Es ist doch immer wieder schön, wenn man im Spiegel oder in einem Blog oder gar in einem Gespräch mit Freunden liest, wie alt die US Geschichtsbücher in den Schulen wären und welche kapitalen Fehler darin stehen.
Man belächelt dann gerne arroganterweise die Dummheit der US Amerikaner. Allerdings lässt man dabei ausser acht, dass auch in Deutschen Geschichtsbüchern größter Unsinn steht und zwar nicht nur über unser Land, sondern gerade auch über die USA.
Ich habe letztens mal wieder mein Geschichtsbuch aus der 10. Klasse geöffnet, in dem es um die Geschichte der USA ging. Und gerade hier findet man die großen Ungenauigkeiten und Fehler im Detail: So wird der Norden der USA als großartiger Sieger für die Freiheit und die Individualität gekürt, da sie ja für die Rechte der Schwarzen eintraten, wohingegen der Süden zu einem Sklavenhalter der oberen Schicht reduziert wurde.
Und doch kann man aus den Memoiren vieler Veteranen des Bürgerkriegs erkennen, dass es eher Unabhängigkeit vom Staat und Selbstbestimmung, also jene freiheitlichen Ideale waren, die den Süden in den Kampf geführt hat. Während der Norden damals nicht nur für die Befreiung der Schwarzen, sondern vor allem für die Ausweitung des federalen Systems und der Staatsherrschaft stand.
Es ist also auch in deutschen Geschichtsbüchern mit kapitalen Fehlern und Mißverständnissen zu rechnen. Doch auf der Gegenseite sind die US Geschichtsbücher meist besser als man denkt, denn was von den meisten Deutschen zitiert wird sind einige wenige Exemplare in unterbezahlten Schulen im Bible-Belt.
Doch nicht nur die USA haben sich im Hinblick auf ihre eigene Vergangenheit etwas vorzuwerfen, sondern vor allem in Deutschland werden wichtige Verbindungen nie erwähnt, wie zum Beispiel die Nähe zwischen nationalem Sozialismus und der internationalen KPD-Version.
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