Sunday, January 31, 2010

Performance: DSK-Hybridauto

Nun noch auf die schnelle eine kurze Präsentation meiner Simulation eines Doppelschichtkondensator-Hybriden, der den NEFZ nach fährt. Eine Übersicht über die europäischen Fahrzyklen finden sich hier. Meine Simulation lässt einen gemächlichen Fahrer diesen Zyklus nachfahren (P-Regler mit Kp = 0.2) und ich möchte hier einmal kurz die Ergebnisse zeigen. (Modifikation meiner Diplomarbeit: 3 h, erstellen der Fahrzyklen: 30 min)

Hier ist die Geschwindigkeit des geregelten Fahrzeuges:

Wie zu sehen kann das Auto der vorgegebenen Geschwindigkeitsprofil relativ gut folgen, was für die Simulation spricht. Doch wie sieht es mit der Ladung des Speichers aus? Denn letztlich ist dies ja ausschlaggebend für die Funktionsweise des Automobiles.

Man sieht sehr gut, wie lange Beschleunigungsstrecken den DSK am meisten entleeren. Man sieht aber auch, dass während der Konstantfahrten mit v < 160 km/h der DSK wieder geladen wird. Es ist die Frage, um wie viel größer der VKM ausgelegt werden muss, damit er sinnvoll während der Konstantfahrten auch den DSK laden kann.

Eventuell werde ich den Quellcode (zumindest des m-Files) herausgeben. Die Rechte an der Simulink-Simulation liegen jedoch beim Lehrstuhl für Bahnsystemtechnik des Karlsruher Instituts für Technologie, die kann ich nicht einfach umgehen.

Hybridantriebsstrang mit DSK

Hier nur kurz die Eckdaten eines Automobiles (1,7 t) mit Doppelschichtkondensatoren und einer maximalen Dauergeschwindigkeit von 160 km/h (Eco-Autos Golf IV Eco o.ä.).

Leistung VKM: 28kW
Leistung EM: 111 kW
Beschleunigungszeit (0-100): 10 s
Zellspannung DSC(max): 2,5 V
Packspannung: 120V
Leistung DSC 103 kW
Gewicht (ca. ohne Kühlung): 59 kg
notwendiger Dauerstrom: 861 A
Energie des DSK: 1,55 MJ
Energie Beschleunigung: 1,67 MJ

Natürlich sind dies nur die maximalen Möglichkeiten des Downsizings und Verbrauchsverbesserung eines Motors. Man muss hier vor allem noch beachten, dass sekundäre Systeme Leistung benötigen (Klimaanlage, Elektronik, Kühlung etc.) und das auch Wirkungsgradverluste einzelner Systemkomponenten in dieser ersten Dimensionierung nicht einbezogen wurden.

Dennoch zeigt es sehr eindrucksvoll, welche Möglichkeiten in einem Range-Extended DSK-Hybrid stecken. Entscheidend hierbei ist die Kühlung und die reibungslose Zusammenschaltung der DSK-Zellen in Reihe und Parallel, da man Kondensator-in-Kondensator Entladungen nur ungerne hat (Wirkungsgrad). Dies ist wohl auch das größte Problem eines jeden DSK-Hybriden.

Hybrid cars – Range Extender

Während in der Zwischenzeit die Planungen für reine EVs immer weiter fortschreiten, mit Renault und Toyota ganz vorne dabei, versucht Peugeot (PSA) die Marktnische Hybridauto anzugreifen. Hybridautos sind immer noch die am leichtesten einzuführende Kategorie der sparsamen Automobile, da bestehende Infrastruktur genutzt werden kann. Neben Start/Stopp-Automatik (siehe auch BMW), die laut Peugeot in allen kleinen Modellen verbaut werden soll, möchte man vor allem im oberen Klassenbereich mit Luxus-Hybriden kommen. Generell machen hier ein paar Tausend€ und etwas Mehrgewicht wenig aus. Leute, die sich diese Autos kaufen, setzen auf Komfort oder Leistungsfähigkeit und beides kann durch einen Hybridwagen bedient werden.

Generell kann man die traditionelle Hybridversion als Nischenprodukt beschreiben (vor allem im low-cost Sektor), denn hier fallen drei Problempunkte zusammen:

  • Gewicht UND Kosten spielen eine sehr große Rolle (schon 1-2 Tausend€ für ein Automatikgetriebe sind hier Luxus)
  • Bauraum ist generell beschränkt, wer einmal in moderne Peugeots oder Golfs schaut, der sieht nur wenig freien Platz für einen zweiten Motor + Energiespeicher (Lösungsmöglichkeit: Radmotoren)
  • Batterien sind teuer, umweltschädlich und immer noch leistungsschwach

Der letzte Knackpunkt ist wohl neben den Kosten das Hauptproblem für die Vermarktung eines Hybridautos. Batteriehersteller, die sich auf Leistungsbatterien speziallisiert haben, sind selten. Die Herstellung dieser Batteriepakete ist teuer und aufwendig. Selbst wenn der Verkauf ordentlich gesteigert wird, kann man nicht sicher sein, wie viel economies-of-scale beitragen werden. Es wird noch Jahre dauern, bis billige Lithium-Ionen Batterien auf dem Automarkt verfügbar sind. Und dann sind da noch die anderen Probleme, die Batterien haben. Nicht nur müssen die Batterien viele Lade-/Entladezyklen durchhalten, um ihre Mehrkasten auch rechnerisch auszugleichen und dabei darf die Qualität der Batterie nicht stark nachlassen. Sicher sind Lithium-Batterien hier den recht wartungsintensiven Bleibatterien überlegen, jedoch zeigt sich bei Toyota, dass dies nicht so einfach ist, wie geglaubt. Ich bin leider kein experte auf dem Gebiet der Leistungsbatterien, aber wenn Toyota mit Panasonic zusammen entscheidet, dass Li-Ion noch nicht reif ist, dann sollte dies als ein Expertenurteil gelten (immerhin müssen sie Ihr Geld dort investieren, wo ihre Versprechen sind). Neben diesen Problemen, gibt es noch ein ganz anderes umwelttechnisches Problem, Batterien sind Umweltschweine. Die Herstellung und Entsorgung ist nicht nur extrem teuer, sie ist auch aus ökologischen (und ich meine hier ECHTEN ökologischen) Gesichtspunkten nicht ganz kosher.

Bedeutet dies, dass aus für den Hybridantriebsstrang in den unteren Klassen? Mit Nichten. Eine andere Möglichkeit ist die Kombination in einem Antriebsstrang, der dem Betriebskonzept des Chevy Volt gleicht. Der elektrische Energiespeicher wird nur als Range-Extender genutzt, d.h. er rekuperiert und unterstützt einen verbrauchsoptimierten Dieselmotor/Benzinmotor. Das Ziel hierbei ist eine generelle Konstantfahrt bei z.B. 160 km/h zu erlauben und den Range-extender die Leistungsspitzen bei Beschleunigung und Bremsen abfangen zu lassen. Es würde den Energiespeicher von einem Speicher mit hoher Energiedichte, zu einem Speicher mit hoher Leistungsdichte verschieben. Elektrische Speicher mit hoher Leistungsdichte findet man nicht in der Elektrochemie, jedoch in den elektro-statischen Speichern: Kondensatoren. Und um hier einie geeignete Energiedichte zu erhalten, müssten Doppelschichtkondensatoren genutzt werden. Ein passender Antriebsstrang wäre auf der Abbildung oben zu sehen.

Ich werde ein etwas ausführlicheres Konzept vielleicht demnächst einmal vorstellen. Das Problem ist natürlich die richtig gesteuerte Einbindung eines Energiespeichers in den Zwischenkreis. Die Frage, warum kein leistungsverzweigter Antriebsstrang gewählt wurde, liegt in der Tatsache, dass ein mechanisches Getriebe zwar in einem Punkt pro Schaltung einen optimalen Wirkungsgrad hat, aber diesen schnell verliert, wenn er davon abweicht und dadurch den Motor in einen ungünstigen Betriebspunkt bringt. Eine Generator-Motor Getriebekonstruktion hat den Vorteil, dass man die Geschwindigkeitskontrolle vom Verbrennungsmotor abkoppelt und gleichzeitig bei hohem Wirkungsgrad und einer maximalen Drehzahl von 1500 Umdrehungen pro Minute eine ungefähre maximale Geschwindigkeit von 225 km/h erreichen kann. Dies sollte ausreichen für alle gewöhnlichen Autobahnfahrten in Deutschland.

Thursday, January 28, 2010

HotTopic: Temperaturmessstationen continued

Nachdem ich jetzt ein bisschen Zeit hatte mir das gesamte Paper durchzulesen, bin ich wirklich von der Qualität überrascht. Mr. Watts hat als Privatperson wirklich viel Zeit und Mühe in die detaillierte Ausarbeitung gesteckt und wenn die kritisierten öffentlichen Einrichtungen (NASA, Hardley CRU etc.) nur einen Funken Verstand haben, sollten sie sich das Paper zu Herzen nehmen.

Watts kritisiert zu Recht den Zustand des globalen Oberflächentemperaturmessungs-Netzwerkes, auch wenn er dies ein paar mal mit einem überzogenen Ton macht. Ich bin kein Fan von aggressiver Kritik, in der dann auch noch die geleakten Emails vom Climategate zitiert werden. So etwas passt einfach nicht in ein seriöses wissenschaftliches Paper und zeugt gleichfalls auch von nicht so guten Manieren. Wenn man jedoch davon absehen kann, dann ist diese Zusammenstellung ein Goldsegen für jeden, der einen Überblick über die Situation finden möchte, in der sich das landgestützte Netzwerk befindet.

Watts hat hierbei, im Gegensatz zu GISS und Hardley, einen Haufen Amateure zu seiner Unterstützung und kann auf deren Observationen (nach dem Handbuch für Temperature Stations Siting) zurückgreifen. Dadurch konnte er mit geringen finanziellen Mitteln ein besseres Auditing des Netzwerkes durchführen, als die öffentlichen Institutionen. Dafür sollte man ihm danken und nicht ihn verteufeln. Es ist nicht überraschend, dass interessierte Privatpersonen in eigener Regie hier bessere Arbeit abliefern, als eine dysfunktionale Regierungsbehörde. Es ist auch nicht überraschend, dass diese bei der Maintenance eines solchen Netzwerkes versagt. Man sollte jedoch daraus lernen. Es gibt mehrere Schlussfolgerungen und Punkte, die man aus diesem Paper mitnehmen kann:

  • Amateure, die das Siting überprüfen sind billige Arbeitskräfte, die dennoch einen guten Job machen können. Man sollte sich das zu Herzen nehmen und es nicht verteufeln
  • Metadaten über Stationen sind sehr wichtig
  • Rohdaten müssen aufgehoben werden und sind wichtiger als bearbeitete Daten
  • Bearbeitungen der Temperaturdaten führen zu Qualitätsverlusten und sollten überdacht werden.
  • Die Qualität des Netzes ist durch Schließung von Stationen erheblich gesunken
  • Satellitentemperaturdaten sind präziser und sollten Bodenstationen ablösen
  • Unsicherheiten bei 100 Jahre alten Stationen sind sehr groß, damit sind Aussagen über die letzten 100 Jahre unpräzise und wertlos
  • 30 Jahre Satellitendaten sind zu wenig für eine sichere Aussage, aber Bodenstationen bieten keine Alternative
  • Das gesamte Netzwerk müsste überprüft und neu justiert werden, um Bearbeitungsfehler, Sitingprobleme und UHI (Urban Heat Islands) Probleme zu beseitigen
  • Wassertemperaturmessungen vor 2003(Argo-Projekt) sind ungenau und auf die nördliche Hemisphäre begrenzt, d.h. keine globalen Temperaturen vorhanden.
  • Messmethode BTX war ungenau, da vom Schiff aus getätigt und erheblich fehlerbehaftet.
  • Probleme wurden unter den Tisch gekehrt und Anmerkungen nicht bearbeitet (typisches Bürokratieproblem)

Es gibt noch einen Haufen mehr, aber dies alles reicht schon, um die Datengrundlage der letzten 100 Jahre in schlechtes Licht zu stellen. Ich stimme mit den Jungs von RealClimate überein, wenn sie sagen, dass Wassertemperatur ein besserer Indikator ist, als Lufttemperaturen, da der Energiespeicher Meer das Klima entscheidend mit beeinflusst und die Reaktion des Speichers eher träge ist (große Kapazität). Es würden sich also generelle Trends besser ablesen lassen, jedoch haben wir zuverlässige Werte für knapp 7 Jahre. Und hier trifft ein anderes Axiom der RealClimate-Leute zu, beim Klima kann man aus kurzfristigen Perioden nichts herauslesen, da die Schwankungsbreite durch natürliche Wetterphänomene zu groß ist (El Nino, Nina, Pazifische Oscillation etc.). Jeder lange Trend würde bei 7 Jahren nicht auftauchen, da er von den kurzen aber heftigen Oszillationen maskiert wird.

Wir haben also 30 Jahre Satellitendaten und 7 Jahre zuverlässigere Meerestemperaturen und daraus wollen wir eine Prognose für das Klima formen. No Way.

Temperaturmessstationen – Zustand und Einfluss

Hier ein neues Paper über den Zustand der Messstationen in der Welt und der Einfluss der Samplegröße. Das Paper geht des weiteren auf den Einfluss von automatischen und manuellen Änderungen in den Messdaten ein.

Mehr dazu später, wenn ich es komplett gelesen habe =)

Monday, January 18, 2010

Endlager für Atommüll

Es wird immer gerne beim Atomstreit auf die bösen Unternehmen verwiesen, die doch nicht einmal die Entsorgung richtig machen können. Dies ist eine Verdrehung der Tatsachen sonders gleichen. Gerne hätten die privaten Atomkraftwerkbetreiber endlich diese Frage geregelt. Sie bauen schon seit Jahren Reserven dafür auf und bisher halten sie alle Castor-Container auf Vorrat (ohne Zwischenfälle!). Es ist auch im heutigen irrationalen Gesellschaftsklima einfach nicht mehr möglich Castor-Transporte auf den Weg zu bringen.

Die Endlagerung, ja, um die kümmert sich bisher nur der Staat. Denn unter Schmidt haben sie damals in den 70er JAhren angefangen Endlager zu suchen und die ganze Suche ist ein schönes Exempel, wie Politik einfach alles falsch machen kann und warum Marktwirtschaft einfach besser ist. Es fing in den 70er Jahren an, als die Pläne für Atomenergie noch 50 AKWs in Deutschland vorsahen. Schon damals wollten die staatlichen Energiekonzerne wissen, wo sie denn das Zeugs letztlich lagern sollen. Und so begab sich die Bundesregierung auf die Suche. Experten (Geologen) untersuchten mögliche Positionen in Deutschland, vor allem Salzlager, da beste Lagermöglichkeit und wenig Wasserreintritt und keine Erdbeben waren wichtige Grundsätze, wurden ausgewählt.

Es trifft sich nun leider, dass die meisten Salzlager in NRW liegen und dort 3 mögliche Standorte ausgewählt wurden. Alle 3 Standorte befanden sich in recht dicht besiedeltem Gebiet und schon bei den geologischen Untersuchungen liefen die Bürger Sturm. So wurde der wenig besiedelte (aber geologisch unsicherere) Standort Gorleben gewählt und mit Steuergeldern gekauft. Er wurde, trotz seiner Schwächen (Wassereinfall, Erdbebengebiet etc.) von den Politikern aus NRW und dann von der Bundesregierung forciert. Spitzenforschung wurde in Gorleben betrieben und lange war dies das am weitesten entwickelte Endlager in Europa. Dann wurde alles auf 0 gesetzt, eben auch aus wissenschaftlichen Bedenken. Das sich heute Gabriel damit als Sieger sieht, sollte man ganz schnell vergessen, der Dummschwätzer war nämlich selbst an einigen Zwischenlagern beteiligt, die er in seiner Amtszeit verteidigte.

Dazu kommt jetzt, dass das Land auf dem Gorleben gebaut werden sollte, nicht gekauft, sondern nur gepachtet ist. 2015 können also die Anwohner und Landbesitzer die EVUs und Staatsbediensteten wieder vertreiben. Selbst für 27 Millionen wollte ein Waldbesitzer sein Grundstück nicht aufgeben. Ohne Zwang wäre dort also eh nichts zu machen.

Für Liberale sollte dies ein Musterbeispiel von politischem Versagen sein (Marktversagen in der Politik ;)). Nicht nur das Eigentumsrechte mit Füßen getreten würden, wenn Gorleben weiter existieren würde. Nein, nebenbei zeigt sich das die Kungelei das Finden eines Endlagers um Jahre zurückgeworfen hat, da man, anstatt sinnvolle und sichere Orte zu suchen, lieber politisch akzeptable Orte gefördert hat (Gorleben). Und gleichzeitig viele Orte ausgeschieden sind, weil deren Bürgermeister oder Landkreise bestens vernetzt waren (vor allem in BW und Bayern). Gleichzeitig wurden Milliarden über Jahre in den Sand gesetzt, wie sich jetzt herausstellt. Gleichzeitig haben die EVUs immer weniger Interesse die AKWs zu behalten, da der Energiemarkt durch die grünen Effizienzbremser für Grundlast immer unattraktiver wird.

Während Süddeutschland 9 von 17 Atomkraftwerken hat, haben sich hier alle Gemeinden mit möglichen Standorten geweigert, den Müll zu nehmen. Sigmar Gabriel sagte dazu: “Wer die Atomenergie so super findet, soll auch seinen Müll nehmen!” Ich kann dem nur Beipflichten, leider ist es nicht möglich. Erstens müssten diese Leute auch einen gesonderten Tarif bekommen, der etwa um die Hälfte preisgünstiger ist, zweitens würde die Stromrechnung für die Gabriels dieser Welt sich verdoppeln und drittens findet man nicht immer dort, wo die Nutzer sind, auch die geeigneten Böden für eine Lagerung.

Ich bin hier bewusst nicht auf die wissenschaftliche Seite der Lagerung eingegangen, das würde den Rahmen sprengen. Auch wenn Vorgaben wie diese durchaus lächerlich sind:”Sicherzustellen ist demnach zum Beispiel, dass über 1 Millionen Jahre allenfalls sehr geringe Schadstoffmengen aus dem Endlager freigesetzt werden können und außerdem im Ernstfalle eine Bergung möglich ist.”

Doch eines kann man festhalten, dass dieses Problem hauptsächlich ein Problem der Politik ist und NICHT ein Versagen der Energieversorger. Diese hätten zwar selbständig auf die Suche gehen können, jedoch hätten sie vielleicht nicht AKWs betrieben, wenn sie keine oder nur eine sehr teure Müllentsorgung in Aussicht gehabt hätten.

Die Kommunale Blase

Tja, die Wirtschaftskrise ist da und dem Saarland und Rheinland-Pfalz, den alten Verschwendern, geht es an den Kragen. Denn die steigenden Einnahmen aus dem Wirtschaftswachstum sind jetzt erst mal weg. Gleichzeitig ist auch der Spielraum des “Überwasserhaltens” kleiner geworden. Es geht heute nicht mehr einen billigen Kassenkredit aufzunehmen, um weiterhin kostspielige Geschenke in den Gemeinden zu verteilen.

Die Gemeinden sind verschuldet und zwar manche bis über beide Ohren. Man hat beinahe das Doppelte der Einnahmen an Schulden und die Zinseszinsen fressen schon jetzt eine gehörige Portion der Einnahmen auf, dazu kommen noch die Betriebskosten und dann ist man auch schon im negativen Bereich. Die Folge sind teurere public services (Schwimmbad etc.) und die Anfragen nach einem Kommunenrettungsgürtel (wie bei den Banken), weil man ja in Deutschland und der Welt Fehlverhalten nicht bestraft, sondern einfach unter den Tisch kehrt. Probleme werden verdrängt und nicht angegangen und dies führt zu immer größeren Problemen. Ein Schuldenerlass durch die Oberen in Berlin würde auch nicht mehr helfen, denn dies würde das Grundproblem des verantwortungslosen Handelns nicht verändern. Wenn nun die EZB wieder den Zinssatz anhebt, dann kann man sicher sein, dass dies zu einigen bankrotten Kommunen führen wird.

Ich finde es erschreckend, wie man hier an einem neuen Beispiel, diesmal wirklich aus dem öffentlichen Sektor, den Aufbau einer Blase sieht. Gezielt aufgeputscht durch billige Staatskredite verschulden sich die Kommunen über beide Ohren und irgendwann wird eben der Zinssatz nicht mehr tief bleiben, sondern steigen, so wie auch Häuserpreise irgendwann wieder fallen mussten.

Ich finde dieses Beispiel so toll, weil es auf ganz praxisnahe Weise die Erklärung für die Blase in den USA liefert und einen Haufen Gegentheorien entwertet. Sicher sollten auch kommunale Haushalten keine Kreditwürdigkeiten mehr bekommen, aber solange Banken und Staat so gut vernetzt sind, wird die Kommune durch die Sparkassen immer Kredite geben (wenn nicht dann durch eine andere Bank), obwohl beide Seiten wissen, dass dies nichts einbringt.

Des einen Freud, des anderen Leid

Kampf der Kulturen betitelt der Spiegel einen Artikel über Angela Merkel und den Wandel der CDU zu einer weiteren linken Partei. Es ist bezeichnend, dass dies unter Angela Merkel geschieht, einer ehemaligen DDR-Bürgerin, die nicht so ganz unzufrieden mit ihrer Demokratischen Republik war.

Der Rutsch der CDU nach links wird in dem Artikel als gewiefter und begrüßenswerter Zug von Merkel und einigen Gesellschaftsforschern dargestellt. Merkel hat sich mit einem Kabinett voll links-gerichteter Minister umgeben, so der Spiegel weiter. Dies sei auch der Grund für die Gründung eines christlichen Flügels in der Partei und eines Arbeitskreises. Dies sei ein Ausdruck für die Angst der Christen, dass die Partei ihre Werte nicht mehr vertritt. Es wird weiter spekuliert, dass dies auch der Grund ist, warum diesmal einige Stammwähler die FDP gewählt haben, die letzte mitte-rechts Partei, die nicht in extremistischem Unflat badet.

Ich stimme dieser Analyse weitestgehend zu, natürlich mit Wehmut anstatt mit Vorfreude, wie der Spiegel es tut. Die Frage stellt sich, ob die CDU damit den Weg der SPD geht, oder sich selbst neu erfinden kann. Denn damit tummeln sich jetzt 4 Volksparteien auf der Linken Seite der alten Mitte: CDU, SPD, Linke, Grüne. Und alle haben sie ähnliche Ausrichtungen und Zukunftsvisionen, wobei sich die Grünen noch durch ihre Jugendlichkeit auszeichnen, die Linke kommunistischer und die SPD nicht vorhanden ist.

Dies bedeutet wohl auch das Ende für viele Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag, wie Steuersenkungen. Denn statt eines einfacheren Steuergesetzes werden wohl eher weiter neue Steuern erhoben. Denn die Ursache für eine kaputte Wirtschaft kann ja nie die Politik sein, Selbstzweifel sind da nicht angebracht. Darum ist es auch ohne weiteres zumutbar, wenn man wieder mehr Steuern zahlt, natürlich nicht direkt, aber hinten herum durch Lizenzgebühren, Produktsteuern etc.

SpiegelWatch – Panorama

Da ich wieder einmal eine lange Bahnfahrt hinter mich zu bringen hatte und es in ausländischen Kiosken meistens nur den Spiegel und den Stern zu kaufen gibt, hab ich mich wieder mal in die Niederungen des neo-sozialistischen Spiegels bzw. der Neolinken begeben.  Sprachlich hat sich die neue Linke wenig weiter entwickelt und auch die Recherchearbeit bzw. die logischen Schlussfolgerungen lassen erhebliche Defizite erkennen. Doch fangen wir einfach mal mit einem kleinen Rundblick an.

Da stellt sich der Spiegel auf die Seite der alten Geldverschleuder- und Steuerzahlerabzockerin Wieczorek-Zeul und lässt auch nur sie zu Wort kommen und nicht ihren Gegenüber Herrn Niebel. Grund des Streites ist die Ablehnung des FDP Mannes eine internationale Transaktionssteuer (Ablass für die Finanzwelt) zu fordern. Sie geht sogar so weit, christliche Begrifflichkeiten wie Sünde zu benutzen und festzustellen, dass ohne diese Steuer die Regierung nichts aus der Finanzkrise gelernt hat. Leider hat Frau Zeul (grässliche Doppelnamen sind mir zuwider) nur ein beschränktes Wissen über Märkte, kommt wohl auch daher, dass sie nie in einem echten gearbeitet hat. Jede Torbinsteuer würde immer auch zu Lasten der Konsumenten gehen, denn Banken sind keine Geldquelle, sie sind Unternehmen, die mit Profit arbeiten wollen. Sie werden die Kosten weitergeben, an den Verbraucher. Auch um die Ursachen der Finanzkrise weiß Frau Zeul nicht viel, sonst hätte sie nicht dem Finanzmarkt alleine die Schuld gegeben. Man kann nicht den Abhängigen beschuldigen, sondern man sollte beim Dealer die Schuld suchen. Wem das noch nicht genug Neosozialismus ist, der kann sich auf den Wettbewerbs-TÜV freuen.

Positiv sei hier zu besetzen, dass gesetzgeberisch festgelegt werden soll, dass auch negative Einflüsse durch Gesetzgebung berücksichtigt werden sollen, wie beim POST-Mindestlohn (der immer noch gilt!). Negativ bleibt, dass man Marktführer zu Verkäufen von Firmenanteilen zwingen möchte, was ja gerade bei der Bahn so gut geklappt hat, nicht wahr…

Dann ist da noch die Volksagrarministerin Frau Aigner, die sich in hypokritischen Position windet. Sie würde ja so gerne auf den Ökozug aufspringen, weil es auch ihrem Weltbild entspricht (es ist immer einfacher nicht zu denken). Leider kann sie dies nicht tun, denn gleichzeitig ist sie dafür verantwortlich, dass es den deutschen Bauern gut geht. Man könnte natürlich der Umwelt schon dadurch helfen, dass man die Subventionen für Landwirtschaft in der EU kippt und so effizienteren und nachhaltigeren Einsatz der Mittel befürwortet. Das wäre aber wohl zu viel der Marktwirtschaft und während man so den grünen Wandel befürwortet, sollen doch bitte Sanktionen nicht die Landwirtschaft treffen, sondern die Mobilität. Erst soll der Bürger nicht mehr reisen können, dann kann man auch die Kosten der Landwirtschaft erhöhen.

Und dann wäre da noch etwas zum Arbeitsmarkt und Frauen, ja keine Spiegel-Edition kann ohne dieses Thema auskommen, nur diesmal kommt der Spiegel nahe an die Wahrheit.So haben immer weniger Frauen Vollzeitfestverträge, während bei den Männern die Zahl nur geringfügig abgesunken ist. Was ist der Grund? die schlechte Wirtschaftslage, sicher, aber auch die Tatsache, dass Frauen mehr und mehr Teilzeit- und KUrzzeitverträge bevorzugen. Frauen stehen mehr auf eine ausgewogene Work-Life- und Freizeitbalance und sind dafür bereit auch mal weniger Geld oder kürzere Verträge in Anspruch zu nehmen. Man kann so auch besser Kind und Karriere schaukeln.

Sunday, January 17, 2010

Käßmann und der EKD – Ihr Kriegsverständnis

Im Spiegel wurde auf die eigentlich aufregende Einstellung von Frau Käßmann hingewiesen. Es ist nicht ihre Empörung über den Afghanistan Feldzug (so man ihn denn so noch nennen kann), sondern ihre Ansichten über den 2. WK. Während die Ansichten zu Afghanistan wohl von einer Mehrheit der Deutschen geteilt werden, sieht dies im Falle des 2. WK anders aus.

Frau Käßmann ist nämlich generell auch gegen den Eingriff der  USA auf Seiten der Alliierten in den 2. WK. Ihrer Meinung nach hätte sich der 2. WK auch ohne den Einsatz so vieler Menschenleben beenden lassen, oder gar vermeiden lassen. Sie kritisiert besonders die fehlende Unterstützung des innerdeutschen Widerstands gegen Hitlers (genauer: besonders die Engländer hatten überhaupt kein Interesse daran) und die gezielte Verhinderung des Holocausts. Sie mag zwar damit Recht haben, aber sie setzt ganz und gar an der falschen Stelle ein.

Wenn es denn einen Zeitpunkt gab, um den Herrschaftsdrang Hitlers zu beenden, dann war dies zur Zeit der Invasion in Polen. Denn hätten hier GB und F sich nicht in den Krieg hineinziehen lassen, dann wäre es nie zu einer großen Eskalation gekommen. Gleichfalls wären wir heute wahrscheinlich auch nicht so frei, wie wir es sind.

Es ist meiner Meinung nach wenig aufregend, was Frau Käßmann hier vertritt oder fordert. Es sind nur natürliche Reaktionen, einer Generation, die selbst nicht an diesem Massaker beteiligt war. Und es ist glaube ich genug Zeit vergangen, um die Geschichte differenzierter zu betrachten, dass nicht alles was Alliiert war gut war und nicht jeder Deutsche ein böser Nazi.

Dies ist auf keinen Fall eine versuchte Entlastung des 3. Reich, sondern viel mehr ein Versuch für einen aufgeklärteren Blick auf die Geschichte.

Haiti – deutsche Hilfe falsch gemacht

7,5 Millionen bekommen die rassistischen, frankophilen Herrscher von Haiti von der Bundesregierung in den Rachen geworfen. Während sich der ehemalige Kolonialherr USA sich an schickt Truppen und Nothilfe zu entsenden. Betreibt die Bundesregierung unter Merkel Ablasshandel und zwar nicht am Volk von Haiti, sondern wieder einmal in die Herrschenden frankophilen Eliten.

Wer glaubt, dass die 7,5 Millionen Euro an das arme Creole sprechende Volk gehen, der hat nicht viel Ahnung was Hilfszahlungen in die 3. Welt angeht (wobei Haiti sogar die 4. Welt sein könnte). Und auch wenn die Versprechen mal wieder groß sind, so werden die Taten, wie bei allen staatlichen Hilfaktionen mehr zu wünschen übrig lassen, natürlich zum Leidwesen der Haitianer…

Saturday, January 16, 2010

Metaphor of the day

Since the crisis seems to have been at the bottom (except we are now in for an inflation ride!) and blame has already settled on bank”sters” and capitalism, I have found an ample metaphor for the whole business.

It is as if you would blame the drug-addicts that drugs make them ill and violent. But the special topping is that you then call for the drug dealers to actually make the situation better.

For those that haven’t yet guessed that drug-addicts are banks and drugs is cheap money and of course drug dealers are the government, well, there you go.

I think it is apt because banks really worked that way and while the bubble might have occurred with higher interest rates, cheap money amplifies the damage.

And now we called in government to deal with the mess. And if you aren’t an elitist blinded-by-the-light-of-government-and-idealism democrat or leftist, then you may well know (yes also the realist leftists know this) that government never crafts laws without lobbyists sitting along side. Thus every law that is being crafted is done so to protect the guys at Goldman Sachs or Bank of America and to limit market access for small banks.

What a wonderful world crony capitalism is and it only is like that because of those that seem to hate capitalism. Isn’t this ironic.. and sad.

Bonmot of the week (end)

Well, since Haiti is in the news because of its tragic earthquake, I will put another hardship on their pile of already depressing environmental conditions. Not only are these poor souls being oppressed by their elites, not only are they uneducated and suffering, not only have they been victims of colonialism, twice, no they also have to heat with charcoal. In itself only a clean ressources when done in a modern first world country with the appropriate heaters, it is also deadly for the Island itself.

Haiti has no fuel except wood. People cook with charcoal. This requires massive amounts of wood to provide fuel for 6 million people. Thus the demand on wood as a crop is the immediate cause of the denuding of the mountains of Haiti. – Bob Corbett (Webster.edu)

On Haiti there was only one source for heating: Charcoal made of wood.

This is the dream world of green planners, who believe that the naturally sequested CO2 of burned wood is better than the natural sequested CO2 of burned oil. But it is an environmental nightmare for the people on Haiti. Soil errosion being only the most obvious, health issues being close second of reasons not to do it.

And we wanna really go down the same road?

Update #1: As a side issue, the wood-cutters are doubly unsustainable, because they don’t own the land they cut the trees down on. So, tree-cutters have even less incentives to replant those cut down trees than landowners. This is again a good example of the environmental disasters following the absence of owernship and property rights. One of the reasons socialism was so bad for the Eastern European countries and their environment was the collective absence of property rights.

Thursday, January 14, 2010

Energiepreise – Es gibt keine Wunder

Es herrscht immer noch der weit verbreitete Irrtum, dass Privatisierung mit einer Senkung der Preise einhergehen muss. Dies ist natürlich vollkommener Unfug. In den USA sind z.B. die Energiepreise sehr gering, dafür ist die Versorgungssicherheit lächerlich, oder um es mal anders auszudrücken: Es kann einfach so mal dunkel werden.

Die Liberalisierung des Energiemarktes hat jedoch folgende Vorteile. Es ist einmal die Versorgungssicherheit zum geringstmöglichen Preis gesichert worden. Gleichzeitig hat sich gezeigt, wie viel Energie wirklich kostet. Dies ist für eine jede Diskussion darüber sehr sehr wichtig.

Anfänglich (Ende der 90er) sanken ja auch die Preise für Strom, doch was ist dann passiert. Es sind mehrere Dinge dazu gekommen, die jeden technischen und damit auch monetären Fortschritt in Deutschland zu Nichte gemacht haben. Für den ersten können weder die Bundesregierung, noch die Energiekonzerne etwas, der Weltmarkt hat sich auf China ausgerichtet. Denn China und Indien brauchen plötzlich die selben Rohstoffe, die auch die USA und Europa zur Energieerzeugung benötigen. Deshalb ist der Preis von Rohöl und auch von Kohle erheblich gestiegen. DA Deutschland nun mal von Kohle abhängig ist, da es keine neuen Kernkraftwerke mehr bauen konnte, war und ist der Energiepreis vom Kohlepreis abhängig.

Der Strom wurde also teurer, weil die Ressourcen dafür teurer wurden.

Dies alleine hätten die Energiekonzerne noch über kurz oder lang in den Griff bekommen, jedoch wurden sie dann noch durch zwei weitere Mechanismen gegängelt, für die jedoch der Staat zuständig ist. Er trägt hier und mit Ihm jene Mehrheit der Bundesbürger, die das gut heißen und sich deshalb nicht bescheren dürfen, die Hauptschuld. Denn einmal sind die Steuern gestiegen und damit die Preise künstlich erhöht worden, auf der anderen Seite wurden mehr und mehr regulierende Vorgaben entworfen, wie die Stromerzeugung von statten gehen soll.

Statt die Energieerzeugungsmethoden zu nehmen, die am günstigsten, effizientesten und preiswertesten je nach Anwendungsgebiet sind, wurden gewisse Quellen bevorzugt.

Die EVUs wurden gezwungen Storm aus Wind- und Solarparks abzunehmen, egal wie unrentabel und eigentlich schädlich für das Stromnetz dies war (Mehr dazu: hier und hier). Und gleichzeitig lief die CO2-Börse an mit der man die CO2-Effizienz verbessern wollte, was wiederum extra-kosten bei den EVUs verursachten.

Doch hier hört normalerweise die Denkweite eines Politikers, aber auch vieler nicht informierter Bürger auf. Die Zeche sollen die Konzerne bezahlen, die jedoch können nicht einfach aus Nichts Geld machen und geben deshalb die Kosten weiter an den Bürger. Man kann sich also bei diesem Wahnsinn weiter darauf einstellen auch in Zukunft steigende Stromrechnungen zu bekommen, egal zu wem man in D wechselt.

Das Problem mit zu vielen ökologischen Energiequellen wird jetzt erst sichtbar, denn die Verrechnung der ganzen Energieverteilungssysteme braucht normalerweise etwa 2 Jahre, d.h. der Energiemix von vor 2 Jahren wird jetzt sichtbar und da erst Ende 2005 mit der großflächigen Verbreitung von Windkraft und Solaranlagen in nennenswertem Umfang (über 5 %) zu rechnen war, kommen eben jetzt erst die ganzen Kosten und Veränderungen in den Bilanzen der Unternehmen an.

Zur Erklärung sollte man jetzt erst einmal einen idealen Zustand für die Energieherstellung beschreiben. Ideal wäre eine über den Tag gesehen konstante Nachfrage des Stromes durch die Kunden, dann müsste man nur eine konstante Anzahl an Grundlastanlagen einschalten und im optimalen Betriebspunkt durchfahren lassen (plus Systemreserve für Ausfälle). Leider ist die Wirklichkeit anders und der Konsum ist eben nicht konstant. Er hat einige Spikes am Tag, wenn privater und Industriekonsum zusammenfallen (später Nachmittag, später Morgen) und sinkt in der Nacht extrem ab. Smart-Grids wollen nun diesen Zustand verbessern, in dem sie zwei Sachen machen:

  • den aktuellen Strompreis Sekunden genau abgeben und dadurch den Konsumenten dazu bringen zu günstigen Zeiten in der Nacht energieintensive Tätigkeiten (Wäschewaschen etc.) zu tätigen.
  • Verbrauchsangaben auch beim Erzeuger besser verfügbar zu machen und eventuelle Abwesenheiten in Wohnungen zu erkennen.

Doch auch diese Smartgrids verfolgen wieder das eine Ziel, die Abfrage von Strom konstant zu halten, denn bisher war auf der Erzeugerseite immer eine konstante Verfügbarkeit möglich.

Grüne Energiequellen, die umweltabhängig sind (Solarstrom ist da noch relativ einfach), machen nun auch die Produktionsseite variable und erschweren es immer zur richtigen Zeit die richtige Menge Strom zu haben (und nicht zu viel). Ihre unbedingte Nutzung führt dazu, dass der Strommarkt stark schwankt und die Energieunternehmen statt billigem Grundlast- oder Mittelllaststrom vor allem Sekundenreserven abfragen müssen und diese sind teuer!

Ein volatileres Netz führt also auch wieder zu höheren Stromkosten. In der Zwischenzeit ist der Einfluss von “grünen” Energiequellen schon so gut quantifiziert, dass man sagt, es wird in der Zukunft wichtiger, sollte ein Wachstum bei Wind und Solar von mehr als 2 % pro Jahr eintreten, elektrischen Strom günstig zu speichern, als ihn in Grundlastkraftwerken billig zu produzieren.

Dies ist auch ein Grund, warum die großen EVUs immer weniger daran interessiert sind AKWs zu erhalten oder zu bauen, da diese in das neue Ineffizientere System nicht mehr hineinpassen.

Es ist also abzusehen, dass wir noch weit über 2020 mit steigenden Energiepreisen rechnen müssen, ganz im Gegensatz zu Frankreich, Schweden, Finnland etc. Schuld tragen jedoch nicht die Konzerne, sondern alle Wähler (keine Partei hatte im Programm etwas anderes!) und vor allem die Politiker und Medien.

Mobilität auf der Schiene – Vergleich USA vs Europa

Immer wieder weißen Intellektuelle in den USA auf das tolle europäische Schienen Netz hin und immer wieder bezeichnen Europäer die USA als unterentwickelt, da sie mehr Autos besitzen als Bahnfahrten planen.

Man muss jedoch hier ergänzen, dass die Europäer einfach ineffizienter sind. Wir haben uns hier dafür entschieden den verlustreichen Weg über die Personenbeförderung auf der Schiene zu gehen. Das sind natürlich Prestigepojekte, wie der Bau der Keops-Pyramide im alten Ägypten. Sie sind sichtbar, man kann mit Ihnen angeben und sie sind sehr sehr teuer. Die Folge ist, dass Frachtverkehr in Deutschland fast ausschließlich Nachts und selbst dort zu hohem Preis getätigt wird. Gleichzeitig bevorzugen unsere ach-so-tollen umweltschützenden Politiker (und Bürger), dass die Fracht von stinkenden Diesel-LKWs transportiert wird, anstatt von E-Zügen. Ich dachte das elektrisches Fahren als neuer grüner Trendsport gilt? Warum dann also nicht das hohe Verkehrsaufkommen auf die Schiene verlegen, immerhin sind NFZ eine große Blockade auf Autobahnen in D.

Die Amerikaner haben sich hier für einen anderen, wesentlich sinnvolleren Weg entschieden. Sie transportieren einen Großteil ihrer Fracht mit der Bahn. Das sieht keiner, weil sie mit ungefähr 25 km/h (etwa so schnell wie ein Schiff) von der West- zur Ostküste bzw. umgekehrt fahren. Sie sind langsam, sie sind häßlich und sie sind unsichtbar, wenn man sich nicht gerade für Frachtverkehr interessiert. Sie sind kein Prestigeprojekt, mit dem man groß angeben kann. Aber man kann als Ami darauf stolz sein.

Es wäre schön so viel Realismus und Rationalismus auch bei uns in Europa zu sehen.

Sunday, January 10, 2010

Autobahn – Ein Versuch den Durchfluss zu quantifizieren

Es interessiert mich schon eine Weile, wie viele Autos denn nun so pro Autobahnspur in einer Stunde durchfahren können. Deshalb hab ich mich jetzt mal ein bisschen daran gewagt es zu quantifizieren. Natürlich gibt es hier gewisse Probleme (halten Autofahrer den Sicherheitsabstand wirklich ein?!), doch sollen diese vorerstmal nicht weiter beachtet werden.

Zur Berechnung des Durchflusses müssen 3 Größen bekannt sein. Erstens muss die Anzahl der Autobahnspuren bekannt sein. Zweitens muss bekannt sein wie schnell die Autos sich bewegen und drittens sollte der Sicherheitsabstand quantifiziert werden (in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit). Es sind also zwei unabhängige Variablen (Spurzahl, Geschwindigkeit) und eine abhängige zu finden.

Den Sicherheitsabstand kann man als Faustformel so berechnen:




Somit kann man den Sicherheitsabstand quantifizieren je nach Geschwindigkeit. Diese Faustformel wird auch noch häufig in den Fahrschulen gelernt (wobei sie nicht wirklich effizient für den Straßenverkehr ist, da man selten ein Metermaß zur Verfügung hat ;) ).

Jetzt kann man die Fahrzeuganzahl pro h für die Autobahn berechnen, in dem man Fahrgeschwindigkeit durch den Abstand teilt:




Der Faktor a ist hierbei die Anzahl der Spuren, die der Autobahnabschnitt hat! Mit dieser Abhängigkeit zeigt sich gleich, dass eigentlich im idealen Zustand immer 4000 Fahrzeuge pro h durch geschleust werden können, pro Spur 2000. Es zeigt sich, wenn man die Formeln auflöst, dass eine einfache Geschwindigkeitsabhängigkeit die Geschwindigkeit raus kürzt. Nehmen wir jetzt eine realistischere Definition des Sicherheitsabstandes, d.h. der Fahrer benutzt die Pfosten an der Seite, um den Sicherheitsabstand zu definieren. Er weis, ein Pfosten sind 50 m. Bei Geschwindigkeiten unter 100 km/h wird er vermutlich höchstens einen halben Pfosten Platz lassen, eventuell noch weniger. Bei Geschwindigkeiten oberhalb wird es bis etwa 150 km/h ein Pfosten sein. Noch höhere Geschwindigkeiten könnten schon einmal zu 1 1/2 Pfosten führen. Dies führt zu der folgenden Durchflussverteilung.

Es zeigt, sich, dass Geschwindigkeiten zwischen 70 und 110 km/h optimal wären, um die Kapazitäten zu vergrößern. Es hängt jedoch alles ab, wie der Mensch Sicherheitsabstände wahrnimmt und auswählt. Sollten zum Beispiel Raser auf der Autobahn dazu kommen, dass sie nur einen halben Pfosten Platz lassen bei einer Flussgeschwindigkeit von 150 km/h, dann hätte man dort eine Kapazität von 12.000 Fahrzeugen.


Ich werde wohl nächstes Mal auf der Autobahn einen Selbstversuch starten und bewusst abschätzen bei welcher Geschwindigkeit ich welchen Abstand wähle.

Nachtrag: AVATAR

Da sich selbst James Cameron so äußert, als ob es bei AVATAR um ein Werk handelt, dass subtile Gesellschaftskritik übt, kann ich jetzt doch etwas mehr darauf eingehen. Hätte er gemeint, es wäre nur ein Blockbuster Action-Film, ginge meine Kritik etwas an der Seite vorbei und würde eher in die unterbeschäftigte Redaktion des Feuilleton passen, so jedoch nehme ich mir das Recht heraus, den Film intellektuell ernst zu nehmen.

Vorab sei zu sagen, dass ich es gut finde, dass Cameron seine Entscheidung Weaver rauchen zu lassen verteidigt hat, anstatt einzuknicken! Mir als Nichtraucher geht dieser ganze Extremismus-Laden der Nichtraucherschützer langsam aber sicher extrem auf den Geist!

Doch gehen wir zu einem Punkt, der mir sofort aufgefallen ist, aber in der ganzen Diskussion selten wirklich einmal vertieft wurde: Das Verständnis des Westens über Ureinwohner und deren Lebensumstände.

Sicher, wäre das Leben in einer technologisch unterentwickelten Gesellschaft wie auf Pandora, wir würden heute wahrscheinlich immer noch so leben. Es gibt keine Krankheiten, die meisten Leute sind schön haben ein feines Gebiss und leiden an quasi nichts. Gleichzeitig zeigt Cameron, die Welt als einen grausamen, schweren Ort, in dem man von Raubtieren dauernd angegriffen werden kann und dies sogar Teil des Erwachsenwerdens der Bewohner ist. Dennoch scheinen alle Kinder der Navi dies zu überleben, trotz der schier unendlichen Möglichkeiten dort zu sterben!

Es ist unglaublich in welchem Maße hier das Leben in einer feudalen Gesellschaft bzw. sogar in einer vor-feudalen Gesellschaft verklärt wird, als ob es ein Zuckerschlecken mit Abenteueraufschlag ist und kein beschwerliches Leben bei dem Gefahr und die Möglichkeit zu sterben ein täglicher Begleiter ist. Das Leben solcher Gesellschaften ist eher von Entbehrungen, kurzen Lebensspannen und

Dem gegenüber steht eine simple Darstellung eines Konzerns und eines Wirtschaftssystems, wie es nur jemand erdenken kann, der selbst niemals in einem solchen Konzern gearbeitet hat. Sicher ein Stein, der schon in kg Millionen wert ist, würde dafür sorgen, dass der Anreiz für die Nutzung von militärischen Mitteln hoch ist, jedoch selbst die Siedler in Amerika haben es erst mit Handel und Diplomatie versucht. Die Frage ist auch, ob das hoch-versicherte Leben von einigen Tausend Soldaten (Black Water Ops?) wirklich so ein guter Cost-Benefit ist, wie er dort dargestellt wird. Der Manager dort handelt, als ob er von solchen Dingen keine Ahnung hat. Selbst wenn dort mehrere Tonnen des Metalls liegen würden, so würden die Kosten für diese Operation doch sehr hoch sein. Allein die verwendete Munition, die Kosten für das Raumschiff, das Equipment und die Versorgung würden wahrscheinlich Milliardenhöhen annehmen.

Der Film ist eben alles, nur keine intellektuell aufrichtige Gesellschaftskritik, den dafür überwiegt die Action den Tiefgang bei weitem.

Die Schweiz und Xenophobie

Die eigensinnigen Eidgenossen mussten ja viel ertragen in den letzten Monaten und Jahren. Nicht nur wurden sie auf unglaubliche kultur-imperialistische Weise angegriffen von Peer Steinbrück und anderen National-Sozialisten der europäischen Union, die gerne jegliche Vielfalt und andersartige Meinung verbieten möchten, nein, dann wurde Ihnen sogar das selbe vorgeworfen, als sie ein Bauwerk verboten hatten.

Doch so sehr man auch mit dem ersteren Mitleid haben kann, so sehr muss man letzteres verurteilen und das Xenophobie (die Angst vor dem Fremden) nicht einmal in einem kleinen geschlossenen und eigentümlichen Land wie der Schweiz entschuldbar ist, sollte für jeden Liberalen klar sein.

Man kann ja eine gewisse Angst vor Veränderung und Einkehr von etwas Fremden durchaus verstehen, doch sollte man sich von dieser niemals leiten lassen, sondern sie zum Anlass nehmen um eben mit diesem Fremden zu kommunizieren und zu interagieren. Meistens führt dies dann zu Erkenntnissen, die alles nicht mehr so schlimm erscheinen lassen, eben nur ein bisschen andersartig.

Doch die Schweizer haben eine Volkspartei, die sogar wiederholt von der ehemals liberalen Wochenzeitung “Weltwoche” verteidigt wurde, welche immer mehr in den rechten reaktionären Gefilden versinkt und sich dabei jedoch auch mehr und mehr links gebärdet.Im Gegensatz zu dem was Roger Koppel hier schreibt, wird von der SVP nicht die “Vetternwirtschaft” der Deutschen in der Schweiz angegriffen, sondern generell der aggressive Deutsche dargestellt, der mit seinem geringen Lohn und korrekten Arbeitsweise die Arbeitswelt der Schweizer zerstört, in dem er Einheimische von ihren Arbeitsplätzen jagd (erinner man sich hier an den bösen billigen Polen, oder gar an den pösen Jud’?). Es mag ja sein, dass Herr Koppel glaubt, dass die Vetternwirtschaft und der Tribalismus der Deutschen das angeprangerte Problem ist, die SVP scheint es aber eher auf den alten braunen Protektionismus abgesehen zu haben.

Es geht nicht darum, dass Deutsche sich in der Schweiz falsch verhalten, sondern darum, dass der Deutsche überhaupt kommt und die Arbeitsplätze der armen hartarbeitenden Schweizer “stiehlt”. Eigentlich hielt ich Herr Koppel immer als einen Anhänger einer liberalen offenen Gesellschaft mit einer freien Wirtschaft, bei der eben Division of Labour und die Abkehr von Rassen/Hautfarben und Nationalitäten ganz oben steht. Scheinbar hab ich mich da geirrt.

Generell ist es wirklich keine gute Richtung in die die kleine Schweiz driftet, sicherlich mit unterstützt von einer reaktionären und sozialistischen EU, die außenpolitisch Druck ausübt und somit nicht gerade förderlich für Toleranz einsteht. Und in eben dieser Phase auch noch die SVP zu verteidigen, die weis-Gott jetzt schon öfters in die Kerbe des Rassismus geschlagen hat, halte ich für falsch. Es ist zwar besser, dass dies durch die SVP als Repräsentant jetzt endlich öffentlich hervor tritt und nicht weiterhin unter der Decke der Gesellschaft vor sich hin brodelt, aber deshalb braucht man es noch lange nicht zu verteidigen…

Friday, January 08, 2010

Die Bahn – Eine Mobilitätsalternative?

Oftmals wird nach Alternativen zum Automobile im Zusammenhang mit privater Mobilität die Eisenbahn genannt. Dazu muss ich jedoch einige wichtige Sachen klarstellen. Dies sind 3 verschiedene Ansätze, die jeweils ein Themengebiet abdecken:

  1. Verbindungen und Infrastrukturproblematik
  2. Kapazitätsgrenzen und Kosten
  3. Energieeffizienz

Das Netz der DB in Deutschland ist eines der großflächigsten und am Besten ausgebauten(zusammen mit dem Schweizer und dem französischen Netz). Fast jede Ecke Deutschlands wird über Regionalzüge verbunden, die wiederum an großen Hubs andocken, von welchen die Schnellzüge den Rest Deutschlands verbinden. Dennoch haben Bahnen einen sehr großen Nachteil, sie fahren auf Schienen. Eine Schiene ist teuer zu bauen und teuer zu warten, dazu kommt das Steigungen Bahnen vor große Probleme stellen. Deshalb musste für die Verbindung Köln-Frankfurt auch das Mittelgebirge überbrückt und untertunnelt werden. Kostenpunkt für nur 200 km waren hier über 5 Milliarden €. Ein Kilometer Schienenstrecke kostete hier unglaubliche 30 Millionen Euro! Die Wartung ist in diesem Betrag noch nicht einmal drinnen.

Doch selbst wenn wir jedes noch so kleines Kaff an die Bahn anschließen würden, so müsste man 4 oder 6-fache Schienenstränge nebeneinander legen, um Überholvorgänge und hohe Kapazitäten zu erlauben, die kosten würden sich nicht versechsfachen, sondern wohl eher das 12-fache kosten. Gleichzeitig müsste ein neues Hochleistungsregelzentrum gebaut und entwickelt werden, um den Verkehr zu regeln. Im Gegensatz zum Auto ist der Schienenverkehr kein chaotisches System, dass auf individuelle Akteure und deren Intelligenz setzt, sondern ein System das von oben geregelt und geplant werden muss.

Doch hier hören die Probleme nicht auf, denn auch die Kapazitätsgrenzen des Netzes sind heute schon sichtbar. Frachtladungen sind in direkter Konkurrenz zu Passagiertransporten, was Frachtsendungen extrem teuer macht (Nachttransporte). Fracht auf der Schiene wird nur bei Entfernungen über 500 km überhaupt lukrativ für Sender und Sendenden. Heute schon stößt das Netz an seine Grenzen, was sich zeigt, wenn wieder einmal ein Zug sich verspätet, dann verspäten sich die nachfolgenden Züge gleichfalls, da Überholmöglichkeiten selten sind. Gleichfalls kann auf einer Autobahnspur etwa 3600 Fahrzeuge pro h durchlassen (Brilon et. al)

Zu Kosten sei zu sagen, dass ein mehr an Zügen noch lange nicht einem mehr an Einnahmen entspricht. Denn, während die Autos nur dann fahren, wenn die Fahrer sie wirklich benötigen, müssen Züge immer fahren, um eventuelle Fahrgastaufkommen abzupassen und erfüllen zu können. Dies führt zu Teillastzügen, die nur halbgefüllt sind und somit immer einen negativen Cashflow darstellen. Es ist leider nicht möglich Züge kurzfristig auf Kapazitätsnachfragen einzustellen, in dem Wagons zugeführt oder abgeführt werden (in Europa sind immer noch manuelle Kupplungen an der Tagesordnung!).

Selbst mit den in Deutschland sehr hohen Preisen macht die DB jährlich Millionen-Verluste, die nur durch Subventionen aufgefangen werden können. Nehmen wir den französischen Nachbarn, dessen Preise niedriger sind, dessen Verluste interessanterweise jedoch auch niedriger sind (trotzdem noch rote Zahlen!). Der Grund hierfür lässt sich am ehesten auf die kostenpflichtigen Autobahnen zurückführen. Dadurch werden die niedrigen Preise für viele Franzosen interessanter, weil schon 500 km Autobahn allein 25 € Gebühren kosten können (Wertverlust Automobil und Tankfüllung kommen noch hinzu!!!). Es zeigt sich hier, dass sich durch ökonomische Preisbildung auch die Wahl der Transportmodi verändern kann, wenn man sie nur lässt.

Letztlich wird die Bahn gerne als Green Transportation verkauft, was natürlich nicht stimmt. Erstens wird vorausgesetzt, dass aller Strom aus Solarzellen und anderen regenerativen Energiequellen kommt. Zweitens wird behauptet das die Züge im Normalfall gefüllt sind. Wenn dies zutrifft, dann ist die S-Bahn oder der Zug einem mit nur 2 Personen gefülltem Auto überlegen, was die Energieeffizienz betrifft.

Wenn jedoch realistischere Annahmen gemacht werden, dass nämlich er Strom der DB nicht aus regenerativen Quellen, sondern meist auch aus Kohle- und Kernkraftwerken kommt. Die DB bekommt sogar einige Kraftwerke, die direkt in Ihr Netz speisen:

  • 12 Wasserkraftwerke
  • 1 AKW
  • 7 thermische Kraftwerke

Jetzt muss noch bekennen, dass Züge außer in Stoßzeiten normalerweise nur halbvoll oder teilweise leer sind. Dies gilt ins besondere für Straßenbahnen und Regiozüge. Die Folge hiervon ist, dass selbst ein Automobil ohne Beifahrer energieeffizienter und ökologischer ist als ein Zug.

Es zeigt sich also, dass weder aus wirtschaftlichen, noch aus kapazitativen, noch aus ökologischen Gründen die Bahn das Automobil ersetzen kann. Dies soll nicht bedeuten, dass die Bahn vollkommen chancenlos ist, jedoch muss man sehen worin ihre Chancen liegen. Es muss das Gesamtkonzept aus Hub-Spoke-Vernetzung für den Personenverkehr überdacht werden. Eventuell sollten Fernzüge gegenüber Regionalverbindungen bevorzugt und stattdessen der Busverkehr ausgebaut werden.

 

Quelle:

Wednesday, January 06, 2010

Staatsfinanzen und Kreditwirtschaft im 19. Jahrhundert

Es war zu der Zeit, als sich die USA gerade für unabhängig erklärt hatten und König George III. dazu gezwungen war sich auf Verhandlungen und Handel mit der jungen Nation einzulassen. Die USA hatten ausser England nur die Niederlande als möglichen Kreditgeber zur Verfügung, da Sprachbarrieren mit Frankreich und Spanien, welche noch dazu beide katholische Länder waren, den Handel begrenzten.

Während England und die Niederlande als Veteranen des Seehandels schon länger auch Kreditwirtschaft nutzten, um ihre Position zu stärken und vor allem auch der Notwendigkeit von zu viel Bargeld zu einem frühen Zeitpunkt entgegen zu wirken, waren die Franzosen sehr viel bodenständiger.

Französische Händler vermieden es von den risikoreichen Kandidaten (wie eben auch die USA) etwas anderes als Bargeld zu nehmen und verbaten es sich Kreditähnliche Zustände einzugehen. Dies mag einmal an den Nuancen der Sprachen liegen, die eine gewisse Barriere für die Verhandlungen darstellten, aber auch an einem Mißtrauen gegenüber der Rückzahlbarkeit liegen.

Im Lichte der heutigen Gesellschaft würde man die Franzosen als rationalhandelnde Akteure sehen, während die Engländer und Niederländer Spekulanten und Börsianer wären, die am Besten “aufgehängt” gehören. Wie sehr sich doch die Zeit wandelt, oder hat sich nur das Verhältnis zu Krediten und deren Nützlichkeit gewandelt? Oder hat sich etwa der Begriff Kredit komplett gewandelt, seit dem Geld nicht mehr mittelbar gleich realem Gegenwert entspricht?

Walfang – Recht oder Unrecht

Da hat mal wieder ein Aktivist zu geschlagen und versucht einen Walfänger vom Walfangen abzuhalten (warum ist eigentlich der Verkauf nicht verboten?! Wohl aber der Fang? – Politiker lieben das Fleisch ;) ). Schön das mit der heutigen Technik auch schnell noch Filmschen aus verschiedenen Winkeln geschossen werden können, damit das mal dokumentiert wird.

Die Aktion selbst sehe ich etwa in der selben Größenordnung, wie wenn ein Drängler (Aktivist) einem langsameren Vorausfahrenden auf der Autobahn hinten drauf fährt, nachdem dieser bremste. Der Aktivist ist selbst schuld, wenn er von dem langsamen Walfänger gerammt wird, der dem schnellen wendigen Boot nicht ausweichen kann. Da braucht man sich gar nicht erst beschweren.

Der Walfang selbst ist natürlich eine andere Sache. Er wurde aus Artenschutzgründen 1986 international verboten (Das Moratorium setzte die Quoten auf 0), nur eine kleine Region weigerte sich: Japan. Es ist hier wohl ein bisschen ähnlich wie die Franzosen beim Foie Gras, dessen “Anbau” in allen anderen europäischen Weicheierstaaten geächtet und verboten ist. Die Franzosen verstehen jedoch damit delikate Speisen zu bereiten, und so eben auch die Japaner (wie übrigens die Norweger auch, welche selbst heute noch Wale jagend).

Im Gegensatz zu anderen Nutztieren sind Wale jedoch schwerer zu züchten (selbst Lachse lassen sich züchten) und ihre Reproduktion niedrig. Gleichzeitig sind sie ausgesprochene Wandertiere, d.h. sie bleiben selten in einem Gebiet oder Land, was die Verteilung von Eigentumsrechten schwer macht. Auch das markieren und verfolgen von Tieren ist höchst schwer, selbst unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten. Mögliche Marker halten meist nicht lang und eine Beständige Markierung der Tiere ist nicht möglich, zumindest nicht auf kurze Zeit gesehen. Dennoch liese sich eine solche Einigung leichter und mit mehr Erfolg erzielen, als das was die ständigen Provokationen von WWF und Greenpeace mit sich bringen.

Eigentums und “Haltungs”-rechte könnten ähnlich wie bei landlebigen Tieren durchaus für Verbesserung sorgen. Bei Tigern wurden somit schon größere Populationen erreicht und könnten als Vorbild dienen. Haltbare Marker wären mit den entsprechenden wirtschaftlichen Anreizen sicher in absehbarer Zeit realisierbar und man müsste sich nur auf eine internationale Überwachung einigen, die jederzeit bei Übertretung der Nutzungsrechte einschreiten kann. Denn auch die Walfänger aus Japan haben ein gesundes Eigeninteresse ihre Nutzressource beständig zu erhalten. Sustainable Development ist auch bei ihnen groß geschrieben.

Ich denke auch Ostrom könnte hier noch einiges hinzufügen, was die Beschreibung von lokalen Nutzungsrechten und ihre kommunale Verteilung angeht. Ich sehe hierin einen wesentlich sicheren Weg in eine sichere Wale-beinhaltende Zukunft und ein Model für viele vom aussterben bedrohte Arten. Leider würde dies eine Abkehr für Greenpeace und WWF von ihrer sozialistischen Weltsicht bedeuten, weshalb ich es mit der heutigen Generation von Umweltschützern für nicht machbar halte.. Schade, vor allem um die Tiere..