Der Spiegel berichtet über alternative Studienformen (bzw. exportierte Studiengänge =)):
Hier wird Studieren zur Luxussache - schon rein finanziell. Eine Budapester Hochschule bildet Mediziner aus, die an deutschen Unis null Chance haben. Allerdings nicht in Budapest, sondern in einer Hamburger Filiale. Der kuriose neue Studiengang kostet, festhalten: 80.000 Euro Gebühren.
Tja, nur in Deutschland kann diese Zahl wirklich Mitleid und Schock auslösen. Gut, vielleicht auch noch in Frankreich und ähnlich gerichteten Ländern, aber sicher nicht in der angel-sächsischen Welt. Dort kann ein Medizin-Studium durchaus einmal mehr als 100 000 Dollar kosten!
Man sollte hier einmal innehalten und zwei Punkte festhalten:
a) Die Deutschen sind was die Kosten ihrer "Sozialleistungen" angeht, sehr ignorant und scheinen die allgemein fehlende ökonomische Bildung nicht im Leben nach der Schule korrigieren zu können. Ansonsten müsste ihnen eigentlich bekannt sein, dass Bildung durchaus etwas kostet, ob jetzt von der Mehrheit finanziert (Steuern) oder von einem selbst.
b) Bildung ist ein teures gut und das wird bei solchen STudienangeboten erstmals so richtig deutlich. Jedoch sollte man es auch mit dem Verdienst nach dem Studium in Relation stellen, der sich bei einem Mediziner durchaus auf mehrere Millionen innerhalb weniger Jahre belaufen kann. Ein Student wird durch diese Aussicht wohl nur noch mehr motiviert, oder sich gleich von anfang denken, ob er die Tausende Euro ausgeben mag.
Würde Bildung mehr kosten, würden sich Studenten mehr Gedanken darum machen, was sie jetzt WIRKLICH studieren wollen. Zur Erneuerung der Hochschulen und des Studiums allgemein würde mir folgende Umstrukturierung gefallen:
a) 2 Semester kostenloses Studium, um sich orientieren zu können. Es ist klar, dass man nach der Schule nicht sofort das für einen passende Studienfach finden kann.
b) Danach jedoch Gebühren für die Studienfach, deren Höhe sich am volkswirtschaftlichen Nutzen orientiert. Denn ich kann schon verstehen, das ein Bäcker oder Mechaniker eventuell auch für die universitäre Bildung eines Ingenieurs zahlen würde, er bzw. die Mehrheit der Personen kann davon einen Nutzen tragen.
Jedoch stellt sich mir die Frage warum die nicht so gut gestellten Menschen unbedingt das Studium eines Philologen bezahlen müssen? Mit welcher Begründung kann man das bitte einem KFZ-Mechaniker, einer Putzfrau oder einem McDonalds-Mitarbeiter erklären, ohne dabei überheblich rüber zu kommen?
Jetzt komme mir bitte niemand mit der Aussagen, ich hätte ja leicht reden, immerhin bin ich im Ingenieurswesen. IN der Tat, das bin ich! Aber ich wollte am Anfang Geschichte und Politik studieren, habe mir dann aber überlegt, was ich bitte damit anfangen will. Die Universität ist ein teurer Laden für Selbstfindungstrips und sollte auch als ein solcher nicht missbraucht werden.
Charakterbildung ist zwar Teil der Studienzeit, nicht jedoch der eigentliche Zweck.
Statt eines lockeren Lebens als Geschichtsstudent hab ich mir dann Ingenieurswissenschaften angetan und auch wenn es in den ersten 3 Jahren bedeutete keine Freizeit zu haben, so war ich doch froh diese Wahl getroffen zu haben.
Denn ganzheitlich besehen, glaube ich es gibt zu viele Geisteswissenschaftliche Studenten, nicht weil das Fach so super ist, sondern weil die ökonomischen Gesetzmäßigkeiten eben auch bei solchen Institutionen gehen. Solange ein monetärer Zwang abwesend ist, solange wird ineffizienter studiert.
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