Tuesday, July 19, 2005

Was ist ein Wissenschaftlicher Konsens?

Bisher hatte man immer eine lebendige Diskussion im Kopf, wenn man von wissenschaftlichem Arbeiten sprach. Man kann es an dem Austausch zwischen Stephen Hawking und anderen Astrophysikern sehen, die sich mit dem Anfang des Universums beschäftigen, sie sind sich selten einig, aber es wird in ziviler Art und Weise darüber diskutiert.

Ein anderes Thema, dass fast genauso lange zurückgreift, wird allerdings viel hitziger und nicht eben objektiv diskutiert. Stattdessen haben wir verhärtete Fronten, in dem eine religiöse Vergötterung die andere angreift und dabei keinen Schritt zurück weichen will, was sich dann in weiterem Mißtrauen äußert.
Ich spreche natürlich von dem Einfluss von Global Warming auf den Klimawandel. Keiner der Kritiker spricht dem Klimawandel keine Bedeutung zu, doch es geht hier nicht um den Klimawandel, sondern um einen speziellen Faktor: Mensch.

Ist der Mensch, erstens, am Klimawandel beteiligt, zweitens, an der Erderwärmung beteiligt und drittens, gibt es eine Globale Erwärmung. Alle diese Thesen werden von Herrn Mann und seinen Kollegen vertreten, die nicht umsonst viel Zeit in die Entwicklung ihrer Algorithmen und Thesen gepackt haben. Bestimmt haben sie das auch sehr gut hinbekommen, dass das REsultat ihren Erwartungen entspricht, dennoch ist das noch kein Beweis. Es gibt Kritik aus unterschiedlichen Richtungen und vor allem von objektiven Beobachtern, die selbst in der Materie nicht so tief verwurzelt sind.
Ich habe das Problem der Insularen Forschung schon einmal angesprochen und mag die Problematik des isolierten Forschers nicht noch einmal wiederholen.
Die Anfrage von Herrn Joe Barton (Texas) bezüglich Herrn Manns Forschung und seiner Ergebnisse ist sicher aus Sicht der USA berechtigt (und seiner Bürger). Der Ton mag vielleicht etwas scharf gewesen sein, dennoch war er nicht verletzend: http://energycommerce.house.gov/108/Letters/062305_Mann.pdf

Dennoch beobachtet man sofort ein sehr interessantes Phenomän. Mehrere Wissenschaftler und wissenschaftliche Organisationen (AAAS, EGU, NAS etc.) stellen sich sofort hinter Herr Mann. Mr. Barton bekommt Antworten von Mann et. al. und sogar ein Nature-editorial.
Jedoch verfehlen diese Institutionen auf einem ganz bestimmten individuellen Leven der Glaubwürdigkeit ihr Ziel:
http://www.realclimate.org/Cicerone_to_Barton.pdf

Nehmen wir nur diesen Brief der NAS, der als Antwort gedacht war, darin verteidigt die NAS Mr. Mann und seine Erkentnisse indirekt und versucht unabhängige Untersuchungen von nicht Fachmännern zu verhindern. Warum?

Wenn er glaubt, dass sie nicht den nötigen wissenschaftlichen Sachverstand haben, dann hätten doch die entsprechenden Wissenschaftler locker alle Argumente entkräften können?
Glaubt er etwa, dass Herr Mann sich nicht einer unabhängigen (weil eventuell gefährlichen) Untersuchung aussetzen sollte?
Oder ist ein Konsensus heute einfacher zu erreichen, wenn man allen Dissent einfach abwürgt?

Jedenfalls wirft es ein schlechtes Bild auf die Wissenschaftler rund um das Thema Klimawandel und vor allem auf die Art und Weise ihres wissenschaftlichen Arbeitens (oder eben nicht arbeiten).

http://www.realclimate.org/Mann_response_to_Barton.pdf

Wenn es denn so eindeutig ist, wie Mr. Mann sagt, dann sollte er den Aufforderungen seiner Kritiker nachkommen. Denn nur so, kann er beweisen, ob das was er behauptet auch wahr ist.

Für mich persönlich gibt es genug Beweise, dass ein Klimawandel da ist, allerdings bin ich weder vom menschlichen Eingriff, noch von der Notwendigkeit von Panikeingriffen überzeugt. Es gibt sicher bessere Wege einem möglichen Klimawandel zu begegnen.
Dennoch habe ich wieder einmal ein wenig Vertrauen in die Wissenschaftler (vor allem die Pop-Wissenschaftler) verloren.

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