Thursday, December 08, 2005

Antisemitismus aus dem Iran und in Deutschland

Man ist ja von den Iranern schon einiges gewohnt, aber der neue iranische (erzkonservative, oder besser muslimische) Präsident setzt wieder einmal einen Hochpunkt im konkreten Antisemitismus . Eigentlich ist es nicht wirklich überraschend, dass er nach seiner "netten" Eröffnungsrede über die Tilgung des Staates Israels von der Landkarte, nun versucht die Juden zurück nach Europa zu drängen (wo sie ja am Anfang des 20. Jahrhunderts gejagt und vertrieben wurden) und dabei den Holocaust zu leugnen. Leider reibt er uns dabei unsere eigene Schande unter die Nase zu reiben (was seine Argumentation natürlich nicht wirklich verbessert, denn der menschenverachtende Israelhassende Ton geht dadurch nicht weg):

"Einige europäische Länder pochen darauf, dass Hitler Millionen unschuldiger Juden in Öfen getötet hat und sie pochen darauf so sehr, dass sie jeden verurteilen und ins Gefängnis werfen, der etwas Gegenteiliges beweist", sagte Ahmadinedschad der staatlichen Agentur zufolge.


Tja, besonders westlich liberal ist diese Haltung nicht und sie wird auch nur von den schlechten Vertretern des westlichen Liberalismus gepflegt: Deutschland und Österreich. Beides keine freiheitlichen Vorbilder und auf dem besten Weg in den Totalstaat.
Dennoch finde ich diese Kritik sehr treffend, wenn sie auch aus dem falschen Mund kam und für die falschen Zwecke entfremdet wurde. Denn keineswegs ist der Holocaust eine "Meinung", wie es der iranische Mullah sieht, sondern ein Faktum und eines der schrecklichsten Katastrophen in der neueren Geschichte.

Doch was der iranische Präsident wirklich versucht hat, ist den Europäern vorzuwerfen, dass sie ihre eigenen Werte nicht respektieren, dass sie doch moralisch keineswegs besser sind als der Iran. Denn auch dort werden "falsche" Ideologien grenzenlos verfolgt, so etwa das Juden und Frauen gleichwertige Menschen sind.
So gesehen kann sich Deutschland doch ein wenig mit dem Iran identifizieren
, denn auch hier gibt es solche Ungleichheiten (z.B. die Verfolgung des Mannes, oder das böse Individuum, oder der böse Jude). Es geht also auch hier frei nach dem Motto: "Sind wir nicht alle ein bisschen Mullah?" Wenn es um die Abschaffung von Freiheiten geht, stimmt das für den deutschen Staat leider immer noch.

2 comments:

Anonymous said...

Iran ist genauso ein genauso wenig aggresives Land wie die Bundesrepublik Deutschland. Man soll nicht das Trauma der Iraner vergessen: 10 Jahre Kriege gegen den Irak , der damals von den USA aufgerüstet wurde.


www.vaterlandslose-gesellen.de

Max said...

Und warum sind wir dann im Kongo vertreten?

Wo is die Grenze zwischen Verteidigendem Peacekeeping und aggressiver Intervention?

Trotzdem unterscheidet sich der Iran schon durch seine aggressive Polemik von deutschland und vielleicht überlegt er sich es doch noch in Palästina einzugreifen, natürlich nur zur Beruhigung der Situation...