21, 2005

Von der UN und Afrika

Als ob wir nicht schon genug UN Institutionen hätten, jetzt kommt auch NOCH eine für Frieden dazu (wobei die UN eine schreckliche Bilanz hat, was Friedenseinsätze angeht). Die Welt schreibt:

Kommission zum Friedensaufbau werde instabilen Ländern dauerhaft helfen, „den schweren Übergang vom Krieg zum Frieden zu bewerkstelligen“, versprach UN-Generalsekretär Annan


Und warum sollte dies eine Institution schaffen, die zum riesigen Moloch der UN gehört? Jener Organisation, die versprach sich zu reformieren und selbst zu entschlacken? Sieht so etwa eine Entschlackungsmaßnahme aus, noch eine Institution zu gründen?

Neben dem fragwürdigen Ziel, wie eine Institution, in der ein nicht geringer Teil an Ländern mit Freiheit nichts am Hut hat, es schaffen will Frieden in Unruheherde zu bringen, gibt es auch noch ein kleines finanzielles Problem. Wer trägt die Millionen, die anfallen werden, wenn man mal versucht auf interventionistische Weise ein Land aufzubauen? Haben wir nicht mit unserem Versagen beim Fördern von Afrika genug gelernt, müssen wir das jetzt noch mal im großen Rahmen wiederholen?
Anscheinend ist gefühlsduseliges Gutmenschsein wichtiger, als sich mal ernsthaft und realistisch mit der Situation auseinander zu setzen. Jahrzehntelanges Engagement der UN in vielerlei Krisenherden in Afrika, Osteuropa und Asien haben keinem Land Frieden gebracht (manchmal wurde die Situation sogar noch schlimmer: Somalia, Kongo), auch haben die Milliardenschweren Hilfszahlungen an die afrikanischen und südasiatischen Länder keinem Land den versprochenen Reichtum gebracht, interessanterweise hat sogar Südafrika seinen bescheidenen Wohlstand hauptsächlich durch eine eigene strukturelle Wirtschaftsreform erworben.
Die Gründung dieser neuen Institution, plus die Ernennung Bono's zum Mann des Jahres, zeigen wie verblendet und ignorant der Westen in der Welt rumläuft und wieviele Sachen doch schief gehen.
Bono sollte doch wieder das machen, wovon er Ahnung hat, Musik spielen und die Finger von etwas lassen, mit dem die westlichen Gutmenschen und Gefühlsfaschisten (anders kann man diese Verquickung von Staat und Wirtschaft und Gemeinnützlichkeit nicht nennen) jahrelang die Entwicklung in Afrika unterwandert haben.

Jeder 3. Semester Ökonomie kann einem erklären, was passiert, wenn man ein Gut für Umme, also umsonst, anbietet, es vernichtet den Markt oder besser beseitigt gesagt die Konkurrenz, da keiner mit diesem beispiellosem Gut konkurrieren kann. Die Folge ist ein Null-summen Spiel bei der Entwicklung, da es keinerlei Chancen gibt eigentständige Produktion in diesem Marktsegment einzuführen. Es ist dasselbe, was in Europa auf Grund der Einfuhrzölle und Subventionen für Argraprodukte passiert, man verzerrt den Markt so, dass die importierten Güter unter Preisen auf den Markt kommen, die keiner bereit ist zu zahlen, während einheimische Produktion alles ausstechen kann. In wenigen Jahre hat man dann eine politisch-abhängige Marktlage geschaffen, in der es von Interessensvertreter (Bauernverbände) nur so wimmelt.

Und Organisationen, die auf diesem Gebiet arbeiten und das auch noch schrecklich ineffizient, will man jetzt auch noch erlauben eine weitere "friedenschaffende" Institution zu gründen?

Gut, dass man dafür nicht die Mehrheit einer Bevölkerung braucht, sondern nur die herrschende selbstsüchtige Politikerkaste.

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