Friday, November 02, 2012
Review: Skyfall
Der neue Bond ist draussen und noch dazu von einem meiner Lieblingsregisseure: Sam Mendes. Und dessen Verständnis für Bilder und Camerafahrten merkt man dem Film sofort an. Generell ist dieser James Bond sehr untypisch für die Serie. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist der Film eher introvertiert. Die langsamen Kamerafahrten, welche von langsam bis schnell reichen. Soundeffekte aus einer Kommenden Szene, die schon der vorangehenden anklingen bzw. umgekehrt, all das sind künstlerische Spielereien, die auf Mendes Ideenreichtum fußen.
Doch das ist nicht das einzige untypische, auch die Story ist nicht nach dem üblichen Bond-Muster gestrickt. Der Gegner Bonds kommt erst spät ins Spiel und er hat eine sehr persönliche Note in seinem diabolischen Plan. Allerdings nicht für Bond sondern für seine Chefin M. Generell siedelt dieser Film zwischen den früheren Bonds und Casino Royal an und stellt ein Bindeglied dar.
*AB HIER GIBTS SPOILER!!!*
Der Übergang von der weiblichen M (genannt Mum - Judi Dench) zum männlichen M (Ralph Fiennes) bildet das Bindeglied. Moneypenny wird eingeführt und stellt gleichzeitig einer der Bondfrauen dar (gespielt von Naomi Harris). Das IT-Girl dieses Bondfilms ist die Französin Bérénice Marlohe, die einen soliden Auftritt hat, der allerdings nach dem ersten Drittel abtritt. Und dennoch ist das eigentlich Bond-"Girl" in diesem Film M. Sie ist das Zentrum um das sich alles dreht. Die Beziehung zu Bond, ihre eigene Stellung in der Londoner Politik und natürlich der Erzfeind Silva (der beste Schauspieler im Film: Javier Bardem - sehr wandlungsfähig außergewöhnlich gut und hoffentlich bald der Serien-Star in "The Dark Tower") gehen alle von Ihr aus und letztlich zu ihr zurück.
Und dann ist da noch Bond (Daniel Craig). Nun ist jeder Bond mehr oder weniger geliebt. Sean Connery ist für einige der Einzige richtige Bond, für andere ist es Roger Moore (und einige belieben wohl zu scherzen, wenn sie Timothy Dalton als besten Bond bezeichnen). Ich persönlich weis nur, dass ich Craig nicht gerne als Bond sehe. Selbst im Anzug sieht er aus wie ein Ringer und plumper Schläger und nicht wie ein Gentleman-Killer. Er läuft wie ein Türsteher und kommt so einfach nicht an seine Rolle heran. Dafür erfahren wir gegen Ende des Filmes etwas über die schottischen Wurzeln von Bond. Das Haus seines Vaters und seine Abneigung gegen den Familienbesitz. Selbst das Grab seines Vaters Andrew Bond wird gezeigt, nahe der Kirche in der M von stirbt, aber auch Silva.
Und nun kommen wir wohl zum besten Teil des Films: Der Bösewicht. Javier Bardem als Silva ist etwa das was Heath Ledger als Joker für Batman war. Der Höhepunkt der den Film rettet. Am liebsten hätte man nur Javier Bardem zu geschaut, wie er den Rest der Cast an die Wand spielt. Eine sehr gute Performance als halb-schwuler Ex-Agent seiner Majestät. Sein Streben ist verständlich, fühlt er sich doch von seiner ehemaligen Chefin verraten, als seine im Backenzahn eingefügte Suizidkapsel nicht funktioniert und ihn nur innerlich verbrennt und verunstaltet. Rache ist für ihn der einzige Grund zu leben.
4/5 IT-Points aber nur wegen Badem.
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