Tuesday, June 14, 2011

Italiener und die Menschenrechte

Tja, da war wohl am verlängerten Wochenende Wahlmarathon in Italien. 95% von 56% der Bevölkerung lehnen die Kernkraft ab, etwa das selbe lehnen die Privatisierung der Wasserversorgung ab und viele sind dafür, dass Berlusconi auch noch nach seiner Amtszeit belangt werden kann (was ich nur rechtens finde).

Zum ersten Thema muss man nichts sagen, ausser das die Italiener sich das überlegen sollten, sie sind jetzt schon knapp am Staatsbankrott und wenn dann noch der private Bankrott dazu kommt, ist Ende Gelände. Mal abgesehen davon, dass es mal wieder zeigt, dass Angst exportierbar ist und nicht nur auf Deutsche begrenzt ist und zeigt es, dass der Anteil der technisch gebildeten Personen an der Gesamtbevölkerung (also der Teil, der das Risiko gut einschätzen kann) wohl ziemlich gering ist.

Doch das überrascht mich nicht mal, sollen sie doch wie die Deutschen in ein paar Jahren im DUnkeln sitzen. Wenn das in D passiert, werde ich jeden Grünen den ich treffe in den Arsch treten und es wäre schön, wenn die Deppen dann verklagbar wären (tja, wäre die Welt gerecht). Viel wahrscheinlicher wird es jedoch sein, dass nach dem ersten Blackout die AKWs wieder hochfahren: Tja, die echte Welt gewinnt halt immer gegen sozialistische Spinnereien aus Wolkenkuckucksheim.

Doch was ich gar nicht verstehen kann ist der doch sehr kommunistisch anmutende Aufschrei gegen die Privatisierung der Wasserversorgung, nicht nur zeigt es wie ungebildet die Italiener (und wenn man die Wasserversorgung der anderen EU LÄnder anschaut, wohl der Europäer im Allgmeinen) ist, wenn es um Verständnis für Marktwirtschaften und überhaupt grundsätzliche Freiheitsgedanken geht.

Es scheint als hätten wir Europäer über die letzten 200 Jahren relative Demokratie (depends on the country,baby) vergessen was es bedeutet frei zu sein, kein Sklave eines anderen zu sein. Naja, nicht wirklich überraschend, wurden wir ja quasi von Kinderbeinen (Krippe zu Bahre, anyone?) dazu erzogen den Staat als etwas gutmütiges zu empfinden, dass unter der Fuchtel der Demokratie nicht mehr böse werden kann (1933 anyone?).

Wie sonst lässt sich erklären, dass quasi 95% dagegen sind die Wasserversorgung zu privatisieren. Nicht nur das dann REssourcen und die Umwelt geschont werden, nein, es würde wahrscheinlich für viele preiswerter und die Versorgung besser. Der gierige Kapitalist ist letztlich doch nur eine Erfindung von verwirrten (italienischen?) Philosophen. Es gibt keinen Grund, warum die private Wasserversorgung nicht klappen sollte. Indien ist oftmals das beste Beispiel, denn hier schafft es der korrupte Staat nicht, deshalb haben es die Bürger in Eigenregie privat aufgezogen… terrible.

Am schlimmsten ist jedoch die Erklärung der Geistlichen, warum man das nicht erlauben darf: “Wasser ist ein Menschenrecht!”

Bitte? Der Zugang zu Wasser mag ein Menschenrecht sein, aber selbst da kaufen die meisten Italiener mehr privatwirtschaftlich aufbereitetes Mineralwasser, als zu einem Fluss zu gehen. Jedoch zu verlangen, dass aufbereitetes Mineralwasser ein Menschenrecht ist, ist gleich bedeutetend mit Geiselhaft und der Verdammung jener Produzenten in die Sklaverei. Er hat ja dann keine Wahl, er muss einem Wasser geben, man hat ja ein Recht darauf.

Ist das überzogen? Vielleicht, aber dennoch nicht falsch, vor allem weil es keinen vernünftigen rationalen Grund gibt, warum es nicht gehen könnte. Es aber viele Gründe gibt, warum eine monopolistische Organisation wie der Staat es nicht machen sollte.

1 comment:

Stefan Wehmeier said...

"...die Regierung wird von links nach rechts und von rechts nach links pendeln, und jeder Pendelschlag wird nur die Verwirrung, die Hilf- und Ratlosigkeit vermehren..."

Silvio Gesell, 1930

Es ist irrelevant, was so genannte "Spitzenpolitiker" (oder irgendwelche "Bilderberger") beschließen oder nicht beschließen. Der bevorstehende Zusammenbruch des Zinsgeld-Kreislaufs lässt sich mit finanz- oder machtpolitischen Sandkastenspielchen nicht aufhalten. Seit Herbst 2008 verbleiben genau drei Möglichkeiten:

Das Ende mit Schrecken (finaler Atomkrieg)
Der Schrecken ohne Ende (globale Liquiditätsfalle)
Die Natürliche Wirtschaftsordnung (echte Soziale Marktwirtschaft)

"Genau drei Möglichkeiten" heißt: eine vierte gibt es nicht. Über die erste Möglichkeit gibt es nichts zu sagen, die zweite ist das Lieblingsthema aller Crash-Phantasten und die dritte ist wahrscheinlich. Der Crash-Phantast, der "zur Sicherheit" noch ein paar Goldklötzchen bunkert, weiß nicht, was es bedeutet, wenn in einer globalisierten Zinsgeld-Ökonomie mit über 6.500.000.000 Menschen der Geldkreislauf - und damit die Arbeitsteilung - mitgekoppelt zusammenbricht. Die Heilige Schrift bezeichnet dieses Ereignis als "Armageddon".

Für die dritte Möglichkeit muss ein elementarer Erkenntnisprozesses durchlaufen werden, dessen am Ende über die Maßen bewusstseinserweiternde, aber anfangs ebenso Angst einflößende Wirkung vorab erahnen kann, wer die phantastischen Bilder kennt, mit denen Stanley Kubrick im Schlusskapitel von "2001" die Auferstehung des Kulturmenschen dargestellt hat - und bitte bedenken Sie das Vorwort von Arthur C. Clarke:

"...this is only a work of fiction. The truth, as always, will be far stranger."

Herzlich Willkommen im 21. Jahrhundert:
http://www.deweles.de/willkommen.html