Tuesday, June 05, 2007

ROSTOCK

Zu den Vorgängen in Rostock wurde ja schon einiges gesagt und ich finde an anderer Stelle auch schon viel besser und ausführlicher, als ich das jetzt hier könnte oder machen wollte. Stattdessen mag ich mich lieber ein bisschen über die Empfindlichkeiten der "Demonstranten" bei TP (Telepolis.de) aufregen:

Unstrittig ist auch, dass die Polizei während des eigentlichen Demonstrationszuges auf den längsten Abschnitten unsichtbar blieb und sich von Einzelnen, die offenkundig ein Gewaltevent suchten, nicht provozieren ließ. Allerdings flog bereits zur Auftaktkundgebung am Rostocker Bahnhof ein Hubschrauber direkt über dem Versammlungsort. Das Gleiche wiederholte sich am Nachmittag zu Beginn der Großkundgebung, und zwar zweifach und so lautstark, dass es die gesamte Atmosphäre im Hafengebiet dominierte. Wer diese Störmanöver aus der Luft angeordnet oder genehmigt hat, sollte aufgeklärt werden (unter den Demonstranten kursierte zeitweilig die Nachricht, es würde sich nach Polizeiangaben um Hubschrauber der Medien handeln).


Also, wer nicht einmal einen Helikopter aushalten kann, ohne gleich zum Brandsatz zu greifen, der ist meines Erachtens nicht diskutable. Sicherlich ist es nicht schön, wenn die Demonstration durch einen solchen Übelwicht gestört wird, aber dennoch auch kein Grund einen Streit vom Zaun zu brechen.

Sie müssen also förmlich aus dem Hinterhalt von Straftätern abgeworfen worden sein, die sich bewusst möglichst weit entfernt von den Polizeimannschaften platziert hatten. Das von mir wahrgenommene Bild liefert jedenfalls keine Rechtfertigung dafür, pauschal von "dem schwarzen Block" zu sprechen. Die Veranstalter sollten nach meinem Dafürhalten, jedenfalls bis zum Beweis des Gegenteils, davon ausgehen, dass sich eine sehr große Mehrheit auch der Autonomen an die grundlegenden Bündnisvereinbarungen gehalten hat: Keine Zerstörungen im öffentlichen Raum und keine Gewalt gegen Menschen.

Ja, klar, warum sollte es auch nur eine Partei sein, viel eher waren es viele kleine Parteien, denn in diesem Demonstrationsspektrum steckt schon von jeher viel emotionales Aktionspotential, dazu muss man nicht mal der radikalsten Sippe angehören.
Oberflächlich, verallgemeinernd? Ja, natürlich, aber so macht es ja auch die Gegenseite. Sicher sind bei der Demonstration haufenweise friedliche Menschen mitgelaufen, was jedoch nicht darüber hinwegtäuscht, dass sie nichts gegen die aktiv aggressiven Kräfte unternommen haben, schon im Vorfeld. Und es soll mir keiner Erzählen, die Veranstalter wüssten nicht wer zu diesem Umfeld zählen könnte!
Alles in allem hat jedoch die Polizei getan, was sie konnte. Erst mit extremer Deeskalation und als diese schamlos ausgenutzt wurde, hat sich auch die Einsatzmaxime geändert und es wurde durchgegriffen (m. E. viel zu spät). Leider war bis dahin der Sach- und Menschenschaden schon angerichtet und es konnte nur noch gekittet werden.

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