Friday, February 02, 2007

Ökonomie und Bettler

Tja, eigentlich kein sehr moralisch korrektes Thema und doch am Rande für jemanden interessant, den Ökonomie auch nur als Hobby interessiert. Ist es wirklich gut einem Bettler Geld zu geben, selbst wenn er dafür eine Gegenleistung liefert (Musik, Kunst etc.)?

Denn, will man ihn nicht mit dem Geld dazu auffordern genau dies weiter zu machen? Ist es nicht ein Anreiz für den Bettler, sein Betteln zu perfektionieren?

Das Problem ist, dass man hier zu viele Möglichkeiten hat. Auf der einen Seite könnte es für den Bettler eine Bestätigung sein, dass sich die Mühe lohnt, was wiederum zu größeren Anstrengungen bei der Jobsuche führen kann. Jedoch kann es eben auch als Bestätigung des Status-Quo empfunden werden, was wiederum zu weiteren Versuchen in der Effizienzsteigerung des Bettelns führen würde.
Ich denke kaum, dass sich diese Problemstellung mit der heutigen Ökonomie lösen lässt, da sie viel mehr ein sozial-psychologisches Problem ist, dass leider nur selten in einer mathematischen Formel aufgegriffen werden kann. Hier muss man auf Traditionalisten der Ökonomie zurückgreifen F.A. Hayek oder Ludwig von Mises und diese "updaten" auf den heutigen Stand der Psychologie. Vielleicht würden sich dann wieder vernünftige Aussagen über die Handlungsweise treffen lassen.

Und solange werde ich wohl dabei bleiben und nur den Bettlern etwas geben, die auch wirklich eine Gegenleistung bieten... Nach dem Liedtext "Das hamma uns verdient..."

2 comments:

Anonymous said...

Ich sehe nicht das Problem: Warum muss ein Bettler denn einen "richtigen Job" finden? Er hat ja schon Betteln als Job. Die Gegenleistung ist in gewisser Weise auch vorhanden: Der Geber fühlt sich gut, wenn er einen Menschen selbstlos unterstützt. Einem armen Kerl oder einem Freak gebe ich gerne mal was. Berufsbettler, die offensichtlich Teil einer organisierten Organisation sind und die mir dumm kommen, hingegen bekommen von mir nichts. Ich finde sogar, es ist wichtig, zu zeigen, dass Bedürftige und Freaks nicht (ausschließlich) auf die Unterstützung durch den Sozialstaat angewiesen sind.

Max said...

Keine frage, aber ich bevorzuge trotzdem, ganz selbstüchtig, jene Bettler, die mir auch was bieten (Straßenmusikanten, Pantomime, etc.) und wenn sie mir dumm kommen, dann können sie es vergessen.
Es ist ja auch nicht mehr so einfach wie früher, wo man jemanden verflucht hat und dann hat er schon ein wenig Geld abgedrückt.

Ja, wer es sich trotz Sozialstaat noch leisten kann Geld abzugeben, der kann das ja durchaus tun.